Schweden
Undersåker

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Reisende an diesem Ort
    • Tag 134

      13. Juni - Bergfest

      13. Juni in Schweden ⋅ ☁️ 10 °C

      In der Nacht gab es ein paar mal Regen, nicht sonderlich stark und außerdem lag ich auf der richtigen Seite der Zeltplane. Jegliche Feuchtigkeit haben Wind und Sonne am Morgen schon verdampft und sie bitten mich ab um sieben herauszutreten. Ich gehe gleich bei der Gelegenheit runter an den Fluss Handölan und nehme ein kaltes Vollbad. Nach dem Frühstück ist schnell alles verpackt, es ist deutlich das Schrumpfen in all den Fresstüten zu erkennen, morgen Abend will ich schließlich schon in Storlien sein, bis dahin wird es reichen. Bei herrlich bayrisch-kariert beleuchtetem Bergpanorama starte ich gegen neun, es zieht sich jetzt noch einige Kilometer an diesem schönen breiten Fluss entlang. Kaum bin ich eine Viertelstunde unterwegs, da gehen schon zum ersten Mal wieder die Schranken runter und ich lasse eine Herde Rentiere in Ruhe ein wenig ins Abseits ziehen. Obwohl der Wind einigermaßen frisch ist, lege ich nach kurzer Zeit das Hemd ab und bin wieder nur in meinem Terence-Hill-Shirt unterwegs, wie ich es nenne. Ich liebe dieses Teil, es wird mir mit jedem Tag, an dem ich es trage, etwas kürzer, hat inzwischen einige Löcher und mit der wilden Friese oben auf dem Schädel fühle ich mich tatsächlich wie in einem dieser brillanten Schinken aus den Siebzigern.
      Nach einer halben Stunde erreiche ich eine kleine Schutzhütte, die ich auch gestern Abend durchaus noch hätte aufsuchen können, aber nein, nicht für Geld und gute Worte, ich wollte unbedingt draußen schlafen.
      Während der ersten Frühstückspause ist es immer noch wunderbar sonnig, weiße Quellwolken türmen sich, aber der Wind hat deutlich aufgefrischt, so dass ich mir einen Platz hinter einem großen Stein suche, wo ich windgeschützt sitzen kann. Richtung Mittag zieht sich der Weg stetig einen Pass hinauf Richtung Sylarnas Fjällstation. Es sind noch einige Schneefelder zu überqueren, die allerdings dank der niedrigen Temperaturen soweit tragfähig sind, dass ich ohne einzusinken darüberlaufen kann.
      Auf dem Weg rauf sehe ich in einiger Entfernung in einem Schneefeld etwas merkwürdig grünlich-bläuliches schimmern. Das schreit natürlich nach: Komm und guck mal genauer, was hier los ist. Ich gehe vom Weg ab, dieses Mysterium aufzusuchen, an eine riesengroße Stelle, in der der Schnee in einer leichten Senke kreisförmig in sich eingebrochen ist. Während ich anfangs noch befürchte, diese Farbe würde beim Näherkommen oder aus einem anderen Winkel verschwinden, wird es umso intensiver, je dichter ich herankomme. Also bleibt mir nichts übrig, als diese riesengroße Stelle aufzusuchen, natürlich mit größter Freude. Was für ein merkwürdig schöner Ort, einerseits circa 4m hohe Schneemassen, auf denen ich stehe und die hier in Form eines riesigen Ovals zusammengefallen sind und dann dieses Türkis-Blau, was an einer Stelle aus dem Spalt scheint. Es ist tatsächlich das Blau des Himmels, dass sich durch eine besondere Schräglage des abgebrochenen Schneestücks auf der anderen Seite so schön widerspiegelt.
      Ich laufe weiter aufwärts über das gesamte Schneefeld und arbeite mich auf den Pfad zurück, habe dabei aber, das merke ich erst später, eine Weggabelung verpasst, an der ich rechts hätte gehen sollen, jetzt aber auf dem linken Teil bin. Der geht zwar grundsätzlich auch Richtung Fjällstation, aber mit einem kleinen Umweg. Und wie es mit Umwegen so ist, bringt der mich genau an die Stelle, wo ich einen direkten Blick ins Herz des Sylarnas-Massivs habe. Der andere Weg führt etwas kürzer um einen Riesenklumpen-Berg herum, der mir genau diese Ansicht zu 100% verwehrt hätte. Dann nenne ich mich doch selbst Glückspilz. Ab hier geht es jetzt noch gute zweieinhalb Kilometer abwärts Richtung Station. Es ist ziemlich steinig und viel Geröll, aber dafür habe ich es ja bisher