Satellite
Show on map
  • Day 2

    Touchdown in Dar Es Salaam

    April 29, 2023 in Tanzania ⋅ 🌧 27 °C

    02:00 in der Nacht: Den Start in den Nachthimmel von Doha bekommt Tahnee schon nicht mehr mit. 💤
    Diese unglaubliche Menge an Lichtern, blinkenden Hochhäusern und beleuchteten Autobahnkreuzen halten Isi wiederum noch ein Weilchen wach, bis schließlich auch hier der Sandmann vorbei kommt und seinen Schlafsand verstreut. Da der Flug ziemlich leer ist, verzieht sich Tahnee irgendwann auf eine der Reihen weiter hinten, sodass wir uns, auf je zwei Sitzen, wunderbar einkringeln können und ein paar Stunden Schlaf ohne anschließende Nackenstarre mitnehmen.
    Zum Frühstück sitzen wir dann wieder zusammen. Es gib French-Toast in Vanille-Sauce und Omelette mit Kartoffeln und Würstchen. Lecker!

    7:30 Zwischenlandung am Kilimandscharo leider ohne Blick auf den Berg, welcher in einigen Wochen das abenteuerliche Ende unserer Reise markieren wird.

    10:00 Touchdown in Dar Es Salaam
    Das erste Mal betreten wir tansanischen Boden und eine Welle des schwülen Küstenklimas rollt auf uns zu, die Sonne brennt auf unseren Köpfen, also geht's schnell weiter in den klimatisierten Flughafen zur Passkontrolle. Unsere Visa hatten wir bereits im Vorfeld beantragt und genehmigt bekommen und so geht alles zügig und problemlos vonstatten.
    Auch auf unsere vier Monsterchen (Koffer) müssen wir nur wenige Minuten warten. Währenddessen ist Isi schon mit Sr. Hifadhi in Kontakt, die (wie für uns von innen gut ersichtlich) jeden Passagier der aus der Glastür austritt genau beäugt und nach uns sucht. Dann endlich kommen wir mit den Gepäckwagen um die Ecke gerollt und ein großes Lächeln erstrahlt in unserer dreier Gesichter. Nach rund 20 Stunden Reise sind wir angekommen!

    Draußen warten wir auf unseren Taxifahrer und schmelzen in unseren schwarzen Leggings dahin. Der pinke Koffer passt nicht mehr in den Kofferraum und nimmt ca. die Hälfte der Rückbank ein, so dass wir hinten auf Kuschelkurs gehen müssen. Die 7 Kilometer nach Kitunda geht es im Linksverkehr erstmal über die asphaltierte Hauptstraße. Irgendwann biegt unser Taxifahrer links in eine Straße ein, vor der Sr. Hifadhi uns schon gewarnt hatte. Es ist wie eine Achterbahnfahrt über Hügel und durch schlammige Pfützen. Wir hoppeln auf der Rückbank mit dem Koffer auf und ab. Links und rechts fahren wir an allerlei Geschäften vorbei. Besonders auffallend sind die zum Verkauf stehenden Sofas und Bettengestelle, die aufgrund des Regens und der Pfützen etwa 30 cm über dem Boden auf kleinen gestapelten Steinen oder auf alten Konservendosen stehen. Noch eine Rechtskurve, wo schon das Schild vom St. Benedict Health Center steht, dann geht ein Tor auf und wir fahren auf das Grundstück. Direkt fällt uns der schöne Garten ins Auge mit dem Gemüsegarten und den vielen bunten Blumen und Pflanzen. Auf den zweiten Blick sehen wir auch schon das kleine Jino Haus, dass für die nächsten Tage unsere Bleibe sein wird. Drinnen sind ein kleiner Flur und zwei Zimmer zu finden. In dem einem Zimmer wohnt Sister Hifadhi, in dem anderen wohnen wir. Es ist ziemlich klein, aber zwei Einzelbetten mit Hello Kitty Bettwäsche passen rein und auch all unsere Taschen bekommen wir unter. Die Betten sind wirklich gemütlich und es gibt für uns beide Mosquitonetze.
    Kurz nach der Ankunft übergibt uns Sr. Hifadhi noch einen Korb, den Laura und Kati (die vorherigen Famulantinnen) für uns dagelassen haben. Darin sind Essentials wie Buchstabensuppe, Autan und Händedesinfektionsmittel zu finden, mitsamt eines super lieben Willkommensbriefes von Laura und Kati, in dem sie von den Erfahrungen ihrer Zeit in Tansania berichten und diese Revue passieren lassen. Zu unserer Überraschung hatte sich noch eine Kakalake in den Korb verirrt (siehe Foto links)

    Wir packen gerade noch aus, da stellt sich Sr. Bibi bei uns vor: "Karibu" (Willkommen). Ihr riesiges Lächeln ist einfach nur bezaubernd. Beim Auspacken will Isi den Vorhang zur Seite ziehen, zieht aber stattdessen die Stange runter und verfehlt Tahnee um wenige Zentimeter. Glück gehabt.(Tollpatsch Isi)

    Als Vormittagssnack gibt es Spiegeleier und Toast mit selbstgemachter Orangenmarmelade. Danach brauchen wir beide erst einmal einen kleinen Powernap. Wach werden wir zu strömendem Regen der auf den Boden prasselt.
    Zur richtigen Mittagspause (Lunch) wird Reis, Bohnen, eine leckere rote Sauce und Porridge aus Mais (was aussieht wie weißer Pudding) aufgetischt. Wir bringen den Sisters eine Brotbackmischung, ein Glas Sauerkraut und unsere Lieblingsharibos (Pasta Fruta) mit. Diese schmecken nicht nur den Sisters, sondern vor allem auch der 2-jährigen Success. Der erste Blick ist sehr skeptisch, da die Weingummis am Anfang sehr sauer sind, aber dann kommt sie immer wieder und will mehr. Während des Essens steht auch eine große Schüssel auf dem Tisch, da es bei Regen von der Decke tropft. Wir treffen noch Sister Doris, die wegen eines Unfalls seit längerem im Bett liegt.
    Nachmittags quatschen wir noch ein bisschen mit Sr. Hifadhi, die uns anhand der Bilder im Jino Haus ein wenig über vergangene Famulant*innen und zwei der verstorbenen Schwestern (eine davon Sr. Goretti aus Deutschland) berichtet. Sie erzählt, dass sie mit Sr. Goretti gewohnt hat seit sie 14 Jahre alt war und alles was sie heute kann von ihr gelernt hat.

    Abends gibt es für jede ein riesiges Omelette mit Kartoffel, Zwiebeln und Karotten, welches liebevoll auch "Zege" genannt wird, was soviel heißt wie "Zement". Die Bedeutung verstehen wir, als wir, brav wie wir sind, das ganze "Zege" im Magen haben und uns nun zurück ins Jino Haus rollen. Das von unseren Vorgängerinnen angepriesene gemeinsame Schauen der Nachrichten am Abend fällt leider aus, da der Fernseher kaputt ist.

    Wir setzen uns zum Sonnenuntergang mit viel Mückenschutzspray noch ein bisschen raus und spielen ein Spiel (Superhirn). Was ein schöner aber auch anstrengender erster Tag.
    Wir genießen noch eine kalte Dusche und fallen ins Bett wie ein Stein. Gute Nacht! Usiku mwema, lala salama!
    Read more