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  • Day 38

    Solo Trip durch Dar- Pizza, Beach & Meer

    June 4, 2023 in Tanzania ⋅ ⛅ 30 °C

    Wie gestern Abend mit den Sisters abgesprochen, sparen wir uns heute die Messe, denn nach dem gestrigen Reisetage mussten wir ein bisschen Schlaf nachholen. Trotzdem werden wir morgens von den Kirchengesängen wach und Isi genießt die Morgensonne draußen im Garten, während Tahnee noch ein wenig schlummert. Als die Sisters von der Messe zurückkehren, frühstücken wir alle zusammen. Wir bringen das Nutellaglas mit an den Tisch und alle Sisters probieren ein Toast mit Nutella. Natürlich bekommt auch Success ein Stückchen von Isi und hat nachher alles am Kinn kleben. Sr. Bonita (neue Sister, die wir heute kennenlernen) nimmt sich sogar noch ein zweites Mal.

    Da wir echt viele Klamotten zu waschen haben, wollen wir direkt am Morgen mit der ersten Fuhre anfangen. Sr. Hifadhi und Isi gehen zum Waschraum, dessen Fenster nur aus Gittern bestehen und dementsprechend nach dem gestrigen Regentag stark überflutet ist. Also schnappt Isi sich den Abzieher und macht erst einmal Klarschiff, bevor Sr.Hifadhi reinkommt. Das Wäsche Aufhängen übernimmt später netterweise Sr. Hifadhi...

    ..denn heute wollen wir einen Ausflug in die Stadt und zum Strand unternehmen und simind somit das erste Mal alleine unterwegs. Wir bestellen ein Uber (Taxi) und Sr. Hifadhi segnet uns noch mit "holy water" 💦, damit wir eine sichere Reise haben und heile zurückkommen. Die Hälfte des Wassers landet dabei entweder auf der Brille oder im Mund.😂
    Während der Taxifahrt halt unser Fahrer an einer Tankstelle an. Wir müssen wieder aussteigen und verstehen erst nicht so ganz, was da gerade unter seiner Motorhaube gewerkelt wird, aber wie sich rausstellt musste er sein Auto einfach nur mit Erdgas tanken.
    Mehrfach empfohlen wurde uns der Coco- Beach, der am Wochende gut besucht sein soll. Dort steigen wir dann auch aus, doch schnell wird uns klar... Viele Leute sind hier nicht unterwegs, sodass wir beide mal wieder auffallen wie ein bunter Hund. Direkt kommen mehrere Männer von ihren Ständen auf uns zu gelaufen und labern voll. Eric, Adam oder Ramazani sind nur einige Namen, die wir behalten haben. Es gibt ein weiteres "Problem". Gerade ist Ebbe d.h. man kann nicht schwimmen gehen, jedoch droht unsere Körpertemperatur bald jedes Thermometer zu sprengen. Wir watscheln also trotzdem direkt ins flache Wasser, um die Hitze irgendwie auszuhalten. Zum Verfeinern unseres Tagesplans setzen wir uns in den Schatten eines kleinen Felsens. Auch hier bekommen wir wieder Gesellschaft, aber mittlerweile lassen wir uns davon nicht mehr beeindrucken. Ein freundliches "Asante sana" muss ausreichen. Und so besprechen wir weiter unseren Plan auf deutsch, während Ramazani neben uns sitzt und uns immer wieder animieren möchte Saft bei ihm zu kaufen. Da es schon halb 1 ist und wir langsam Hunger bekommen, wollen wir uns heute ein leckeres Restaurant raussuchen. Tatsächlich finden wir ganz in der Nähe eine Pizzeria. Nach einem 20 minütigen Marsch durch die knalle Sonne kommen wir an dem, von großen, Schatten spendenden Bäumen umgebenen, Restaurant an. Wir treten durch das Tor und damit in eine andere Welt. Wir müssen uns die Augen reiben...sehen wir richtig? Der Garten ist voll von anderen Europäer*innen und Asiat*innen. 20 Kinder, von einem Kindergeburtstag, spielen auf dem Spielplatz. Einzig und allein die Mitarbeitenden sind Tansanier*innen. Wir fühlen uns wie in einem Biergarten an einem heißen Sommertag in Deutschland.. total absurd. Auch die Preise sind hier eher europäisch, aber das ist uns heute egal. Zuerst gibt einen eisgekühlten Saft. Wir widmen uns der Karte und uns läuft das Wasser im Mund zusammen. Es gibt alles von Antipasti & Bruschetta, über Pasta&Pizza, bis hin zu Tiramisu und Eis. Am Ende entscheiden wir uns für zwei Veggie-Pizzen, die uns seeeehr mundet! Wir verdauen noch ein paar Minuten und nutzen das kostenlose WLAN aus (übrigens das erste Mal, dass wir in Tansania WLAN haben).