ziemlich angenehm gehabt. Kurz nach eins erreiche ich diese Riesenanlage, die eher einem Hotel als einer Hütte im Fjäll gleicht. Sie haben wieviele Betten und ein Restaurant, extra Strom hier hoch gelegt, da man vor Jahren erkannt hat, dass damit Geld zu verdienen ist. Leute fühlen sich hier wie in echter Natur, haben aber ein gemachtes Bett und Essen, das serviert wird. Das bringt die Massen hier raus und genau die Probleme mit sich, gegen die man jetzt wiederum Stück für Stück anzukämpfen beginnt. Die nächste Station auf meinem Weg zum Beispiel, Blåhammarens Fjällstation, hat ihren Pachtvertrag nur deshalb wieder verlängert bekommen, weil das Restaurant geschlossen wird. Die Mengen von Menschen, die nicht viel mit Natur als solches am Hut haben, sondern mehr um der Erlebniswelt wegen hier sind und die Störungen für die Umwelt, die sie mit sich bringen, speziell für die Rentiere, sollen im Sinne der Natur und der Sami-People reduziert werden.
      Während ich noch Pause mache, kommt eine Wanderin rein, es ist Eva aus Estland. Sie lebt hier in Schweden und ist häufiger mal in dieser Region im Fjäll unterwegs. Wir unterhalten uns noch mindestens eine ganze Stunde lang, so dass es doch 16 Uhr wird, bis ich von hier loskomme. Der Weg zieht sich jetzt allerdings längere Zeit leicht abwärts und lange Stücken auf Holzplanken, so dass es für mich wie auf der Autobahn vorangeht. Ich verabschiede mich von Sylarnas und habe jetzt wieder weite, grüne, sanfte Landschaft vor mir, die auch sehr gut zu laufen ist.
      Gegen halb sechs mache ich Pause auf einem Bergrücken auf gut 1000m Höhe, den ich inzwischen erklommen habe, von hier ist es ein weiter Blick 30-40KM entfernt in die norwegischen Berge. Auf einmal habe ich eine ganze Meute der Falkenraubmöwen über mir. Ich beobachte seit Tagen mehr und mehr, dass es eher Neugier denn Angriff ist, sie kommen einige Male relativ dicht angeflogen und erkennen, dass es nur Hilde ist, um dann wieder zurück auf den Hochwiesen auf ihr Gelege zu fliegen.
      Die letzten Kilometer ziehen sich einfach wunderbar über das grüne Hochland, ich kann mich rundherum an den weit entfernen Schneegipfeln und dieser kräftig grünen Fläche kaum satt sehen. Dann liegt ein Stein im Weg, ein recht großer Block, dessen Oberfläche glänzt wie ganz viele Salzkristallle. Irgendwie sind heute so magische Effekte auf dem Weg verteilt.
      Und dann habe ich um kurz vor acht mein heutiges Tagesziel erreicht, auf das ich mich so gefreut habe und auch so gespannt war:
      Es ist Kilometer 2150, also genau die Hälfte meines geplanten Weges zum Nordkap. Da es bis hier auch ungefähr mit dem Tagespensum übereinstimmt, hatte ich mir vorgenommen, genau an diesem Kilometer das Zelt aufzuschlagen, wo auch immer es sein mag. Und natürlich ist das auch mal wieder ein guter Grund für eine kleine Feierlichkeit. Es ist vom Plateau leicht ab in eine Senke gegangen, ganz in der Nähe ist ein Bach und ich bin genau an einem kleinen See, schöner kann es nicht sein. Ruckfix ist das Partyzelt aufgebaut und ich sehe aus der Richtung, aus der ich kam, ziehen dunkle Wolken heran. Die scheinen mit Hilfe von merkwürdiger Beleuchtung durch die Sonne die Polarlichter imitieren zu wollen. Und ab um acht höre ich es von Zeit zu Zeit auch schon donnern. Da es hier draußen nicht allzu oft Partys in der Art gibt, habe ich sofort Unmengen von ungebetenen Zaungästen, denen ich aber den Zutritt verwehren muss und mache deshalb eine geschlossene Veranstaltung daraus. Ich habe jetzt gute zwei Stunden Zeit zu essen und mich zurechtzumachen, die dunklen Wolken ziehen immer näher und das Donnern wird heftiger. Ab circa halb zehn entlädt sich ein kräftiges Gewitter mit Hagel und Regenschauer über mir. Ich beende dann auch irgendwann die Veranstaltung. Das ich mal wirklich so weit laufe, wer hätte das gedacht? Wie es mir dabei heute geht? Na, es geht so halbwegs. 😂
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    • Tag 10

