Thailand
Huai Mae Kuet

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Travelers at this place
    • Day 95

      Chang Dao und die Berge im Norden

      September 17, 2023 in Thailand ⋅ 🌧 28 °C

      Sechserzimmer gebucht und stattdessen im eigenen Bambus-Stelzen-Haus übernachten - kannst du keinem erzählen. Aber wie die Besitzerin des Hostels sagt, sind in der Regenzeit sowieso kaum Gäste hier und das “Baumhaus” ist frei. Ich muss noch nicht mal mehr bezahlen - undenkbar für einen Deutschen, aber so ist das. Abends sehe ich von hier die Sonne hinter dem großen Berg verschwinden, nachts höre ich zum Einschlafen dem Fluss und dem Wald zu.

      Der ist verdammt laut, wenn man durchgeht. Manchmal ist man sich nicht sicher: Zahnarztbohrer oder Insekt? Man weiß es eigentlich nur, weil es kaum Zahnärzte im Wald gibt. Nach sieben Kilometern auf und ab bei diesem Klima war ich froh, die geführte Wanderung geschafft zu haben. Weil mein Begleiter kein Englisch spricht, haben wir fast die ganzen zweieinhalb Stunden geschwiegen - wunderbar meditativ. Zur Belohnung durfte ich in einer der privaten heißen Quellen mit Schwefelgeruch baden. Als ich zum Hostel zurückkehre, begrüßt mich stürmisch der Hund, der hier wohnt. Fühlt sich an wie nach Hause kommen.

      Am zweiten Tag sehe ich mir die Höhlen an, die das Wasser vor Tausenden Jahren in den Berg gegraben hat. Die buddhistischen Bewohner der Region waren sich nicht zu schade, um auch hier Buddha-Statuen zu platzieren und die Höhlen zu einer Art Tempel zu machen - wenn auch voller Fledermäuse. Der höchste Berg hier ist wegen der Regenzeit leider dicht für Wanderer. Ist wohl zu gefährlich, dort im Fall von Starkregen hochzustiefeln. Allerdings regnet es im Moment vielleicht ein bis zwei Stunden am Tag.

      Der dritte Tag beginnt mit einer Überraschung. Um 10 sollte mich ein “Taxi” abholen und auf den Berg fahren, wo ich ein Zelt gemietet habe. Um 9.15 Uhr fährt die Fahrerin aufs Grundstück und lässt den Motor laufen. Natürlich bin ich längst noch nicht fertig und packe eilig mein Zeug. Erst als ich einsteige, sehe ich, dass sie Eier, Salat und vier Säcke Eis geladen hat. Kein Wunder, dass sie es eilig hat. Wir fahren die Serpentinen hoch und zum ersten Mal sehe ich den Regenwald von oben. Ein dunkelgrünes Meer, das sich am Berg entlang zu einer Welle auftürmt.
      Ganz weit oben erreichen wir ein Dorf. Vielleicht 100 Häuser, drei Restaurants, bekannt bei Ausflüglern aus Chiang Mai. Mein Zelt lässt sich zu beiden Seiten öffnen und der Ausblick schmeckt, egal wohin man blickt. Was auch schmeckt, ist der Avocado-Shake mit Honig im Café nebenan. Wahnsinn. Danach erstmal ein Nickerchen.

      Gekrönt wird die Aussicht vom Sonnenuntergang, der um 18 Uhr losgeht. Und dann vom Sternenhimmel. Ich kann die schwarze Silhouette des Berges sehen, die sich vor dem dunkelblauen Nachthimmel abzeichnet. Ein guter Ort um darüber nachzudenken, was ich eigentlich will. Wie möchte ich leben? Was möchte ich lernen? Was muss ich dafür machen? Ausnahmsweise stresst mich das kein Stück. Im Gegenteil, es inspiriert mich. Der Blick auf den Berg erzeugt in mir einen optimistischen Blick nach vorn.
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    You might also know this place by the following names:

    Huai Mae Kuet, ห้วยแม่กืด

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