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  • Day 39

    Surprise Surprise 🫶🏼

    June 5, 2023 in Tanzania ⋅ 🌧 26 °C

    Es ist Montag Morgen. 07:00 Uhr. Anders als die letzten Wochen, müssen wir heute nicht zur Arbeit. Dennoch klingelt der Wecker so früh, da wir uns mit Schwester Hifadhi vor ihrem Arbeitstag zum Frühstück verabredet haben.
    Zu unserem Leid hat es die Nacht über geregnet. Wir wachen schon zu Geplätscher vor den Fenstern auf. Unsere Wäsche, die noch draußen auf der Wäscheleine hängt, trieft nur so von Regenwasser. Mit unseren Regenjacken stapfen wir also raus in den Regen und nehmen die klatschnasse Kleidung von der Leine. Stück für Stück wringen wir jedes einzelne Kleidungsteil aus und hängen es im Jino Häuschen auf - über die dort innen vorhandenen Wäscheleinen, jeden einzelnen Stuhl und die Türen. Die Ventilatoren werden auf eine höhere Stufe gestellt und wir freuen uns schon jetzt so garnicht über die abnormal hohe Luftfeuchtigkeit, die nun in unserem Zimmerchen herrscht. Schwitzen ist heute also vorprogrammiert.

    Nach knapp einer Stunde essen wir dann unser Toastbrot, etwas Süßkartoffel, jeweils ein hart gekochtes Ei, und unser Highlight: CiniMinis 😍 Für umgerechnet 8€ (!!) die Packunt genießen wir diesen Geschmack auf eine ganz besondere Art und Weise!

    Wir verbringen den restlichen Morgen damit, weitere Bändchen vorzubereiten und unsere Überraschung für Schwester Hifadhi zu planen. Da es auch weiterhin die ganze Zeit regnet, verbleiben wir die meiste Zeit im Zimmerchen.
    Gegen 11 Uhr steppen wir rüber in das St. Benedict Health Center, um Schwester Hifadhi, Dr. Joseph und Rosie einen Besuch abzustatten! Alle freuen sich sichtlich, uns wieder zu sehen. Viel los ist auch heute nicht, aber irgendwie dennoch immer etwas zu tun. Die Patient*innen scheinen sich zeitlich gut abzustimmen.

    Wir warten auf den passenden Moment, um Dr. Joseph als Fotografen zu engagieren und unsere GoPro aufzustellen, um die Überraschungs-Übergabe festzuhalten.
    Wir selbst können es fast schon nicht glauben, dass Dank unserer Freunde und vor allem unserer Familien tatsächlich (stand jetzt) 5230€ für die Kindertagesstätte von Schwester Hifadhi zusammen gekommen sind. Mehr als die Hälfte des Geldes, welches sie für die Fertigstellung benötigt. Wir können es nicht abwarten, ihr diese Überraschung zu übergeben!
    An dieser Stelle ein Riesen DANKE an alle Spender*innen, die das ermöglicht haben!

    Da es plötzlich doch wieder in Strömen anfängt zu regnen, verlagern wir unseren Plan unter ein Dach des Guest Houses der Schwestern. Schwester Goretti übernimmt den Job der Fotografin, während Success es sich auch nicht entgehen lassen möchte, ein Teil der Überraschung zu sein.
    Bis Schwester Hifadhi von der Zahnstation rüber gelaufen kommt, spielen wir mit der kleinen Success noch im Regen - sie hat wirklich großen Spaß an dem “maji maji” (Wasser, Wasser)!

    Wir versuchen ein paar liebe und erläuternde Worte zu finden, bevor wir ihr unser geschriebenes Schildchen überreichen. Sehr schnell begreift Schwester Hifadhi worum es geht und welche Summe wir für sie sammeln konnten! Sie strahlt von einem bis zum anderen Ohr, hält sich das Papier immer wieder vors Gesicht, weil sie ihr wunderschönes Lächeln und ihr Ausdruck von Freude verstecken möchte. Es ist so schön, diesen Moment mit ihr erleben zu dürfen!
    Noch während Tahnee versucht die richtigen Worte zu finden, fängt auch schon Schwester Hifadhis Handy an zu klingeln. Schwester Hifadhi, die sonst in jeglicher Situation immer direkt den Hörer abnimmt, schaut sich nur einmal kurz um und widmet sich dann voll und ganz wieder dieser schönen Überraschung. Ihre Freude so miterleben zu dürfen, für etwas, was ihr Herz so erstrahlen lässt, ist wirklich einmalig.

