• Von Tiriolo nach Quaresima (NP Sila)

    14 ottobre 2022, Italia ⋅ ⛅ 11 °C

    Gefahrene Strecke: 60 km

    Nachdem es nach den nächtlichen Gewittern aufgehört hat zu regnen und der Tag zwar etwas kühl, aber sonnig beginnt, machen wir uns auf den Weg, Tiriolo genauer zu erkunden.
    Balù ist auf dem Übernachtungsplatz gut aufgehoben und der Aussichtspunkt auf die zwei Meere gut zu Fuß erreichbar.
    Der Ort ist steil mit labyrinth-ähnlichem Gassengewirr.
    Sonst sieht es aus, als ob auch Tiriolo nicht verschont geblieben wäre vom Schicksal nahezu aller süditalienischen Dörfer im Landesinneren: Die jungen Leute ziehen in die Städte, die Alten bleiben zurück, die Häuser sind teilweise verlassen und dem Verfall preisgegeben und in spätestens 20 Jahren sind diese Orte Geisterdörfer, in denen höchstens der eine oder die andere unverbesserliche engagierte Idealist*in und Kulturretter*in zu überleben versucht.
    So jemand ist Domenico Leone in Tiriolo. Zufällig sind wir bei seinem Atelier vorbeigekommen. Dort arbeitet er an typisch Kalabresischen Musikinstrumenten und an Trachten aus der Region.
    Als ehemaliger Verantwortlicher für die Kunst und Kultur in der Gemeinde, leidet er sehr unter der Geringschätzung der kulturellen Güter, die Tiriolo zu bieten hätte. Diese Geringschätzung geht vor allem von völlig ignoranten, ungebildeten, inkompetenten, korrupten Politiker*innen aus, die alle in den Händen der Mafia seien, sagt Domenico.
    Auf jeden Fall führten wir ein sehr aufschlussreiches, interessantes Gespräch und erfuhren viel über kalabresische Gepflogenheiten unter dem Motto: La Mafia c'è, ma non si vede.
    Dann fuhren wir in den Sila Nationalpark, nach Quaresima, ein kleines Dorf auf 1350m Höhe am Alva-See.
    Dort finden wir einen sehr romantischen Übernachtungsplatz in der Nähe des Sees bei einem kleinen Kirchlein.
    Wir machen noch eine Wanderung am See, die aufgrund des weichen, matschigen, von Kühen zertrampelten Bodens recht mühsam ist.

    Abendessen? Pasta geht immer
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