    Die Zeit vergeht wie im Flug und als wir merken, dass es schon 14 Uhr ist, machen wir uns zügig auf den Weg zur Fähre, mit der wir noch eine kleine Insel vor Dar Es Salaam besuchen wollen.
    Die Fähre legt vom sogenannten Slipway jeder Stunde um halb ab und die letzte Fähre zurück kommt um 17:00. Um 14:25 kommen wir verschwitzt an, denn wir haben aufs Bajaji verzichtet. Schnell holen wir uns Tickets und spurten zum Ablegeplatz mit der Vorstellung direkt ins Boot hüpfen zu müssen... Fehlanzeige. Was haben wir uns nur gedacht. Während wir warten, gehen also schon mal die Treppe hinunter, um ihm lauwarmen Wasser unsere Füße abzukühlen. Dabei schauen wir einem Mann zu, wie er 5 Meter entfernt ein Unboxing Video dreht (Unboxing= Auspacken von Paketen, meist neue Produkte die Influencer als Werbegeschenk erhalten)... Fremdscharm lässt grüßen. Mit der gewohnten halben Stunde Verspätung geht es dann also los Richtung Bongoyo Island, wo wir 35 Minuten später ankommen. Mit uns sind ca. 15 weitere Menschen an Bord, die meisten davon gehören zu einer Großfamilie (unter anderem auch der "Influencer") und allesamt sind unglaublich eitel. Es gibt keinen Steg und so werden wir von einem anderen kleineres Boot von der "Fähre" runtergeholt und bis in den Sand gefahren. Das Einsteigen in das kleinere Motorboot wird zur Geduldsprobe für alle Beteiligten, denn besagte Familie hat das Prinzip von Gleichgewichtsverteilung und Durchrücken offensichtlich nicht verstanden. Also müssen alle anderen in dem wackeligen Boot über sie drübersteigen und als sich dann noch ein sehr großer Mann auf die eine (vollere) Seite setzt, drohen wir fast umzukippen.
    Angekommen schmeißen wir unsere Sachen in den Sand und rennen ins Wasser... Endlich! Das Wasser ist nicht richtig kalt aber im Gegensatz zur Außentemperatur eine erfrischende Abkühlung. Wir lassen uns treiben und schauen umher. Plötzlich sehen wir was für riesige Krebse an den Felsen rumkrabbeln. Isi geht auf Erkundungstour, während Tahnee sich ein Schattenplätzchen sucht. Isi bleibt nicht lang allein. Während sie auf den spitzen Felsen probiert ein paar Fotos von den Krebsen zu schießen, fängt ein Mann aus den Wasser an mit ihr zu reden und kommt dann tatsächlich hochgeklettert und setzt sich, in seinem sehr knappen Badehöschen, neben sie. Er stellt sich als Dr. Joseph (40J.) aus DRC (der Demokratischen Republik Kongo) vor. Er erzählt, dass er Gynäkologe ist und in Belgien studiert hat..alles schön und gut. Doch als er dann nach einem Kaffee-Date fragt, lehnt Isi dankend ab und geht zurück zu Tahnee, die schon mit der Sonnencreme in der Hand wartet. Eingecremt haben wir uns nämlich bisher nur im Gesicht. Wir entspannen ein wenig im Halbschatten.