    Ihre Worte als Rekation waren in etwa die folgenden: Oh, wow, thank you very much. That is so nice! Thank you so much! That is so much money! May God bless you always! You are always in my heart. I don’t know how to say thank you enough. My God bless you and do everything for you.
    (deutsch: oh wow, vielen lieben Dank. Da ist so lieb! Ganz lieben Dank. Das ist so viel Geld. Möge Gott euch immer segnen. Ihr werdet für immer in meinem Herzen sein. Ich weiß garnicht, wie ich meine Dankbarkeit ausdrücken kann. Möge Gott euch segnen und alles für euch tun!)

    Dieser Moment war definitiv unser Highlight des Tages! 🫶🏼

    Kurz nach der Überraschung verspeisen wir zusammen mit Schwester Hifadhi unser Mittagessen. Wir unterhalten uns über das Daycare Center und was sie als nächstes plant und noch immer steht ihr die Freude ins Gesicht geschrieben.
    Nach dem Mittagessen machen wir nochmal einen Abstecher in die Zahnstation, um uns von Rosie und Dr. Joseph zu verabschieden. Auch dorthin begleitet uns die kleine Success und schläft während unseres Gespräches mit den beiden fast auf Tahnees Arm schon ein. Zeit für ihren Mittagsschlaf.

    Den Nachmittag über verbringen wir viel Zeit mit dem Packen und Arrangieren unseres gesamten Gepäckes und spielen nach dem besagten Mittagsschlaf viel mit Success und Agripina.
    Isi bringt derweil Schwester Doris bei, wie man Bändchen knüpft. Schwester Doris ist seit eines Autounfalls vor 12 Jahren querschnittsgelähmt ab der Hüfte abwärts, sodass sie sich über eine solche Beschäftigung und Kreativität sichtlich freut und sehr schnell große Erfolge erzielt. Wirklich schön mit anzusehen, was ihr das für eine Freude bereitet.
    Die Tüte mit zich Bändern verschiedenster Farben lassen wir auch gleich bei Sister Doris, damit sie einen Vorrat für die nächste Zeit hat und ihrer Kreativität freien Lauf lassen kann!

    Gegen 18:00 Uhr checken wir dann nochmal unsere Wäsche: nach wie vor klatschnass. Wir starten also eine große Bügelaktion, um die gröbste Feuchtigkeit aus der Kleidung zu bekommen. Letzten Endes läuft es auf knapp 3,5 Stunden bügeln hinaus an diesem Abend. Während Tahnee sich dem Bügeln widmet, bespaßt Isi Success, die in unserem Zimmer ein kleines großes Chaos anrichtet, überall Kekskrümel verteilt, mit allem spielt, was sie in die Hände kriegt und Brillenbügel verbiegt.

    Heute werden wir auch von allen möglichen kleinen Lebewesen in unserem Zimmerchen besucht. Von einem Mini-Frosch über Käfer und einem Baby-Gecco war alles dabei.

    Irgendwann taucht Schwester Hifadhi bei uns im Jino-Häuschen auf und lädt uns zum Dinner ein. Anlässlich des besonderen Tages heute gibt es Wein und eine Art Pizza, mit seeehr dickem Teig (eher eine Art Pizzabrot würden wir sagen). Dazu gibt es wie so häufig Ugali, Sauce und Grünkohl. Ein wirklich schöner Abschluss zu diesem besonderen Tag. Die kleine Success schwirrt auch hier wie ein Wirbelwind um den Tisch herum und versucht immer wieder unsere Aufmerksamkeit zu bekommen, während wir uns mit Schwester Hifadhi und Schwester Goretti unterhalten.
    Wir bedanken uns für einen wirklich schönen Abend, verabschieden uns schon von Success, Angel und Schwester Goretti (die sagt, sie komme morgens nicht gut aus dem Bett, daher müssten wir uns schon jetzt verabschieden) und immer wieder werden wir darum gebeten, doch ganz bald schon wieder nach Kitunda zu Besuch zu kommen. Wie wohl wir uns hier doch gefühlt haben!

    Den restlichen Abend verbringen wir mit Sachen packen, duschen und immer weiteren Bügeln. Das Zimmer gleicht eher einer einzigen Wäschekammer, da jedes Interior zu einem Wäscheständer oder Aufhänger umfunktioniert wird.

    Gegen Mitternacht schalten wir dann erst das Licht aus. Noch Knapp 4 Stunden Schlaf, die wir kriegen können. Also ab, schnell ins Land der Träume!

    Usiku mwema, ihr Lieben ✨
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