Sweden
Rannerskäret

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Travelers at this place
    • Day 17

      Badewetter in der Ostsee?

      May 12, 2023 in Sweden ⋅ ☁️ 17 °C

      Ein Tag zum entspannen, lustwandeln, tagträumen und geniessen. Wieder verwöhnt uns die Sonne mit viel Wärme. Das Frühstück dem Wetter angepasst "al fresco". Eine Wacholderdrossel sammelt unbeirrt fleissig neben uns am Boden Gräser. Die Zeit um ein Nest zu bauen scheint angekommen zu sein.
      Besonders, wenn man an der Ostküste Schwedens unterwegs ist, wird man sich irgendwann die Frage stellen, wann man sich wohl an den Anblick der gefühlt 1000 Inselchen gewöhnen wird, die jeder Stadt ihren sogenannten Schärengarten "skärgård" geben. Immer wieder ist der Anblick faszinierend und immerhin wirkt auch je nach Bewuchs, Form und Zahl der Inseln jeder Schärengarten anders. Wie schon oft haben wir das Gefühl, dass es sehr schwierig wird, einen so schönen Platz wieder zu finden. Ich bin mir aber sehr sicher, dass wir abermals von unserer Mutter Erde eines besseren belehrt werden! Unsere Weltkugel bietet so viel Schönheit, die es für uns noch zu entdecken gibt!
      Bei einem Spaziergang gehen wir der felsig-wilden Küstenlinie entlang. Wir beobachten zwei unerschrockene Frauen, die ein Bad in der Ostsee nehmen. Ein Kanufahrer gleitet derweil ruhig übers Meer. Zum Teil liegt immer noch Schnee am Uferrand. In den fantastisch gelegenen Wohnhäusern zieht es die Menschen ebenfalls hinaus in ihre Gärten. Badekleider werden hervorgeholt und angezogen. Im Windschatten darf nun die bleiche Winterhaut etwas an Farbe gewinnen.
      Die Boote liegen immer noch an Land. Vielleicht trauen die Einheimischen dem Frühling noch nicht ganz. In einem kleinen noch im Winterschlaf liegenden Hafen werden wir vorsichtig von einer Norwegischen Waldkatze beobachtet. Eine wunderschöne Katze ganz in weiss!
      Über dem Waldboden liegt ein Teppich aus Blaubeerbüschchen. Ob es in diesem Sommer wohl ein grosser Beerenertrag geben wird?
      Das frühe Nacht-, oder späte Mittagessen wird von Peter zubereitet. In einem schwedischen Coop habe ich Kartoffelklösse gekauft. Aus reiner Neugier. Im Teller sehen diese aus wie Tennisbälle...an den Geschmack kann man sich gewöhnen;) Nahrhaft sind sie. Die Gemüse-Wurst-Beilage wertet das Gericht definitiv auf.
      Rings um uns werden immer mehr Wohnwagen mit ihren Vorzelten auf Sommer eingerichtet. Die Tische mit Stühlen bereitgestellt. Hie und da Blumentöpfe und Laternen, "Kleintierkrematorien" auf Position gebracht und das Allerwichtigste: Eine Schwedenfahne gehisst!
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    • Day 15

