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  • Day 48

    Phom Penh (Kambodschas Hauptstadt)

    January 30, 2017 in Cambodia ⋅ 🌙 29 °C

    Phnom Penh,
    die Hauptstadt Kambodschas, noch nie während meiner gesamten Reise lief es mir so kalt den Rücken herunter wie in dieser Stadt. Armut und Reichtum liegen hier Seite an Seite. Gebeutelt von Kriegen, Aufständen und Terrorherrschaft der Roten Khmer Ende der 70er Jahre erholt sich das Land Stück für Stück. Dennoch sind die Zeichen der Vergangenheit und die Verlierer dieses Aufstrebens deutlich zu sehen.

    So ging ich am Tag über einen Markt nahe meiner Unterkunft auf dem so ziemlich alles an Fisch und Fleisch verkauft wurde. Es stank erbärmlich und Kakerlaken und Ratten erfreuten sich an den heruntergefallenen Essensresten. So weit nichts Neues für Asien, geschockt hat mich als ich des nachts zurück zur Unterkunft über den mittlerweile geschlossenen Markt lief und die Leute die Tags dort noch verkauft haben nun im Dreck vor ihren Ständen schliefen. (Man schämt sich fast gleich im seine heile Welt in Hotel/Hostel zu gehen)

    Aber egal wie es diesen Menschen dort geht man wird stehts freundlich und mit einem Lächeln empfangen.

    Die Stadt bietet aber wesentlich mehr, so geht man hier sehr offen mit der Vergangenheit des Landes um und fängt an diese aufzuarbeiten.
    Ich besuchte S21 (Sicherheitseinrichtung 21 ein Gefängnis der Angka) und die so genannten Killingfields auf denen die Angka tausende Menschen hinrichteten um den Genozid am eigenen Volk zu verüben.

    Normal ist es an Touristenattraktionen immer etwas laut und hektisch aber anders an den oben genannten Orten, es wurde sehr leise. Einige Besucher standen regungslos da, andere saßen fassungslos auf Bänken. Manch einer der Besucher vergoss sogar eine Träne über das was wir dort alle gesehen haben.

    Gedankenauszug auf den Killing fields:

    .... Ich stehe auf einer kleinen Anhöhe und über blicke den Boden zu meinen Füßen wohl wissend das unter mir tausende Menschen verscharrt liegen. Der Regen hat ein paar Knochenreste und Kleidungsstücke an die Oberfläche gespült. Die warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut und ich höre nur noch das zwitschern der Vögel. Ich bemerke die hunderten Schmetterlinge auf dem Feld (ich habe noch keine Schmetterlinge zuvor in Kambodscha bewusst wahrgenommen) und denke mir vielleicht sind es die Seelen der verstorbenen an diesem Platz....

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Rote_Khmer
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Killing_Fields
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Angka

    Zusammenfassend eine sehr aufstrebende und interessante Stadt, aber ich glaube das Land hat schönere Ecken, deswegen freue mich jetzt auf Vietnam und Ho Chi Minh City
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