Suécia
Kråkenäs

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Viajantes neste local
    • Dia 12

      Krank 1

      1 de agosto de 2023, Suécia ⋅ ⛅ 19 °C

      Disclaimer: das hier ist kein Reisetagebuch, sondern meine persönliche “Trauma”bewältigung oder meinetwegen auch das große Lamento.

      Die Bauchschmerzen werden leider nicht besser; Pause, langsamer machen und auch ein Gang ins Gebüsch führen zu keiner Besserung, es wird stattdessen immer schlimmer. Mein anfänglicher Ärger, dass ausgerechnet, wenn mal eine fahrbare Straße kommt ich nicht richtig fahren kann, schwenkt um in große Sorge, was ich jetzt überhaupt machen soll. Shelter ist keine Option mehr (kein Trinkwasser, keine richtige Toilette), also plane ich den Campingplatz 20 km weiter zu erreichen. Die Schmerzen sind stark, ich bin am weinen und klagen, auch wenn mich keiner hört. Immer wieder muss ich anhalten und mich am Straßenrand auf den Rücken legen. Am liebsten möchte ich dort gleich liegen bleiben, aber mein Verstand sagt mir, dass ich weiter muss, dahin wo andere Menschen sind. Aber aufzustehen fällt jedes Mal schwerer. Ich gehe auch andere Möglichkeiten durch, wie ein Auto anhalten und um Fahrgelegenheit bitten. Das erscheint mir aber auch kompliziert und es fahren ohnehin nur wenige Optionen an mir vorbei, es ist schon nach sieben Uhr und der Verkehr wird immer weniger. Ich weiß nicht mehr genau wie, aber mit mehr Glück als Verstand erreiche ich den Campingplatz. Dort lege ich mich erstmal auf eine Bank und schlafe direkt ein.

      Danach suche ich einen Platz für das Zelt, es gibt eine große Wiese unten am Wasser mit (jugendlichen) Kanugruppen und eine kleinere Wiese neben dem Toilettenhäuschen, wo nur ein schwedisches Paar mit Auto und Zelt auf dem Dach steht. Ich spreche die an und erfahre, dass man eigentlich nicht dort stehen solle, aber sie auch die Erlaubnis bekommen hätten und es bei mir auch ok sein wird. Also baue ich in etwas Entfernung zu denen und nahe des Toilettenhäuschens mein Zelt auf. Bzw. versuche es aufzubauen: nachdem ich jetzt “in Sicherheit” bin, verlassen meinen Körper alle Kräfte und ich bewege mich wie ein Zombie. Das entgeht auch nicht meinen neuen Nachbarn - die Frau kommt rüber und fragt mich besorgt, ob alles ok sei, ich würde „sehr müde“ wirken. Ich erkläre irgendwas von Verdauung und dass es schon geht irgendwie. Sie fragt nochmal nach ob ich wirklich sicher bin und ob ich noch was brauche und sagt dann nochmal sehr bestimmt, dass ich mich sonst melden soll -“we are here!”. Es sind einfach meine Engel an diesem Tag. Ich richte meine Luftmatratze und Schlafsack und sie kommt noch mal rüber mit einer Flasche Johannisbeersaft aus dem eigenen Garten. Ich muss dringend duschen, aber es ist mit Münzautomaten - die Engel von nebenan helfen gerne aus mit zwei zehn Kronen Münzen. Nach der heißen Dusche lege ich mich sofort ins Zelt mit Wollsocken, langer Unterhose, langem Baselayer, Daunenjacke, Schlafsack bis oben zugezogen und es ist viel zu kalt. Die Nacht über wache ich alle 1 bis 2 Stunden auf mit Durchfallattacken, aber der Schüttelfrost lässt schon irgendwann kurz nach Mitternacht nach.

      Morgens an der Rezeption bezahle ich gleich für zwei Nächte (es ist mir klar, dass ich hier noch einen Tag bleiben muss) und hole mir zwei Fanta und eine Flasche Wasser (meine eigenen Getränke aus den Trinkflaschen rühre ich nicht mehr an). Die meiste Zeit des Tages verbringe ich mit Schlafen und regelmäßigen Gerenne (nichtmal immer rechtzeitig). Beim Blick in den Spiegel merke ich, dass mein Gesicht auch immer mehr verhärtet, kein Wunder wenn man immer die Arschbacken zusammenkneift. Ich hätte vorher gedacht, krank sein im Zelt ist unangenehmer als zu Hause im Bett, aber tatsächlich ist es ziemlich egal in der Phase, wo man eh nur am schlafen ist die meiste Zeit.

      Gegen Nachmittag beruhigt es sich bisschen und ich gehe einmal runter zum See. Ich sinniere darüber, ob das jetzt von der Überanstrengung kam (glaub nicht), oder ob an den Lebensmitteln was war (eigentlich war alles originalverpackt und bin ich immer recht penibel mit den Trinkflaschen) oder ich mir noch einen Virus eingefangen habe nachdem das Immunsystem vom Husten eh geschwächt war. Außerdem hadere ich mit dem Gedanken des Alleinereisens: bisher habe ich immer gesagt, bei fast allen Problemen kann ich mir auch alleine helfen und wenn es einen Notfall gibt, ist es ein immer noch dicht besiedeltes Land und man bekommt Hilfe. In der Realität ist es dann doch nicht so einfach. Was wenn es mich noch mehr erwischt hätte oder das Timing noch schlechter gesehen wäre? Alleine sein ist ok wenn Körper und Geist beisammen sind, aber wenn einer von beiden schwächelt, ist man halt einfach richtig alleine. Ich schmeiße mein ganzes angebrochenes Essen weg (Joghurt, Kakao, Brot, Dip, Aufstrich - ingesamt ca. 3 kg) und denke bisschen verbittert dran, wie unbesiegbar und gerüstet ich mich gefühlt habe, als ich das alles eingepackt habe. Da der mobile Datenempfang auf dem Campingplatz schlecht ist, hilft Ole mit ein bisschen und macht Touren- und Campingplatzvorschläge für den nächsten Tag.
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    Você também pode conhecer este local seguindo os nomes:

    Kråkenäs, Krakenas

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