      Wildnis, Trekking und viele Kilometer

      May 10, 2023 in Sweden ⋅ ☁️ 13 °C

      Ein paar Schritte im Skuleskogan Nationalpark müssen schon sein. Also fahren wir zum Südeingang des Nationalparkes. Da sollte der meiste Schnee bereits weggeschmolzen sein. Immerhin haben wir bereits um 10.00 Uhr 16°C. Skuleskogen ist eines der letzten zusammenhängenden Waldgebiete der Küstenlandschaft. Hier kann man tagelang wandern, an den üppig bewachsenen Bachläufen der Nadelwälder verweilen oder die von Insekten zerfressenen Kiefernstämme untersuchen. Der Wald vermittelt uns einen urwaldartigen Eindruck. Eine besondere Rarität ist die Engelshaarflechte (Usnea longissima). Allzu gerne würde ich von dieser sehr dekorativen Flechte mitnehmen. Im Nationalpark gelten strenge Vorschriften. So ist es unter anderem verboten Pflanzen zu pflücken, auszugraben oder zu beschädigen. Die Hälfte der Nationalparkfläche besteht aus lichtem Felsenkiefernwald. Einige Bäume sind mehr als 500 Jahre alt. Im Winter ist die Vegetation Eis-und Schneestürmen ausgesetzt.
      Der Wanderweg ist zwischendurch sehr uneben und steil. Wir wandern über Felsen, Steinbrocken, Ästen und Wurzeln. Trotz guten Wanderschuhen und Wanderstöcken bereitet mir der Weg Mühe. Deshalb wollen wir die Wanderung abbrechen. Ein Forstarbeiter mittleren Alters entdeckt uns und sucht das Gespräch. Er habe noch nie so viel "Arbeit" nach dem Winter im Frühling vorgefunden, wie in diesem. Der Winter dauerte zwar sehr lange. Aber er war zu mild. So gab es kein Eis auf dem Meer, die Winde deshalb zu mild und der Schnee zu schwer. Vor einer Woche war der Wald noch nicht begehbar, da überall grosse Mengen Schnee und Eis herumlagen.
      Nun holt der Frühling seine zweiwöchige Verspätung mit warmen Temperaturen und viel Sonne auf. Überall spriessen Leberblümchen aus der Walderde. Zitronenfalter geniessen die wärmenden Sonnenstrahlen und fliegen lebensfreudig von Blüte zu Blüte.
      Der Forstarbeiter empfiehlt uns einen besseren Weg, um doch noch an das Ufer zu gelangen.
      Das Hämmern eines Spechtes begleitet uns eine ganze Weile bis ich ihn hoch oben an einem Baumstamm entdecke. Ob er wohl nach Insekten sucht, oder eine kleine Höhle in den Baum hacken will, um zu nisten? Vielleicht ist es ein Männchen, das bei den Weibchen durch "Trommeln" Eindruck erwecken will. Peter macht sich Gedanken, ob der Specht keine Kopfschmerzen bekommt. Anscheinend braucht der Specht keine Kopfschmerztabletten und bekommt auch keine Gehirnerschütterung: Eine spezielle Federung zwischen Schnabel und Schädel schützt ihn und so kann er munter Tag für Tag drauf los hämmern.
      Nach dieser schönen Wanderung geht es aber nun weiter. Immer der E04 (Europastrasse) entlang. Die Strasse führt durch viel Wald... und an Seen vorbei. Vor Elchen wird gewarnt.
      Wir fahren an Ortsschildern wie Örnsköldsvik, Norrmjöle, Umeå und Skellefteå...vorbei. Skellefteå gehört bereits zu Schwedisch Lappland. Unweit der Stadt haben wir unser Nachtlager errichtet. Das Wohnmobil so hingestellt, damit wir aus der "warmen Stube" über die wunderschöne Ostsee blicken können. Die Nadelbäume um uns herum werden sanft vom Wind gewogen, während allmählich die Sonne sich vom heutigen Tag bei uns verabschiedet.
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    • Day 16

