• 07 Wo der Pfeffer wächst

    December 7 in Madagascar ⋅ ☁️ 26 °C

    Heute ist ein Tag mit mehr Ruhe und so haben wir Gelegenheit, euch ein wenig über drei Besonderheiten Madagaskars an dieser Stelle zu erzählen: Der berühmte Madagaskar-Pfeffer, die Bourbon-Vanille und das Korn des Lebens auf der Insel, der Reis.

    Schon immer haben die Gewürze die Welt bewegt und ihretwegen wurden Kriege geführt oder Kontinent entdeckt. Die Insel Madagaskar ist schon lange für seine kostbare Vanille berühmt. Nach Safran zählt dieses Gewürz nämlich zu den teuersten der Welt.

    Ca. 50% der heutigen weltweit produzierten Vanille kommt aus Madagaskar. Die Insel ist damit der weltweit größte Produzent von Bourbon-Vanille, bekannt für ihr reiches, cremiges Aroma und wird oft als "schwarzes Gold" bezeichnet, da der Anbau (Blütenbestäubung von Hand, monatelange Verarbeitung) sehr aufwendig ist und 70-80 % der Weltproduktion ausmacht, hauptsächlich aus der Sava-Region. Diese „echte“ hochwertige Vanille, die auch auf Réunion, den Komoren und Mauritius angebaut wird, zeichnet sich durch fleischige, ölreiche Schoten aus und ist beliebt in der Küche und Aromaindustrie. 

    Madagaskar-Pfeffer bezieht sich meist auf den seltenen, wild wachsenden Voatsiperifery-Pfeffer, einen echten Pfeffer mit erdigen, frischen, leicht zitronigen Noten und milder Schärfe, der manuell aus den tropischen Wäldern der Insel geerntet wird, oft von bis zu 30 Meter hohen Bäumen. Er unterscheidet sich vom gängigen Plantagenpfeffer und ist bekannt für seine einzigartige Aroma-Komplexität, die gut zu Fleisch, Fisch, Gemüse, Salaten und sogar Schokolade passt. 

    Der Reis oder “Vary“ auf madagassisch spielt eine wichtige Rolle in der madagassischen Küche. Er ist das unverzichtbare Grundnahrungsmittel der Madagassen, denn Reis ist sozusagen das Zentrum des Lebens und wird 3-mal am Tag in grossen Mengen gegessen: morgens, mittags und abends.

    Die Angehörigen der Volksgruppe der Betsileo sind die Meister im Anbau dieses Grundnahrungsmittels, das aber auch in den meisten anderen Regionen der Insel angebaut wird. “Reis essen“ bedeutet in der madagassischen Sprache “sich satt essen“ und gesättigt fühlt sich jeder Madagasse, der ein Teller “Bergreis“ vor sich hat. Reis wird zu jedem Essen serviert und nimmt meist auch das Hauptvolumen auf dem Teller ein. Dazu kann man verschiedene “Laoka“ oder Zutaten bestellen: Gemüse, Blattgemüse … mit oder ohne Fleischstückchen.

    Aber wir verbringen natürlich den gesamten Tag nicht nur im Hotelsessel, sondern machen auch produktiv wie wir nun mal sind wieder einen Fotoausflug, um noch nicht entdeckte Lemuren-Arten zu sehen und zu fotografieren. Dabei herauskommen allerdings als „Nebenprodukt“ auch Frösche, Schlangen und anderes Getier. Nach dem Abendessen machen wir dann noch eine kurze Nachtpirsch, um ein besonderes, eher winzig kleines Chamäleon zu suchen beziehungsweise zu entdecken und trotz der hereingebrochenen Dunkelheit auf die Kameraplatte zu bannen.

    Insgesamt gesehen geht der Tag relativ schnell um. Morgen verbringen wir dann das letzte Mal 24 Stunden auf diesem schönen Areal im Osten der Insel - so nah am indischen Ozean. Danach geht es wieder zurück in die Mitte der Insel. Aber davon berichten wir dann in den nächsten Reportagen. Wir wünschen allseits eine gute Nacht.
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