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  • Day 48

    Guatemala

    November 14, 2022 in Guatemala ⋅ ☀️ 27 °C

    Nach ein paar entspannten Tagen am See, wollte ich mich kurzerhand nochmal Richtung Dschungel nach Semuc Champey begeben. Habe ich natürlich auch getan, nur in etwas längerer Anreise als geplant.

    327km in Guatemala oder allgemein in Lateinamerika können recht schnell mal 5 bis 6 Stunden werden aufgrund von 1, 2 Stopps und Umwegen, aber auch den mittelmäßigen Straßenverhältnissen.

    Das heute war allerdings von besonderem Ausmaß. Um 5.30 Uhr bin ich aufgestanden und habe zum Glück noch gefrühstückt (für solche "kurzen" Reisen decke ich mich nämlich meist kulinarisch schlecht bis gar nicht ein). Um 6.00 kam der Shuttlebus zum Hostel mit 2 Bussen...uns wurde eigentlich ein großer, komfortabler Bus verkauft, der war allerdings schon voll. Also mussten wir mit 12 Leuten in den gewohnten Collectivos Platz nehmen, was sich letztendlich noch als großes Glück herausstellen soll.

    Ganze 40 Minuten sind wir gefahren bis wir in einer Straßensperrung standen. Unser Fahrer hatte wenig Lust auf uns und so erfuhr ich von einem Lkw-Fahrer dass das gesamte Land (plus El Salvador und Nicaragua) gegen die Regierung streikt, Straßen sperrt und somit das Land blockiert. Und das habe für 24 Stunden...🙈

    Nach 3 Stunden rückten Truppen von ca.300 Polizisten mit Tränengas an und wir mussten unseren Platz in der Reihe aus Sicherheitsgründen aufgeben. So kamen wir nach fast 5 Stunden wieder an, wo wir morgens gestartet sind. Alle möglichen Straßen ausprobiert, ging das so ganze 18 Stunden in unserem Van weiter. 2 Mal konnten wir glücklicherweise mit Vans auf der anderen Seite der Straßensperrung Fahrzeuge und Fahrer tauschen, diese sind umgekehrt und somit mit anderen Passagiere wieder an den Start zurück gefahren.

    Circa um Mitternacht endlich in Semuc Champey angekommen, war mein Hostel bereits geschlossen und ich musste mor 2 weiteren Gestrandeten in dem wohl dreckigsten, lautesten und trotzdem überteuerten Stadthotel schlafen. Aber nach der Reise wollte ich einfach nur schlafen...

    Natürlich ein langer, anstrengender und auch "verlorerener" Tag, aber nicht für das Land. Ich verstehe zu 200% warum das alles notwendig ist. Die Regierung hier kann nur so erreicht werden und die Leute brauchen bei der steigenden Inflation Unterstützung um Überleben zu können. Dementsprechend ziehe ich auch den Hut vor einem Land, das gemeinsam kurzerhand ein ganzes Land zum Stillstand bringt.
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