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  • Dr g‘schamige Wächter

    July 13, 2023 in Germany ⋅ 🌩️ 15 °C

    In der Nacht regnet es immer wieder und auch der Blick in den Morgenhimmel verspricht nichts Gutes. Deshalb drehe ich mich nochmal im Bett um und genieße den Luxus der Ferienwohnung: am Abend habe ich noch ein entspannendes Bad genossen und die müden Muskeln massiert. Mit der Besitzerin habe ich Frühstück um 8 Uhr vereinbart.

    Pünktlich zum Frühstück öffnet der Himmel nochmal die Schleusen und ich habe es gar nicht mehr eilig, das ausgiebige und exzellente Frühstück genüsslich zu vertilgen. Was für ein Traum! 5 Sterne Deluxe sage ich dazu!

    Gegen 10:30 Uhr hört der Regen auf und ich packe meine Sachen. Nun folgt der steile und harte Aufstieg zum Grüntengipfel, der mich in den nächsten 3 Stunden ca. 1.000 Höhenmeter überwinden lässt. Der Grünten wird oft auch als ‚Wächter des Allgäus‘ bezeichnet.

    Nur kurz unterbreche ich bei der Kammereggalpe den Aufstieg für ein alkoholfreies Weizen. Es tröpfelt nur noch hin und wieder und so rinnt der Schweiß in Strömen.

    Als ich den Bergsattel unter dem Grünten erreiche zieht es vollkommen zu und von Aussicht kann keine Rede mehr sein. Hier beginnt auch das steilste Stück des Weges.
    Ich bin relativ alleine hier oben und der Wind treibt den Wolkennebel über den Sattel: ich fühle mich in dieser Situation richtig unwohl, will es aber unbedingt hinter mich bringen. Umdrehen kann ich zur Not immer noch.

    Nach dem Höllenanstieg wird der Weg schließlich flacher: ich habe den Gipfelgrat erreicht.
    Ein paar harmlose Klettereinlagen später stehe ich am Weltkriegsdenkmal.
    Ich laufe weiter zum Sendemast, der sich noch geniert und mir deine ganze Pracht nicht zeigen will.

    Da ich verschwitzt bin und es langsam kühl wird, verlasse ich den Grat und steige auf der anderen Bergseite ab. Kurz lockert es ein wenig auf und ich kann den Sendemast
    doch noch in Gänze bestaunen. Ein Blick auf das umliegenden Alpenpanorama bleibt mir allerdings verwehrt.
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