      Frühstück Al Fresco

      May 11, 2023 in Sweden ⋅ ☀️ 18 °C

      Es ist noch sehr früh 5.30 Uhr... die Sonne lacht mir etwas schadenfreudig ins Gesicht, als wollte sie mir sagen: Selber Schuld, ihr habt wieder einmal ein Dachfenster nicht verdunkelt! Normalerweise leide ich nicht unter Bettflucht aber je höher wir in den Norden ziehen, umso früher sind wir beide hellwach. Beim Blick auf die Wetterkarte von Skellefteå im Internet wird uns erst so richtig bewusst, wie früh der Sonnenaufgang respektive wie spät der Sonnenuntergang momentan ist: 3.26h / 21.30h !
      Das frühlingshafte Wetter lädt uns zu einem Frühstück "al fresco" ein.
      Es gefällt uns hier so gut, dass wir für zwei weitere Nächte unseren Aufenthalt verlängern. Zum Glück ist der Campingplatz offiziell noch gar nicht geöffnet. Somit scheint es kein Problem zu sein. Ab kommenden Samstag wird es etwas anders aussehen. Aber da werden wir ja weiterziehen.
      Peter setzt sich nach dem Frühstück aufs Fahrrad um die nähere Umgebung etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Bei seiner Rückkehr erzählt er begeistert von den fantastischen Anwesen, welche sich hier in der Umgebung direkt am Meer befinden. Später fahren wir gemeinsam mit den Fahrrädern der Küste entlang. Wir kommen mit einer Schwedin ins Gespräch, welche gerade ihren Garten von den letzten Winterspuren befreit. Sie hat mit ihrem Mann zusammen vor fünf Jahren ihren festen Wohnsitz von Stockholm hierher verlegt. Als OP-Pflegefachfrau arbeitet sie im nahe gelegenen Spital von Skellefteå.
      Der Winter sei sehr schneereich, kalt und windig, aber magisch! Die warmen Monate einfach paradiesisch. Sie möchte nicht mehr zurück nach Stockholm. Der kleine Weiler von Boviken wird das ganze Jahr hindurch bewohnt. Die Einwohner scheinen sich sehr gut organisiert zu haben. Unter anderem wird die Strasse im Winter immer geräumt, dies auf private Initiative hin. So sind die Bewohner nie von der Aussenwelt abgeschnitten. Wir empfinden die Schweden als sehr entspannt, interessiert und offen. Vielleicht liegt dies unter anderem auch an der Bevölkerungsdichte. Pro Km2 leben ungefähr 25,9 Einwohner. (2022) Verglichen mit der Schweiz wo 2021 auf einem Km2 216,8 Personen lebten!
      Mit dem Fahrrad gehts weiter dem Fahrradweg entlang ins 10 Kilometer entfernte Skelleftå. Die Stadt wurde 1845 vom Vikar Nils Nordlander gegründet und ist damit eine der jüngsten Städte an der Küste Nordschwedens. Als religiöser Sammelplatz war der Ort jedoch schon sehr lange von Bedeutung. Um die Kirche gab es eine Vielzahl von Gebäuden, die von den Bewohnern der umliegenden Gegend bei kirchlichen Festen als Übernachtungsplätze genutzt wurden. Diese Kirchenstadt fiel jedoch mehrfach Bränden zum Opfer. Zur Zeit der industriellen Revolution wurden fast alle Holzgebäude durch Häuser aus Ziegel ersetzt. Im nahegelegenen Bergwerk Boliden der heutigen Boliden AB wurden lange Zeit Arsen und Gold gewonnen, was der Stadt den Beinamen "Goldstadt" einbrachte.
      Im Oktober 2017 hat das Unternehmen Northvolt AB entschieden, hier eine Fabrik zur Herstellung von Lithiumionen-Batterien zu bauen. Northvolt AB mit Sitz in Stockholm ist das erste Unternehmen aus Europa, das Lithiumionen-Batterien für Elektroautos und zur Energiespeicherung entwickelt und produziert. Dazu kommt das Recycling von Energiespeichern. Zu den Kunden gehören Volkswagen, Scania, BMW und Volvo.
      Uns fällt auf, dass bei den meisten Parkplätzen Ladestationen für Elektrofahrzeuge bereit stehen. Elektromobilität ist hier ein grosses Thema.
      Wir streifen ein wenig durch die verkehrsfreie Zone und beobachten bei einem Zvieri die Menschen in ihrem Alltag. Sichtlich von den warmen Temperaturen erfreut, schlendern nicht wenige in frühlings- sommerhafter Kleidung durch die Strassen. Am Quai des Skellefte älv sitzen die Menschen auf den Stufen des neu errichteten Areals und lassen sich von der Sonne wärmen.
      Gerne kehren wir zurück in die Ruhe, welche uns auf dem Campingplatz empfängt. Bis beinahe zum Sonnenuntergang geniessen wir die letzten Sonnenstrahlen, bevor wir uns ins Wohnmobil zurück ziehen.
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    You might also know this place by the following names:

    Rannerskäret, Rannerskaret

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