    Vorne an der Spitze der Insel treffen die Wellen von beiden Seiten aufeinander und so hockt sich Isi dorthin, während Tahnee weiter auf ihrem Handtuch den afrikanischen Beats lauscht. Es dauert keine zwei Minuten, da hat Isi schon wieder Gesellschaft von Dr. Joseph, der sie weiter vollquatscht. Nach weiteren 5 Minuten sinnlosem Gespräch, kapselt sich Isi ab um zurück zu Tahnee zu gehen. Wir beide machen noch ein paar coole Fotos und erkunden die kleine Bucht nebenan, wo wir wieder Massen an Krebsen und kleinen Geckos finden können.
    Während die Sonne den Himmel langsam in ein gelb-oranges Abendlicht taucht, tauchen wir noch ein letztes Mal ab ins Salzwasser. Unser Boot kommt um 17:30 (geplant war 17:00). Dieses Mal ist kein kleines Boot mehr da, welches uns zur Fähre bringen kann. Der Kapitän wirft den Anker, springt ins Wasser und zieht das Boot mit einem Seil weiter Richtung Strand. In einer Linie zwischen Kapitän und Anker kommt das Boot bis ca.3 Meter vor dem Strand und der Kapitän leitet uns an jetzt alle zügig einzusteigen. Die ersten klettern schnell die Leiter hoch und setzen sich im Gleichgewicht auf die Bänke.... bis die Großfamilie einsteigt und sich anstellt, wie der erste Mensch. Es wird gekreischt und albern gelacht. Von "ich kann die Leiter nicht anfassen wegen meiner künstlichen Nägel" bis "ich möchte nicht nass werden", ist alles dabei und sowohl der Kapitän als auch sie anderen haben denn

    Zwischendrin muss der Kapitän das Boot nochmal wegfahren und einen neuen Anlauf starten, da wir zu stranden drohen. Nach 20 Minuten können wir dann endlich los. Natürlich sind alle dabei Nägel abgebrochen u na d nasser geworden als wenn man einfach beim ersten Mal schnell eingestiegen wäre. Wir lächeln uns verschmitzt an und empfinden doch ein bisschen Schadenfreude.

    Der Wellengang ist ziemlich turbulent. Wir sitzen zunächst vorne am Buk und die Wellen klatschen gegen das Holz und uns die Wassertropfen ins Gesicht. Als eine Welle jedoch vorne überschwappt und uns allesamt badet, müssen dann hinten umsetzen. Der wilde Ritt führt schaukelnd in einen wunderschönen Sonnenuntergang hinein und zum Glück schaffen wir es unversehrt zurück in den safe harbour (sicheren Hafen).

    Angekommen am Slipway treffen wir super viele Menschen an, teils Touris, teils Einheimische. Dies scheint ein Ort zu sein für Menschen die Geld ausgeben wollen. Als wir ab einer Eisdiele vorbeikommen, die uns anspricht, sind wir geschockt zu sehen, dass für eine Kugel Eis 8000 Schilling verlangt werden (umgerechnet 3€).

    Wir verlassen den Slipway und wollen uns ein Bajaji organisieren, um zum nahegelegenen Supermarkt zu fahren, den wir auf dem Hinweg schon entdeckt hatten. Die ersten beiden bieten uns einen Preis von 5000 an und lassen auch nicht mit sich verhandeln. Erst im dritten Anlauf können wir einen Bajaji Fahrer auf 2000 runterhandeln und los geht's in den Supermarkt. Er liegt im Hotel- und Touri-Viertel was sich sofort im Sortiment bemerkbar macht. Unsere Augen strahlen,alsls wir die unendliche Auswahl an leckereen erblicken. Alle paar Meter haben wir eine neue Leckerei in der Hand, die wir am liebsten sofort mitnehmen würden. Von jeder erdenklichen Schokoladensorte, über Pesto und Hafermilch gibt's hier wirklich alles was das Herz begehrt... Natürlich aber auch für sehr stolze Preise. Wir suchen uns zusammen ein paar wenige lecker Sachen aus und auch das Pesto schafft es in unseren Einkaufskorb. Draußen vor dem Supermarkt warten wir auf unser Uber, welches in wenigen Minuten für uns bereit steht und dann geht's zurück nach kitunda a zu den Sisters. Unsere erste Wäsche ist schon trocken und die zweite Wäsche hat Sister Hifadhi schon aufgegangen. Wir genießen unser Abendessen allein im Jino
    Haus, da wir durch die Verspätung des Bootes später wieder in Kitunda waren als gedacht. Sr. Hifadhi ist froh, dass wir einen guten Tag hatten und in einem Stück wieder zurückgekommen sind. Sie wünscht und eine gute Nacht und wir gehen aufs Zimmer.
    Wir brauchen jetzt noch eine kalte Dusche, um den Sand-Sonnencreme-Mix abzuwaschen und schlafen nach einem tollen Tag am Meer zufrieden ein. Lala salama und bis morgen, wenn es heißt: "surprise surprise Sr. Hifadhi".
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