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- Dag 18–19
- 25 september 2025 om 15:40 - 26 september 2025
- 1 nacht
- ☁️ 23 °C
- Hoogte: 53 m
ItaliëNeapel40°51’29” N 14°15’5” E
Neapel sehen und....

"Te porto a Nabule e te fascio felisce" (Napolitanisch)
"Ti porto a Napoli e ti faccio felice" (italienisch)
"Ich bringe dich nach Neapel und mache dich glücklich" (deutsch). So sagte Gennaro zu mir. Ich war ein 15-jähriges Südtiroler Mädchen, er ein 17 -jähriger neapolitanischer Junge und wir waren einen Sommer lang unsterblich ineinander verliebt.
Inzwischen sind mehr als 50 Jahre vergangen und ich bin zum ersten Mal in meinem Leben in Neapel.
Die drittgrößte Stadt Italiens (nach Rom und Mailand) mit ihren 910.000 Bewohner*innen lässt sich am besten mit den Worten "pralles Leben" beschreiben. Die Stadt brodelt und zieht Gäste wie Einheimische unweigerlich in ihren Bann.
Alles fährt mit Autos, die bei uns jeder Schrotthändler zweifelhaft betrachten würde, mit Vespas und anderen motorisierten Zweirädern, die massenhaft die Straßen bevölkern und kamikazeähnlich immer und überall aus allen Löchern kommen und durch die Fußgängerzonen düsen. Und dann gibt es noch viele, viele Leute, die zu Fuß gehen und sich weder um Ampeln, noch um Autos, noch um Motorini scheren. Alle reden und schreien und gestikulieren. Die Menschen hier reden sowieso ständig miteinander oder sie telefonieren mit einer Inbrunst und Lautstärke, dass alle anderen im Umkreis von 1km genau mitkriegen, was gerade Gesprächsthema ist. Aber faszinierend: Die Leute kommunizieren miteinander, kaum jemand stiert irgendwo auf sein Smartphone, auch die Jugendlichen nicht. In den Straßen und sehr engen Gassen hängt saubere Wäsche zum Trocknen an den Hausmauern oder die Wäscheständer stehen gleich direkt auf der Straße. Die spärlichen Fußgängerwege sind mit Vespas und ähnlichen Fahrzeugen vollgestellt. Dennoch: Irgendein Weg findet sich immer.
Es gibt Unmengen an Bars, Restaurants, Cafés, Trattorie, Pizzerie, Osterie mit den unterschiedlichsten Angeboten der unterschiedlichsten, aber immer erschwinglichen, Preisklassen. Obst, Gemüse, Brot, Pizze, Süßwaren, Fisch, Fleisch und Käse werden in bester Qualität an Straßenständen oder in winzig kleinen Geschäften angeboten. Die Menschen hier sind hilfsbereit, freundlich und extrem auskunftsfreudig. Es ist daher sinnvoller, die Menschen nach bestimmten Orten zu fragen, als Google damit zu befassen. Man kommt immer in ein wertvolles Gespräch und man erfährt immer zusätzlich ein kleines oder größeres Detail über Neapel und ihre Bewohner*innen.
Und über dem allen steht der Fußballclub Napoli, der in der letzten Fußballsaison italienischer Meister wurde. Und warum? Weil der einstige Napoli-Spieler Diego Maradona seine schützende Hand über den Verein hält. Ja, Maradona wird hier wie ein Heiliger verehrt. Es gibt sicher mehr Maradona Bildnisse überall auf Hauswänden, als Madonnenaltäre- und das will was heißen.
Eine neapolitanische Skurrilität waren für uns die vielen Autos und Motorini mit polnischem Kennzeichen. Bis ich irgendwann nachfragte und wir erfuhren: Die leasen die Fahrzeuge bei einem polnischen Unternehmen und sparen dadurch Steuern und Versicherungsprämien. Um das zu bewerkstelligen gibt es in Neapel jede Menge mehr oder weniger legale, kaum seriöse Agenturen.
Essen in Neapel: Ohne Pizza geht gar nichts: Ob traditionelle Pizza, frittierte Pizza oder Pizza Bianca (ohne Tomaten oder Tomatensauce). Immer frisch zubereitet, immer nach Wunsch
Da Neapel die italienische Metropole des Streetfood ist, werden an jeder Ecke besondere Köstlichkeiten angeboten. Vor allem die Couppi, das sind Tüten mit vielen frittierten Kleinigkeiten, muss man unbedingt probieren.
Aber auch diverse spezielle Pastasorten und die vielen verschiedenen Käse laden zum Schlemmen ein.
Das Müllthema: Neapel ist keineswegs eine saubere Stadt. Es liegt viel Dreck herum, aber das, was kolportiert wird, dass Neapel im Dreck versinkt, trifft auf keinen Fall zu. Mittlerweile stehen überall Müllcontainer für Mülltrennung. Das diesbezügliche Bewusstsein der Bevölkerung entwickelt sich schnell weiter, wenn auch noch viel Luft nach oben ist.
Alles in allem ist Neapel eine Stadt zum Verlieben, eine Stadt die anzieht und fasziniert, eine Stadt, die dich in ihren Bann zieht und begeistert, eine Stadt zum Besichtigen, Eintauchen, Erleben, Genießen, aber keine Stadt zum Bleiben.
Und majestätisch blickt der Vesuv auf die Stadt: Hausberg, Wahrzeichen, Anziehungspunkt und Drohung.Meer informatie
ReizigerIch habe nach dreimaligem Lesen auf einmal interessiert gelauscht, die Menschen und die Buntheit der Stadt bei geschlossenen Augen gesehen. Die unterschiedlichsten Geräusche der Stadt wahrnehmend, die angebotenen Speisen riechend, endlich Neapel kennengelernt und Sehnsucht nach dieser Stadt entwickelt. DANKE für diese großartige Geschichte!
Staunend reisen mit EdithLieber Reiner, liebe Vero, schön, dass ihr immer so intensiv mitreist❤️