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  • Day 45

    Tag 3: Shira I Camp to Shira II Camp

    June 11, 2023 in Tanzania ⋅ ⛅ 7 °C

    Der Morgen beginnt heute früher als geplant. Tahnee, die mal wieder öfters in der Nacht zur Toilette muss, steht auch gegen 06:00 Uhr wieder auf, um erneut ein bisschen Last der Blase loszuwerden.
    Draußen wird sie dadurch aber mit einem wunderschönen leicht orangenen Himmel belohnt und einem klaren,wolkenlosen Blick auf den Gipfel des Kilimandscharos - so fern sie das ohne Brille oder Kontaklinsen erkennen kann 😅
    Laut wie ein Zelt nun leider ist, wird Isi natürlich jedes Mal durch Tahnees Auf- und Zuzippen aufgeweckt.
    Da sich auch unsere Nachbarn im Zelt nebenan schon unterhalten, bleiben wir die restliche Stunde, die wir bis zum Wecker um 07:00 Uhr noch schlafen hätten können, also auch wach.

    Die Sachen zusammengepackt und ready fürs Frühstück, werden wir draußen mit einem eingedeckten Tisch in der Sonne, unter strahlend blauem Himmel und mit Blick auf den Gipfel überrascht. Eine Kulisse, dessen Anblick wir erstmal in vollsten Zügen genießen und aufnehmen müssen!

    Auch heute gibt es wieder Porridge, Obst, Eier, Pancakes und Toastbrot zum Frühstück. Dank unseres mitgenommen Nutella’s (welches mittlerweile eher einem einzigen harten und eiskalten Brocken entspricht) genießen wir die Pancakes nochmal auf einem ganz anderen Level.
    Nach dem Frühstück lernen wir dann endlich einmal das gesamte Team kennen: neben unseren beiden Guides begleiten uns ein Koch und sage und schreibe 12 Porter (Träger). Alle stellen sich einmal bei uns vor und wir singen gemeinsam ein Lied, welches wir schon aus Deutschland und unserer Zeit in Tansania in und auswendig kennen. Wir bedanken uns von Herzen bei allen, dass sie uns diese Erfahrung ermöglichen und uns in Allem so sehr unterstützen!

    Gegen 08:45 Uhr starten wir dann unseren Tag 3: Shira I Camp (3610m über Nn) zu Shira II Camp (3850m über Nn). Der Tag heute ist sehr relaxed. Die Strecke beträgt 10 Kilomater und soll so ca 3,5 Stunden in Anspruch nehmen.
    Während der Himmel anfangs noch strahlend blau ist und der Weg sich eher flach übers Shira Plateau zieht, ziehen mit der Zeit immer mehr Wolken auf.
    Relativ schnell nach Beginn unserer heutigen Wanderung kommen wir an einem großen Felsen vorbei, der prädestiniert für eine Foto Session ist. Hier muss man sich doch tatsächlich in eine kurze Schlange stellen, um für ein Foto anzustehen. Das erste Mal, dass wir das hier erleben.

    Weiter geht es über viele Steine und doch relativ viel Matsch - der Regen gestern hat dies natürlich nicht besser gemacht. Dennoch werden wir auch heute trotz des recht flachen Profils immer und immer wieder von den vielen Portern überholt - mit Lasten die wir uns nicht vorstellen könnten in dieser Höhe zu tragen.
    Hier und da treffen wir auf kleine Bäche, die sich ihren Weg runter vom Berg suchen. Unsere Guides nutzen diese Gelegenheit das ein oder andere Mal, um ihre Wasserflaschen aufzufüllen. Wir sollten von dem ungefilterten Wasser eher die Finger lassen, erklären sie uns. Einen angeschlagenen Magen bräuchten wir die kommenden Tage eher weniger.

    Während wir Meter für Meter hinter uns lassen, kommt der Gipfel uns immer und immer näher. Mittlerweile wird dieser fast vollständig von Wolken bedeckt.
    Irgendwann sehen wir hinten am Horizont, auf der Kuppe einer der vielen Hügel auch schon orangene Zelte durchschimmern - unser Ziel für die kommende Nacht.
    Auf dem Weg bringen wir Wies und Davy auch noch das sehr bekannte tansanische Lied bei, welches die Crew heute früh auch gesungen hat. Es braucht einige Wiederholungen, aber irgendwann haben es auch die beiden einwandfrei drauf.

