• 09 Chillige Antike & das magische Erice

    April 8 in Italy ⋅ ☁️ 13 °C

    Segesta – Tempel chillt, Theater mit Aussicht

    Mitten in der wilden Landschaft Siziliens steht er einfach da – der Tempel von Segesta. Einfach so, mitten im Nirgendwo. Kein großes Museum drumherum, keine moderne Stadt in Sicht, nur dieser riesige, uralte Tempel, der da schon seit über 2.000 Jahren rumsteht, als hätte er nie was anderes gemacht.

    Er ist riesig – 36 Säulen, jede fast 10 Meter hoch, und trotzdem kein Dach drauf. Warum? Tja, das weiß bis heute keiner so genau. Vielleicht war er nie ganz fertig. Vielleicht war das Dach einfach nur ein überbewertetes Accessoire. Wer weiß das schon. Aber gerade das macht ihn irgendwie cool – so als ob er sich selbst treu geblieben ist, seit die Griechen ihn im 5. Jahrhundert v. Chr. da hingestellt haben.

    Und die Aussicht erst! Der Tempel steht auf ’nem Hügel mit Blick auf Täler, Berge und in der Ferne manchmal sogar das Meer. Kein Wunder, dass man hier gerne mal länger bleibt, Fotos macht, rumträumt.

    Kurz gesagt: Wenn du mal auf Sizilien bist und was Altes sehen willst, das dich nicht mit Touristenmassen erschlägt, dann ist der Tempel von Segesta genau dein Ding. Ein Stück Antike, das irgendwie chillt.

    Okay, das Amphitheater von Segesta – richtig schön, alte Steine, tolle Aussicht und ordentlich Geschichte. Aber bevor du da sitzt wie ein Philosoph in der Abendsonne, musst du erst mal hoch.

    Der Weg dahin? Joa, sagen wir mal: Dein Kreislauf freut sich. Vom Parkplatz aus geht’s entweder zu Fuß den Hügel hoch – was ungefähr so romantisch ist wie ein Spaziergang mit Rucksack bei 30 Grad – oder du schnappst dir den Shuttlebus. Pro-Tipp: Nimm den Bus. Es sei denn, du willst deine Fitness testen oder dringend ein bisschen schwitzen.

    Oben angekommen wirst du aber belohnt – und wie! Nicht nur wegen des Theaters selbst, sondern auch wegen des Blicks: sanfte Hügel, Zikaden-Konzert, und irgendwo in der Ferne das Meer. Fast zu kitschig, um wahr zu sein – aber eben auch verdammt schön.

    Segesta ist der perfekte Mix aus Geschichte und Natur – chillig, eindrucksvoll und total entspannt.

    In dieser wunderschönen hügeligen Landschaft stehen viele verlassene Häuser. Türen und Fenster sind verschlossen, die Dächer eingesunken oder eingestürzt. Niemand kam jemals mehr zurück, um die Tür aufzuschließen und die Fenster zu öffnen.

    Wir fahren weiter nach Erice – das kleine Juwel über den Wolken.

    Erice ist wie ein Ort aus einem alten Märchenbuch, das man zufällig auf einem Flohmarkt findet – ein bisschen verstaubt, aber voller Magie. Hoch oben auf einem Berg in Sizilien thront dieses mittelalterliche Städtchen und schaut mit erhobenem Kopf aufs Meer und die umliegenden Ebenen.

    Wir wollten die Seilbahn von Trapani aus nehmen. Doch die war reparaturbedingt geschlossen. Also wieder rein in das Auto. Denn wer einmal die kurvige Straße hinauf gefahren ist, weiß: Der Weg nach Erice ist schon Teil des Abenteuers.

    Oben angekommen, fühlt man sich, als hätte man einen Zeitsprung gemacht. Kopfsteinpflaster, enge Gassen, uralte Kirchen und überall der Duft von frisch gebackenen Dolci. Besonders berühmt ist die Pasticceria von Maria Grammatico – eine Legende für Naschkatzen. Ihre süßen Mandeldinger machen einen so glücklich, dass man kurz vergisst, dass man eigentlich nur “mal eben gucken” wollte.

    Und dann ist da noch die Aussicht – wow. Von der Burg aus sieht man halb Sizilien, das Meer glitzert in der Sonne, und mit ein bisschen Fantasie kann man sogar die tunesische Küste am Horizont erahnen. Kein Wunder, dass hier schon Phönizier, Griechen, Römer und Normannen ihre Spuren hinterlassen haben. Erice ist so etwas wie ein historischer Airbnb-Hotspot – nur ohne Bewertungen, aber mit viel Charakter.

    Kurz gesagt: Erice ist klein, aber hat es in sich. Wer Ruhe, Romantik und ein bisschen Magie sucht, ist hier goldrichtig. Und wer nichts sucht, findet hier wahrscheinlich trotzdem etwas – vielleicht sogar ein kleines Stückchen von sich selbst.
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