• 05 Holprig gehts zum Indischen Ozean

    December 5 in Madagascar ⋅ 🌧 26 °C

    Der Aufenthalt in unserem schönen Gewitterhotel ist beendet. Heute steigen wir wieder in unsere drei SUVs und fahren in Richtung Osten von Madagaskar bis hin zum indischen Ozean.

    Die Qualität von deutschen Autobahnen hat aber die von uns benutzte Nationalstraße ganz und gar nicht. Sie wird ganz oft nur mehr als notdürftig ausgebessert, ein gemütliches Fahren ist hier überhaupt nicht angesagt. Denn ungefähr alle halbe Kilometer gibt es riesige Schlaglöcher. Außerdem ist diese Straße super schmal und hat zahlreiche, sehr sehr enge Kurven. Da sie die einzige Verbindung zwischen Osten und Westen und der Mitte bzw. der Hauptstadt von Madagaskar ist, fahren hier unendlich viele Trucks und Lastwagen.

    Unterwegs finden wir einen solchen LKW umgekippt im Straßengraben voll beladen mit großen Pflastersteinen. Oder sie werden mitten auf der Straße quasi „am offenen Herzen“ repariert. Sprich: Die Motorhaube steht sperrangelweit offen, der Motor ist herausgenommen und die Fahrer und weitere Personen versuchen das kaputte Teil mitten auf der Strasse - in ihren Einzelteilen zerlegt - wieder in Gang zu setzen. Sowas gibt’s nur hier.

    Die großen Trucks haben zudem riesige Mühe, diese Art Strasse zu befahren, ohne die am Straßenrand rechts und links laufenden oder Fahhrad fahrenden Menschen nicht zu Tode zu bringen oder den Gegenverkehr in Unfälle - wie zum Beispiel uns - zu verwickeln. So ist das alles hier ein riesiges Abenteuer. Matthias sitzt hinten im Toyota und wird hin und her geschaukelt: rechts und links wegen der Kurven und hoch und runter wegen der tiefen Schlaglöcher. Aber unser Fahrer macht das bestens und wir kommen tatsächlich heil am Wasser des Ozeans an.

    Unterwegs halten wir in einer uns unbekannten kleinen Stadt und besuchen einen sehr interessanten, farbigen und lebendigen Markt. Es macht Freude, Fotos von den Menschen hier zu machen. Denn die Madegassen sind ein wirklich sehr freundliches Volk. Fast alle lächeln, wenn man sie anschaut, geben einem die Hand, versuchen auf Französisch irgendwas zu erklären oder zu verkaufen. Berührungsängste scheinen sie gar nicht zu haben. Eine tolle Art, fremde Europäer zu empfangen und mit ihnen zu kommunizieren. Wir denken uns insgeheim, es wäre toll, wenn das in Europa und speziell in Deutschland genauso wäre.

    Angekommen am Ufer des indischen Ozeans steigen wir in einer Kleine, aber sichere Barkasse und fahren 40 km nordwärts auf einem - von Franzosen in der Kolonialzeit künstlich angelegten - Kanal parallel zum Ufer des Meeres. Der Kanal sieht aber nicht wie ein solcher aus, sondern wie eine romantische wunderschöne Wasserstrasse.

    Er wurde damals angelegt, um die Schifffahrt von Norden nach Süden einfacher zu gestalten und das doch oft wilde Meer bei Transporten zu vermeiden. Heute fahren nur noch kleine Boote auf und ab. Genauso wie wir. Gegen 16:00 Uhr erreichen wir unser am Kanalufer liegendes Palmarium-Hotel. Es ist ein wenig schwül draußen, aber es weht ein kleiner Wind und wir freuen uns auf das erste kalte Bier und nachher auf ein schmackhaftes Dinner.

    Morgen stehen wir super früh auf (5:00 Uhr) und begeben uns direkt danach auf Lemuren- Fotojagd. Wir sind gespannt, wie das wohl werden wird.
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