• 07 Fliegende Teppiche leider ausverkauft

    7 июня, Турция ⋅ ☀️ 23 °C

    Zum Abschluss noch ein Höhepunkt: Die Blaue Moschee in der Altstadt. Ein wunderschönes Bauwerk von aussen wie von innen. Anders als all die anderen ihrer Art hier in dieser Stadt.

    Wenn man sich vorstellt, wie Sultan Ahmed I. damals seinen Architekten Sedefkâr Mehmed Ağa zur Seite genommen hat: "Hör mal zu, Mehmet, ich will was Großes! Was, das die Hagia Sophia alt aussehen lässt! Und es muss blau sein, verdammt! Richtig viel Blau, ich hab da so 'ne Vorliebe für Iznik-Fliesen."
    Und Mehmet so: "Ähm, Sultan, wir haben schon sechs Minarette..."
    Sultan Ahmed: "SECHS? Fantastisch! Aber Moment... hat die Moschee in Mekka nicht auch sechs? Ich will keine diplomatische Krise! Schnell, baut da noch eins dran!"
    Und so wurde in Mekka flugs ein siebtes Minarett hochgezogen, damit Sultan Ahmeds Ego nicht verletzt wurde. Man stelle sich das vor: "Oh, du hast sechs Minarette? Süß, ich hab sieben!"

    Und diese über 20.000 blauen Fliesen im Inneren? Die müssen die Putzkolonne damals zur Verzweiflung getrieben haben. "Chef, der Sultan will auch jede einzelne Fliese poliert sehen, damit sie schön glänzt!" "Aber die sind doch schon blau, Herr! Das sieht man doch kaum!" "Egal, der Sultan besteht drauf!" Manchmal, wenn man in der Blauen Moschee steht und das Licht so durch die Fenster fällt, hat man fast das Gefühl, der Sultan kommt gleich persönlich vorbei und fragt: "Na, ist sie blau genug? Oder soll ich noch 'n paar Tausend Fliesen nachbestellen?" Und dann betritt man den großen Gebetssaal und denkt: "Wow, der Sultan hatte echt Geschmack – und definitiv kein Problem mit Blau!"
    Hast Du schon mal ein Gebäude gesehen, das so blau ist, dass es fast leuchtet?

    Istanbul beherbergt mehr als 3.555 Moscheen, was die Stadt zur größten Konzentration von Moscheen in der Türkei macht. Die Moscheen Istanbuls spiegeln die reiche Geschichte der Stadt wider und reichen von imposanten Bauwerken wie der Sultan-Ahmed-Moschee (Blaue Moschee) und der Süleymaniye-Moschee bis hin zu kleineren, weniger bekannten Gotteshäusern. Einige dieser Moscheen wurden ursprünglich als byzantinische Kirchen erbaut und später in Moscheen umgewandelt, wie die Hagia Sophia und die Chora-Kirche (Kariye-Moschee) . Insgesamt gibt es in der Türkei fast 90.000 Moscheen! Unfassbar viele.

    Einen fliegenden Teppich hätten wir heute gut gebrauchen können. Aber die waren - kein Wunder! - ausverkauft. Volkswanderung auf den Straßen durch den Feiertag. Alles überfüllt, egal wo wir waren. Und einige hatten auch fliegende Teppiche dabei. NEID!!!

    Wir besuchen nach der Blauen Moschee zum Ende unserer Tour noch den „neueren“ Teil von Istanbul: Beyoglu. Dazu fahren wir mit einer sehr modernen unterirdischen Standseilbahn den Hügel hinauf. Wir stehen auf dem von den früheren Studenten-Unruhen bekannten Taksim-Platz und laufen über die bekannteste Einkaufsstrasse von Istanbul in Richtung Galataturm wieder ans Wasser des „Goldenen Horns“ herunter. Natürlich freuen wir uns über die knallrote, historische Strassenbahn, die total überfüllt und rumpelnd hier entlang fährt. Lissabon lässt grüßen! Ein anderes Istanbul.

    An dieser Stelle hätten wir noch gerne kleine Geschichten erzählt, die uns in diesen sieben Tagen widerfahren sind. Aber das würde den Rahmen jetzt sprengen. Eine kommt dann aber zum Schmunzeln doch noch. Die weiteren kann man dann in unserem bald erscheinenden Reiseblog über Istanbul auf www.spicy-art.works/spicysblog nachlesen und anschauen.

    Aber nun die kurze Story:

    Die Situation, in der ein Schuhputzer in Istanbul scheinbar versehentlich seine Bürste fallen lässt, ist eine sehr bekannte Betrugsmasche, die auf Touristen abzielt. Und genau das ist uns dann auch in Balat passiert.

    Und so funktioniert der Trick:

    * Der "Unfall": Ein Schuhputzer geht vor uns her und lässt "versehentlich" seine Bürste fallen, und zwar so, dass sie direkt in unseren Weg rollt.
    * Die Hilfsbereitschaft: Als hilfsbereiter Mensch heben wir die Bürste auf und geben sie ihm zurück.
    * Die "Dankbarkeit": Der Schuhputzer bedankt sich überschwänglich und bietet uns bzw. Hanno als Zeichen seiner Dankbarkeit an, seine Schuhe kostenlos zu putzen.
    * Die Überraschung: Sobald die Schuhe geputzt sind, verlangt er plötzlich einen stark überhöhten Preis für seine "Dienstleistung".

    Diese Masche spielt mit der menschlichen Freundlichkeit und dem Wunsch, jemandem zu helfen. Viele Touristen fallen wie wir zum Beispiel darauf herein, weil sie nicht ahnen, dass es sich um eine inszenierte Situation handelt. Und Hanno zahlt dann dafür auch noch einen nicht gerade niedrigen Preis…..

    Was tun, wenn einem das passiert? Am besten ist es, die Bürste einfach nicht aufzuheben und weiterzugehen. Oder einfach die Bürste mitnehmen und von dannen gehen. Was dann wohl passiert?!
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