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  • Day 14

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    October 14, 2014 in the United States ⋅ ☀️ 10 °C

    Als wir an diesem Morgen erwachten begann gerade wieder ein wunderschöner Tag in den Vereinigten Staaten von Amerika. Die Sonne schien, aber es war richtig kalt und wir mussten erstmal unser Auto warmlaufen lassen, da wir keinen Eiskratzer für die Fenster hatten…
    Im Hotel gab es ein kostenloses Frühstück und so konnten wir gut gesättigt, aber relativ spät am Morgen in Richtung Albuquerque aufbrechen…

    Die heutige Etappe war mit knapp 80 Meilen nicht die Längste und wir hatten für den heutigen Tag auch eigentlich keine großartigen Pläne gemacht… Nun gab es für uns drei Möglichkeiten:
    Entweder, wir wären einen großen Umweg mit Besichtigungen in Los Alamos, White Rock und im Jemez Pueblo gefahren - aber dann hätten wir einen Tag volles Programm gehabt und das wollten wir nicht.
    Die zweite Möglichkeit wäre der Besuch des „Kasha-Katuwe Tent Rocks National Monument“ gewesen. Aber auch diese Möglichkeit hatte uns nicht wirklich vom Hocker gehauen.

    Deshalb entschieden wir uns für Variante 3: die Fahrt über den „Turqouise Trail“, einem National Scenic Byway, nach Albuquerque.
    Und wir mussten feststellen: ein sehr schöner Streckenabschnitt abseits der Route 66. Der Turquoise Trail schlängelt sich herrlich durch eine atemberaubende Landschaft. Wir passierten die Orte „Los Cerillos“ und „Madrid“. Letzteres könnte euch durch den Film „Born to be Wild – Saumäßig unterwegs“ ein Begriff sein. Das Chili-Fest und der Showdown mit den Rockers finden in diesem Ort statt. Uns war aber nicht nach anhalten…

    Allmählich wurden die Berge immer höher und wir entschlossen uns, einfach mal rechts abzubiegen und auf den „Sandia Crest“ zu fahren, welcher der höchste Gipfel dieser Bergkette, den „Sandia Mountains“ ist. Und was ich erst gar nicht glauben konnte: Der komplette Weg bis zum Gipfel konnte man mit seinem Auto bewältigen.

    "Also, nichts wie hoch!" dachten wir uns und nahmen das Abenteuer in Angriff! Zunächst stieg die Straße relativ sanft den Hängen entlang an. Je höher wir kamen, desto Serpentinen lastiger wurde die Straße. Und schließlich schlängelte sich die Straße im letzten Drittel nur noch in engen Serpentinen die steilen Hänge des Sandia Crest entlang.
    Als wir immer höher kamen, wurde ich dann langsam aber sicher etwas unruhig:
    Es war sehr warm draußen, hatte auch in großer Höhe 25 Grad, wir hatten ein vollbepacktes Auto, die Luft wurde immer dünner und wir vier Insassen waren jetzt leider auch nicht gerade die schlankesten Vertreter unser Spezies. "Hält denn unser Chrysler das überhaupt durch…?!"
    Der Aufstieg zog sich bestimmt 45 Minuten hin und wir legten eine Strecke von 14 Meilen und einen Anstieg von über 1.000 Höhenmeter zurück…
    Als dann noch die Nadel der Motortemperatur ihre (eigentlich immer) sehr mittige Position verließ rutschte uns langsam aber sicher das Herz in die Hose: "Wir werden jetzt doch nicht unseren Mietwagen schrotten!?"
    Doch dann sahen wir endlich den lang ersehnten Parkplatz in Gipfelnähe!
    Also, alle raus aus dem Auto und erstmal abkühlen lassen - und während dessen die Wahnsinns- Aussicht genießen!

    Ich war erstmal sprachlos, wusste aber nicht so genau, ob es an der tollen Aussicht oder der dünnen Luft lag! Wir waren nämlich auf 3.255 m angekommen! „Personal Best“, und das ganz ohne Anstrengung, wenn man die strapazierten Nerven mal nicht berücksichtigt.

    Albuquerque lag uns auf der einen Seite zu Füßen!
    Nachdem wir die hart erkämpfte Aussicht ausgiebig genossen hatten, gab es zuerst noch ein Gipfelbier und traten dann den geordneten Rückzug an.

    Die Probleme des Aufstieges waren natürlich beim Abstieg in veränderter Form auch vorhanden. Durch das hohe Gewicht wurden die Bremsen sehr stark beansprucht. Also haben wir auf manuelle Schaltung umgestellt und sind mehr oder weniger im 2. und 3. Gang mit Motorbremse ins Tal gerollt...
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