Sweden
Borgvikssjön

Discover travel destinations of travelers writing a travel journal on FindPenguins.
Travelers at this place
    • Day 141

      11 Endlich in Skandinavien

      June 20, 2022 in Sweden ⋅ ⛅ 20 °C

      Eigentlich steuern wir seit langem den Norden von Dänemark an, um die Fähre Hirtshals- Kristiansand (Nor) zu nehmen. Eigentlich erzählen wir dies auch allen Leuten, die uns die letzten 4 Monate gefragt haben, wohin es denn gehen soll -  Norwegen, die Küste hoch, evtl. bis zum Nordkapp und dann irgendwie wieder südwärts.
      Eigentlich.....
      Eine Tagesetappe vor Hirtshals werfen wir unsere Pläne ganz vondu-like über Bord, biegen "rechts" ab nach Frederikshaven und nehmen die Fähre nach Göteborg. Schweden wir kommen.
      Die Fahrt verläuft trotz trübem Wetter ruhig. Kein grosses Geschaukel, keine grünen Gesichter. Wir sitzen im Bordcafé, schlürfen an unseren heissen wie kalten Getränken und beobachten ein wenig die anderen Passagiere. Dem Sing-Sang nach hat es fast nur schwedisch Reisende. Wir wundern uns noch, warum hier soviele Leute mit leeren Sackkarren unterwegs sind. Als dann der Duty-free Laden öffnet, geht uns ein Lämpchen an. Sie kaufen en-gros Alkohol, meist Kistenweise Bier und Wein. Ah ja, da war doch noch was. Alkohol ist doch im Schweden so teuer, oder? Anscheinend gibt es hier viele Passagiere, die schnell mit dem Schiff nach Dänemark schippern um sich auf der Rückfahrt einzudecken. Alles in allem ein Ausflug, der sich in 8 Std. bewältigen lässt (wie sich später herausstellt, ist der Alkohol gar nicht so viel teurer als bei uns. Jedoch ein wenig komplizierter zu bekommen, da alles, was mehr als 3.5% Vol. hat, nur von den staatlichen "Systembolaget" verkauft werden dürfen)

      Nach einem Kurzaufenthalt in Göteborg stechen wir nordwärts und tauchen in die Schärenwelt ein. Die Landschaft entlockt uns viele Ahs und Ohs, zwischendurch erschallt auch ein sooo schööön. Die vielen kleinen und grossen Inseln, welche sich sanft aus dem Wasser heben, sind eine wahre Augenweide. Hier eine romantische Bucht, da eine Felsformation, die die Fantasie beflügelt. Und zwischendrin.... eine Segelyacht. Sascha bekommt den sehnsüchtigen Hundeblick und möchte diese Naturschönheiten auf dieselbe Weise entdecken. Die Vernunft siegt (oder mangels genügend Kenntnissen und "Möglichkeiten") und wir bleiben bei unseren edlen und treuen Stahlrössern. Auch so sind wir beide begeistert und können es wieder einmal kaum fassen, was die Natur alles zu bieten hat.

      Mit ein wenig Wehmut verlassen wir die Küste und pedalen nordwärts durch Streusiedlungen und Wälder. Langsam erhöhen wir unsere Aufmerksamkeit, spitzen die Ohren besonders, schauen häufiger links und rechts. Die Elchschau kann beginnen. Da, ein Knacken im Gebüsch - eine Elster. Dort, ein dunkler Umriss im düsteren Wald - ein Ameisenhaufen. Das ständige Auf-der-Hut-sein ermüdet zusätzlich und Schlafschwierigkeiten kennen wir beide, auch wenn es nie mehr richtig dunkel wird, keine. Ah ja, und Elche, die haben sich bis jetzt extrem gut vor uns versteckt.

      An einem dieser wunderbaren schwedischen Sommertage mit 22° C, Sonnschein und wenig Wind, kommen wir doch tatsächlich wieder mal bei einem kleinen Ort vorbei, wo es sogar ein Café gibt. Ja, die Cafés und Restaurants sind hier wirklich rar. Ist ja auch kein Wunder, das Land ist teilweise wirklich sehr dünn besiedelt. Auf alle Fälle legen wir sofort einen Stopp ein und gönnen uns ein kühles Getränk und Kuchen. Frisch gestärkt radeln wir noch ca. 17 km weiter bis wir an einem See landen, so mit kitschiger Bucht und so (wunderschön). Plötzlich merkt Sascha, dass das Langarmshirt von Thes, welches er beim Café als Sonnenschutz über die Essenstasche gelegt hat, nicht mehr da ist... Hmm, zurückfahren und das teilweise schon löchrige und geflickte Shirt suchen oder einfach "gut sein" lassen und in der nächsten, nur noch 100 km entfernten Kleinstadt einen Ersatz kaufen?
      Am nächsten Tag, das Velo von den Taschen befreit, jagt der im Kopf noch immer ein wenig Velokurier/bald-50er über die Strassen zurück und findet das Shirt am Eingang des oben erwähnten Cafés. Voller Stolz über die nur 40 Minuten für die wirklich hügeligen 17km dreht er um und gibt noch einmal alles. Hahaaa, dieses Mal nur 35 Minuten. Mit aufgeplusterter Brust übergibt der (leicht) japsende Sascha das Shirt der wartenden Thes.
      Read more

    You might also know this place by the following names:

    Borgvikssjön, Borgvikssjon

    Join us:

    FindPenguins for iOSFindPenguins for Android