    Nach einigen weiteren Pipi-Pausen und insgesamt nur knapp drei Stunden Gehzeit kommen wir also tatsächlich schon gegen 12 Uhr an unserem heutigen Camp an: das Shira II Camp auf 3850 Metern Höhe. Wir zelebrieren unser Ankommen erstmal mit dem Singen des neu gelernten Songs (zumindest aus Wies‘ und Dawys Sicht)!

    Der Blick hinunter ins Tal wird gestört durch ganz viele kleine Wölckchen, die wie unzählige Schäfchen am Himmel stehen - für uns tatsächlich schon unter uns. In der Ferne können wir Mount Meru erblicken, dessen Gipfel leider ebenfalls von einer Wolke bedeckt ist.

    Wir registrieren uns im Camp, schießen unser „Tag 3“ Foto vor dem Camp Sign und kriegen von Jackson schon jeder einen Tee in die Hand gedrückt. Die Temperaturen sinken wirklich stetig, je höher wir kommen, und der Wind macht es definitiv nicht angenehmer.
    Gemeinsam auf einen Stein gekuschelt genießen wir die atemberaubende Aussicht, checken die Nachrichten unserer Familien und schlürfen unseren Tee.

    Kurz danach werden wir auch schon zum Lunch gerufen. Heute gibt es Kartoffeln, Guacamole, ein Tomatensandwich, Kochbanane sowie ein Chapati, welches mit frischer Ananas und Honig verfeinert wurde - ein absoluter Gaumenschmaus!
    Wir unterhalten uns mal wieder lange mit Wies und Davy und kuscheln uns anschließend für einige Zeit ins Zelt zurück. Das Wetter spielt heute Nachmittag etwas verrückt: mal ist es super windig und es kommen ein paar wenige Regentropfen vom Himmel und mal bricht die Sonne durch die dichte Wolkendecke und lässt die Temperaturen im Zelt blitzschnell ins Unermessliche steigen. So ein Zwischending davon wäre uns eigentlich am liebsten - aber die Natur hier am Berg entscheidet das natürlich ganz für sich 😛

    Irgendwann setzt sich die Sonne dann doch etwas durch und wir entscheiden uns dazu, draußen in der Sonne wiedermal einen kurzzeitigen Friseur Salon Wlodarczak zu eröffnen. Der Wind erschwert die ganze Angelegenheit etwas, aber dennoch genießt vor allem Tahnee bei strahlendem Sonnenschein die mal leichte und mal doch recht ziepende Kopfmassage. Wirklich sehr praktisch mit einer Freundin zu reisen, die einem so gute Friesen zaubern kann! 😏

    Irgendwann gesellen sich Wies und Davy zum Nachmittags-Tee zu uns. Es gibt Popcorn - diesmal süßes - und den mittlerweile altbekannten Kilimanjaro Schwarztee. Wir unterhalten uns viel und entscheiden uns anschließend aufgrund des doch recht stark werdenden, sehr kalten Windes zurück in unsere Zelte zu kriechen.
    Heute werden noch mehr Schichten angezogen als noch letzten Abend.

    Gegen 18:00 Uhr gibt es dann wieder fast schon routinemäßig Abendessen. Auf dem Weg zum Essenzelt werden wir mit einem spektakulären Sonnenuntergang verwöhnt, fast zu schade, um in das Essenszelt zu gehen. Aber ehrlicherweise würde die Kälte einen längeren Aufenthalt draußen auch nicht zulassen.

    Zu viert genießen wir Zucchinisuppe, Obst und Nudeln mit einer Gemüsecurrysauce. Auch heute wieder wirklich sehr lecker!
    Nach dem abendlichen Briefing mit einem unserer Guides bezüglich des kommenden Tages und der Überprüfung unseres Sauerstoffgehaltes im Blut (nach wie vor top Werte bei uns beiden) geht es blitzschnell nochmal auf Toilette und eben draußen Zähne putzen. Wir sind uns beide einig, dass unsere Zahnhygiene definitiv schonmal mehr Sorgfalt und Fürsorge abbekommen hat 😬
    Der Blick über die kilometerweit entfernten beleuchteten Städte Moshi und Arusha mit dem Sternenhimmel darüber auf dem Weg zur Toilette ist wirklich atemberaubend.

    Wir kuscheln uns schnell in unsere Schlafsäcke, sind dankbar über die heiße Wärmflasche, die die Jungs uns zubereitet haben und versuchen relativ schnell einzuschlafen. Morgen steht ein anstrengender Tag an. Der erste wirkliche Test, wie wir mit der Höhe klar kommen. Also drückt uns die Daumen ✊🏻☺️

    Usiku mwema aus 3850 Metern Höhe ✨
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