      Rendieren all over the place

      2. August 2023 in Schweden

      Deze ochtend worden we op een unieke manier wakker met rendieren rond onze tent. Enthousiast zet ik ze op de foto. In de dagen die volgen zullen we ze nog vaak tegenkomen.
      We lopen vandaag ruim 12 km en besluiten ons oorspronkelijke plan bij te stellen. De route is best pittig en maakt dat we slechts 2 à 3 km per uur lopen. Deze verandering voelt goed en geeft rust. Het gaat uiteindelijk niet om de afstand die we overbruggen maar het genietend aanwezig zijn in de vrije natuur.
      In de loop van de middag gaan we tussen Stensdal Stugorna en Gäsen Stugorna bij een meertje op de hoogvlakte staan met uitzicht op besneeuwde bergen.
      In de avond toont het prachtige berglandschap zich in volle glorie.
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    • Tag 11

      Bannock als fundament!

      3. August 2023 in Schweden

      We worden wakker in een geweldig mooie verlaten wereld. Hier zijn wij als mens te gast. De grenzeloze ruimte maakt nederig en bescheiden.
      Na een frisse duik in een glashelder bergmeertje bakken we Bannock. Een eeuwenoud brood recept. Deze stevige kost is een goed fundament om vandaag op te staan en te gaan. We lopen richting Gäsen stugan.
      Na een flinke klim over rotspartijen, desolate hoogvlaktes en stukjes sneeuw zoeken we uiteindelijk de beschutting van een shelter. Eigenlijk bedoeld voor noodsituaties maar wij vonden dit in deze situatie ook wel nodig 😀.
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    • Tag 11

      Witer gads in Schwede'🇸🇪

      27. Juni in Schweden ⋅ 🌙 16 °C

      Hüt hemmer miteme Actionhaltige Morge gstartet, mer sind in Seilpark in Norwege. Nachher simmer witer über Gränze nach Schwede und hend eus wedermal es schöns plätzli gsuecht. Und hend grad bide akunft zwei ältere Schwede chönne hälfe ehres Boot a Land zieh, mit vollem Erfolg. Es Bädi im See hed au ned deffe fähle und es Fürli natürli au ned.Weiterlesen

    • Tag 104

      April Wetter im Juli

      12. Juli 2022 in Schweden ⋅ 🌬 17 °C

      Gefühlt 20°C Unterschied haben wir jetzt erfahren dürfen.
      Letzte Woche noch 3°C und Dauerregen, dass unser einziger Schutz eine wunderbare Berghütte war. Dort konnten wir ein Feuer machen unsere Klamotten und das Zelt trocknen. Was aber natürlich nur einen halben Tag gehalten hat😅. Und heute laufen wir wieder bei gefühlt 25° mit Nahrungsmittel für 11 Tage durch die Gegend.
      So ist das halt mit dem Wetter, wenn wir keins hätten wärs auch nicht recht.

      Außerdem haben wir Markus kennengelernt, der auch auf dem Weg ans Nordkap ist.
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    • Tag 2

      Creatures of the Forest

      14. September 2021 in Schweden ⋅ ⛅ 5 °C

      Tried to get up early. Didn’t work. But compared to all the next days it still was the earliest start. I had a good nights sleep on the new mattress (all hail to Sea To Summit!) but a hell lot of condensation. As expected since I was still in a valley, basically right next to a big lake. And it’s autumn. So despite no rain my tent was wet outside and inside. And so was my sleeping bag. That’s why I waited a bit for the morning sun to dry up things a bit. I thought the inside was dry enough to pack the tent together with the inner. Bad idea. But for now it was about climbing over Ottfjället. The views were fantastic and the area around the mountain tops just absolutely beautiful. The trail winding up slowly between small lakes and minor peaks. The way down to Vålådalen was rather boring. Can’t have it all I guess.

