• Tote Kinder sterben schneller

    5 sierpnia 2018, Belize ⋅ 🌧 29 °C

    Wir verlassen Mexico für zwei Tage in Richtung Belize, bevor es weiter nach Guatemala geht. Aber was soll das eigentlich mit diesen verdammten Ausreisetaxen? Dreissig Dollar pro Person, um das Land zu verlassen? Den grosszügigen Touris auf den letzten Metern noch ein paar Pesos abknüpfen? Als ob wir nicht schon genug für Tacos und Coronas liegen gelassen hätten. Ich glaube nach dem nächsten Besuch, schleichen wir uns auch irgendwo durch den Busch. Gibt hier ja auch ein paar beliebte Routen. Vielleicht geht es Trump - der blöden Sau - bei der Mauer ja gar nicht um die illegalen Einwanderer, sondern um all die illegalen Auswanderer, die das arme Mexico um die Emmigration-Fee prellen. Oder auch nicht. So oder so, blöde Sau.

    Eigentlich sind wir nur aus einem Grund hier. Wir wollen eine Höhlen-Tour zur Actun Tunichil Muknal - kurz ATM - machen. Davon hatten wir bei unserem ersten Besuch in Belize schon gelesen, dann aber doch zu wenig Zeit. Denn da hatte der Fidel schon zu fest mit seinem Schniedel gewunken. Oder mit den Zigarren? Egal. Die Höhle ist ein echtes Schwimm- und Kletter-Abenteuer durch tiefes und kaltes Wasser, enge Spalten und riesige Kathedralen. Höhlen hatten wir noch nicht auf unserer Reise und es hat sogar mehr Spass gemacht als befürchtet. Trotz der Enge und Stirnlampe. Die Mayas nutzten diesen schwer zugänglichen und mystischen Ort über acht Jahrhunderte für Zeremonien und Opfergaben und so findet man allerlei Relikte und Überreste menschlicher Opfer, welche die Götter gnädig stimmen und Regen bringen sollten. Die meisten der knapp zwanzig gefundenen Individuen - allesamt mit eingeschlagenen Schädeln - jünger als zehn Jahre. Gestorben für einen guten Zweck könnte man sagen. Klingt komisch, ist aber so. Irgendwie.

    Leider darf man keinerlei Fotos und auch keine GoPro-Doku des verrückten Abenteuers machen. Nicht mehr. Das liegt aber nicht etwa daran, dass man mit schrecklichen und nur schwer zu verkraftenden visuellen Eindrücken konfrontiert wird. Im Gegenteil, die Höhle ist atemberaubend schön. Nein, es liegt viel mehr daran, dass einer der ramponierten Schädel vor einigen Jahren ein zweites Mal eingeschlagen wurde, als so ein beknackter Trump-Wähler - ich kann mir einfach nichts anderes vorstellen - seine zwei Tonnen Spiegelreflex von Nikkon auf das arme Kind fallen liess. Beim Fotografieren?! Schade. Blöde Sau.
    Czytaj więcej