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  • Day 35

    Ciao Calabria!

    October 10, 2022 in Italy ⋅ 🌧 21 °C

    Jetzt sind wir also am Festland. Zwar am untersten Zipfel des Stiefels, noch ganz nahe an Sizilien, aber am Festland in Kalabrien.
    Vom Hafen in Villa San Giovanni fahren wir gleich weiter an der Küstenstraße Richtung Westen nach Scilla.
    Wie haben nämlich gelesen, dass Scilla ein äußerst sehenswertes Fischerdorf sein soll.
    Da es sich hier um einen sagenumwobenen Ort handelt, muss ich den Mythos kurz erzählen:

    "Der endlose Wasserstreifen, der die kalabrische Küste von Sizilien trennt, ist Schauplatz der Taten von Odysseus und seinen Männern auf dem Weg nach Ithaka, die mit der Wut von Skylla zu kämpfen haben, dem höllischen Ungeheuer, das in der Lage ist, sechs Männer auf einmal zu ergreifen und zu verschlingen, und der zerstörerischen Kraft von Charybdis, dem gestaltlosen Meeresungeheuer, das alles verschlingen kann. Aber es gibt auch Raum, der an die intensiven Handelsrouten erinnert, an die Piratenangriffe, die diese Gewässer seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. heimgesucht haben, angefangen bei den Tyrrhēnern, erfahrene Seeleute und dann den Griechen und Römern, bis hin zum eleganten Schwung des Schwertkampfes, der darauf abzielt, das Ritual der Schwertfischjagd fortzusetzen."

    Zu dieser Jahreszeit ist Scilla wirklich wunderschön, im Sommer wahrscheinlich heillos überlaufen.
    Der Ort zieht sich vom Strand über die Steilküste hinauf. Oben und unten sind mit unendlich vielen Stufen verbunden, aber es gibt auch einen Lift, der den Strand mit dem Hauptplatz verbindet. Der Ort ist sauber und pipifein restauriert und obwohl die Saison mehr als vorbei ist, haben noch relativ viele Bars und Restaurants geöffnet.

    Wir spazieren eine Runde durch den Ort, vor allem, weil wir einen Briefkasten suchen. Das mit den Briefkästen ist sowieso spannend. Es gibt sie nämlich nicht mehr. Wenn wir also Ansichtskarten schreiben, (was ich sicher nicht mehr mache, weil mir die Postkastlsucherei unendlich auf den Wecker geht), dann müssen wir damit zu einem Postamt gehen. Postamt ist aber gerade zu, weil ab Mittag geschlossen, Betriebsversammlung, Streik, oder was weiß ich... Auf jeden Fall ein Theater.

    Wir gehen also durch den Ort, das mit den Ansichtskarten funktioniert nicht, aber der Ort ist sehenswert und besonders angetan hat es mir der kleine Fischerhafen mit den bunten Fischerbooten.

    Zum Schluss besuchen wir noch eine tolle Bar am Strand, in der angeblich schon Salvador Dali verkehrt haben soll und die sich der Musik von Rolling Stones, Beatles, Jimmy Hendrix u.ä. verschrieben hat. Super crostini mit Bergamottata ( köstliches Getränk aus dem Saft der kalabrischen Bergamotte mit Prosecco und Mineralwasser).

    Auf der Autobahn fahren wir dann auf die westliche Seite vom Stiefelspitz nach Lazzaro, wo wir wieder einen sensationellen Stellplatz am Strand haben. Wir hatten uns schon eingerichtet mit Keilen usw. als ein Fischer uns darauf aufmerksam macht, dass es da, wo wir stehen, bei Schlechtwetter gefährlich ist. Also fahren wir 50 m weiter.. Der Platz ist genauso schön. Es gibt sogar Wasser und eine Stranddusche.

    Und zum Abendessen Cannelloni
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