      Had “fika” in mild afternoon sun at Vålådalen’s well known mountain station.

      Continued towards Stensdalstugorna. The trail I planned to take didn’t exist on any of the local maps and naturally there were also no signs accordingly. So I went for what seemed to be the standard route, even though I did parts of it the year before. And it was beautiful, especially with the sun shining. At some point you leave Vålån and turn towards Stensdalen. A not too long stretch through dense birch and pine forest between bogs and marshland. It started to get dark, and cold. And I wondered if I would make it out of the forest, a bit above tree line before it got dark. Didn’t want to camp in a valley again after the wet night before.

      And while considering my options, walking heads down focused on the trail it happened. I looked up and opposite a short ditch, right on top of a hill on trail there it stood. This creature. Facing me, watching me. First thought: “A wolf!” Next thought: “No, no, please not, no wolf!” And while I started to find good reasons why this impossibly could be a real wolf (it totally looked like a wolf, but who wants to be eaten by a wolf? Also they sure bread all kind of dogs these days, why not some that totally look like wolves. Right?) it set out approaching me and before I could think what I should or could do it was already there. Right in front of me, and taking a sniff. All that came to my mind at that moment was “it’s a dog and I must comfort it”. I’ve had encounters with lone dogs before and they usually “just” join you and you won’t get rid of them anymore. So I said to the “dog”: “So what am I supposed to do with you now?!”.
      No reaction whatsoever, it didn’t even look at me. That’s when I knew this can’t be a dog. And then I saw its collar. That’s not a thing you put around the neck of your pet. It clearly was a tracking device attached with what looked like a black zip tie.
      “Oh shit!” - and a second later it was on its way further down the trail, not giving a god damn shit about me.

      A short relief. My head started spinning. What if it changed its mind? What if it’s like “well, didn’t find anything to eat, why not go back and eat that human?”. Next thought “aren’t they in packs normally. So where’s the rest?” - just a minute later I saw a bunch of animals behind some bushes on a open meadow. My heart sank. But looking closer I was quite sure it’s reindeer. So I thought “hey wolf, eat them, not me!”

      Well. What an encounter. It also settled the question whether or not to camp in the forest. Once and for all. Two seconds later I climbed out of the forest and pitched my tent above tree line, overlooking the valley and the mountains. Just so I see them coming for me. At least.
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    • Tag 3

      Stensdalen - Gåsen

      15. September 2021 in Schweden ⋅ ⛅ 7 °C

      Night was very cold. Woke up, went for a pee and was overwhelmed by the stars. Not a single cloud made way for a spectacular view on millions of stars. The milky-way a bright belt across the sky. But no northern lights. Bummer!
      Morning sun was overwhelming but I woke up to a completely wet sleeping bag and a tent half wet, half frozen. Decided to take it slow to give things a chance to thaw or dry up.

      The trail over to Stensdalen is amazingly beautiful. Stunning views in the valleys below. Stensdalen itself being a romantic tiny village of cabins in the middle of a birch forest. As so often here in the Swedish “fjäll”. The way over to Gåsen was not quite that romantic. A tedious, never ending climb. But found time to dry out my gear. Which was amazing because my sleeping bag came back to maximum fluff.

      After Gåsenstugorna I made my way back down into the valley and found a wonderful tent spot a bit away from the trail, well sheltered from wind and still a bit higher up to (one more time) try avoid too much condensation. Look at that sundowner!
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    • Tag 4

      Jävla Triangeln

      16. September 2021 in Schweden ⋅ ☁️ 6 °C

      Sorry, Tanya, for stealing your headline.

      Woke up to a perfectly dry tent. Can you believe it? But I wouldn’t make it back on trail before 10.00. What’s going on?

      The way over from Gåsån to Sylarna is unremarkable. As soon as you reach the actual “Triangeln” it’s just a wide hiker “autobahn”. Nothing attractive here. It was cold and windy. Probably just like it always is. Sylarna fjällstation looks like a cozy place. The mother of all fjällstations as a friend (hey Katri!) recently called it.
      Had a coffee or two and decided to keep going. Despite my Achilles’ tendon being very convincing to tell me otherwise. Again found a super sweet spot, hidden from the trail, about half way over to Helags. Nice!
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