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- Hari 40
- Jumaat, 17 Oktober 2025
- 🌬 23 °C
- Altitud: 20 m
MaltaValletta35°54’9” N 14°31’6” E
Malta - ein Rückblick
17 Oktober, Malta ⋅ 🌬 23 °C
Malta – Sonne, Stein und ein Gefühl von Widerspruch
Als wir auf Malta ankamen waren wir neugierig, aber ohne große Erwartungen. Drei bewohnte Inseln – Malta, Gozo und Comino – mitten im Mittelmeer, irgendwo zwischen Sizilien und Nordafrika. Ein kleiner Archipel, dicht besiedelt, vom Wind und der Geschichte gezeichnet. Schon beim ersten Blick fiel uns auf, wie nah hier alles beieinanderliegt: das Meer und der Verkehr, Kirchen und Baukräne, Stille und Lärm..
Malta ist definitiv kein Land für Camper. Keine Infrastruktur, kein Platz, fürchterliches Verkehrschaos.
Und in Malta gibt es keine Tiere, weder Kühe, noch Ziegen, noch Schafe, noch Schweine, kaum Hunde. Tauben und Spatzen in Valletta und Victoria, ein paar Katzen in Valletta. Man hört weder Vögel zwitschern noch Grillen zirpen noch Hunde bellen.
Die Inseln wirken auf den ersten Blick freundlich, hell, fast einladend – und gleichzeitig merkwürdig verschlossen. Überall der goldene Kalkstein, aus dem Häuser, Mauern und ganze Städte gebaut sind, alles in ähnlichen Tönen. Schön, aber auch eintönig. Das Meer glitzert, die Sonne scheint fast immer, doch hinter der Wärme liegt etwas hektisch Unruhiges.
Malta hat eine Geschichte, die sich fast wie eine Überforderung liest: Tempel, älter als die Pyramiden, phönizische Händler, Römer, Araber, Ritter, Briten. Kaum eine andere Insel wurde so oft erobert, so oft neu geformt. Die Johanniter bauten Valletta, eine Stadt, die wie ein Bollwerk aussieht – großartig, aber auch schwer. 1964 wurde Malta unabhängig, 2004 trat es der EU bei, und seither scheint das Land unermüdlich zu versuchen, gleichzeitig Vergangenheit und Zukunft zu sein.
Heute lebt Malta von Dienstleistung, Tourismus, IT und Finanzsektor. Überall entstehen neue Gebäude, Büros, Hotels. Doch je länger man hier ist, desto mehr spürt man die Schattenseiten: den Mangel an Platz, den Baulärm, den Verkehr, das Gefühl, dass die Insel an ihre Grenzen stößt. Viele Malteser sprechen offen über Korruption, Machtmissbrauch und politische Ernüchterung. Der Mord an der Journalistin Daphne Caruana Galizia 2017 hat tiefe Spuren hinterlassen – auch im Selbstbild des Landes. Es ist, als würde Malta immer noch versuchen, sich davon zu erholen.
Die Menschen, denen wir begegneten, waren eher skeptisch und zurückhaltend und schienen oft müde vom Wandel. Stolz, ja – aber auch skeptisch, was die Richtung betrifft, in die ihr Land steuert. Vielleicht ist das der Preis dafür, auf so engem Raum zu leben: man kann sich der Veränderungen nicht entziehen.
Die Sprache erzählt viel über dieses Spannungsfeld. Il-Malti, eine Mischung aus Arabisch, Italienisch und Englisch, klingt gleichzeitig vertraut und fremd. Fast alle sprechen Englisch, aber das Maltesische bleibt wichtig – wie ein Anker, den man nicht loslassen will.
Kulturell ist Malta lebendig, aber nicht laut. In den Sommermonaten feiern die Dörfer ihre festa, Feste zu Ehren des Schutzheiligen, mit Musik und Feuerwerk. Dazwischen gibt es Momente echter Ruhe – in den engen Straßen von Mdina, auf den stillen Wegen Gozos, oder auf Comino, wo das Meer fast schon zu blau ist, um echt zu wirken.
Malta macht es einem nicht leicht. Es ist schön, aber anstrengend. Offen, aber verschlossen. Modern, aber gefangen in seiner Geschichte. Ich konnte mich ihm nie ganz nähern – vielleicht, weil es selbst noch nicht weiß, wer es sein will.
Und doch bleibt etwas hängen. Vielleicht ist es das Licht am Abend, das alles für einen Moment friedlich erscheinen lässt. Oder die Art, wie das Meer selbst die schwersten Steine umspült, als wüsste es, dass nichts ewig hält. Malta hinterlässt kein Gefühl von Erfüllung – eher eines von Nachdenken. Und vielleicht ist genau das das Ehrlichste, was man über diese Insel sagen kannBaca lagi













HoppetosseDanke für das tolle Fazit. Am Anfang eurer Reise dachten wir "aha Malta mit dem Camper ist doch verrückt" . Aber euer Fazit zeigt daß ihr Malta erfahren und gefunden habt. Tolle Eindrücke von einer schönen Reise👍
Staunend reisen mit EdithDanke