Thailand
Khlong Ko Kaeo

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Travelers at this place
    • Day 17

      Auf nach Kalaw & 3-Tages Trekking Tor

      September 29, 2019 in Thailand ⋅ ⛅ 29 °C

      Die Nachtfahrt nach Kalaw dauerte von Bagan ca. 8h, diesmal buchten wir einen Minibus in der Hoffnung, dass uns eine komfortablere Reise als mit dem "regular Bus" bevorsteht und wurden zum Glück auch nicht enttäuscht!
      Die Entfernung der beiden Städt beträgt eigentlich nur 267 km, da Kalaw aber auf 1.300m Höhe liegt und der Weg mit hunderten Serpentinen gesäht ist, brauchten wir allein für die letzten 50km fast 2,5 h! Als wir 2.30 Uhr früh ankamen und auf der Hauptstraße ausgesetzt wurden, realisierten wir erstmal den Temperaturabfall - es war doch recht kalt, neblig und absolut verlassen! In Bagan erzählte man uns, dass wir nichts vorbuchen sollen, sondern irgendwo bei den Hotels klopfen können, die Leute wissen schließlich schon, dass täglich Backpacker nachts anreisen, um am nächsten Tag die Trekkingtouren zu starten. Also liefen wir optimistisch zum ersten Hoteleingang, trauten uns nicht an die Tür, da zwei Hunde uns eher sehr unfreundlich anschauend zum Weitergehen zwangen, klopften beim nächsten Hotel an die Glasscheibe, wo uns keiner aufmachte und irrten schließlich eine Straße hinunter, unsicher umherschauend wie wir noch ein Bett finden sollten. Seit wir aus dem Bus ausstiegen, fuhr uns ein Mann auf seinem Roller hinterher und bot an, uns zu einem Guesthouse zu führen. Da wir mit unserer Methode nicht wirklich weit kamen, nahmen wir schließlich müde an und folgten ihm zu Lily's Guest House. Ein verschlafener Junge führte uns schließlich in unsere Kammer, gab uns den Schlüssel und verschwand auch wieder gleich. Erst hier wurde uns bewusst, wo wir gelandet waren: es war glaub die heruntergekommenste und zeitgleich lustigste "Unterkunft", die wir jemals bezogen - zum Glück hier nur für 5 Stunden Schlaf...
      Unser "Zimmer" glich eher einem Container, ca. 8-9 qm groß mit Holzlattenwänden, einer Klapptür mit Schnanier, einem Moskitonetz vorm Fenster, während rechts und links aber noch zwei komplett offene Fensterspalten waren, verstaubter Dekoschirme und muffig stinkende Betten mit blumigen Riesendecken! Es gab am Ende des Gangs noch zwei dreckige Klokabinen inkl. Duschkopf und ein Wasserbecken mit zwei Wasserhähnen - alles in allem alles schön abgeranzt :D. Da wir müde genug waren, legten wir uns auf unsere Bettdecken und hofften einfach, dass die nächsten 5 Stunden schnell vorübergehen...!
      Am nächsten Morgen wurden wir von den Banana Pancakes positiv überrascht, lernten die fast zahnlose Lily kennen, bezahlten unsere 3€ pro Person und machten uns auf den Weg zum Trekkingtourbüro - für die nächsten drei Tage hieß es ab in die Natur und ca. 60km von Kalaw zum Inle Lake wandern. Dass die letzte Nacht die perfekte Vorbereitung für die kommenden zwei Nächte sein würde, wurde ins erst später bewusst...:)

      Unsere Backpacks ließen wir in Kalaw und packten nur das Nötigste in unsere kleinen Rucksäcke. Die Agentur organisierte den Transport in unser Hostel am Inle Lake und somit liefen wir unter Begleitung unseres Guides William hochmotiviert los. Unsere Gruppe bestand aus uns zwein, zwei französischen Freunden - Hugo und Flo - einem Paar aus der Niederlande - Dylan und Lu - einem Schweden, der irgendwie schon überall lebte und sein Leben lang reist - Davey - und einer Chinesin, die kein Englisch konnte und ich somit nach drei Tagen auch immernoch nicht ihren Namen kannte.

      Am ersten Tag wanderten wir ca. 24 km - vor allem aufwärts! Die Wege waren mal mehr, mal weniger schwierig, das Wetter sehr wechselhaft aber die Landschaft wie immer atemberaubend!
      Wir stoppten an einigen Aussichtspunkten auf den Bergen und hatten einen tollen Blick auf die im Tal liegenden Dörfer. Zum Mittagessen machten wir irgendwo im Nirgendwo an einer kleiner Hütte Halt und wurden mit Kürbissuppe, Tomatensalat, Gemüsenudeln und Obst versorgt.
      Nach kurzem Nieselregen ging es weiter durch ein paar kleine Bergdörfer immer tendenziell bergauf und immer ein bisschen Donner im Nacken aber der große Regenschauer blieb zum Glück aus! Wir passierten unzählige Büffel, die zu unserer Beruhigung immer irgendwo durch ihre Nase angeleint waren. Manchmal standen sie auch mitten auf dem Weg, wodurch wir uns eher unebene Alternativen suchen mussten, weil unnötig provozieren will man diese ja auch nicht!
      Die Shaan Berge und deren Einheimische sind geprägt von Landwirtschaft und Viehzucht. Egal wo wir vorbeikamen, überall wird alles per Hand oder mit Viehkarren bearbeitet, Maschinen gibt es hier keine! Wir liefen vorbei und auch durch zahlreiche Reisfelder, Ingwer- und Chilliplantagen, Avocado- und Papayabäumen. Es war mega schön und so friedlich überall!
      In den Dörfern, die wir durchquerten, leben jeweils verschiedene Minderheiten, die alle ihre eigene Kultur und teilweise auch verschiedene Dialekte pflegen. In gesamt Myanmar existieren allein über 130 verschiedene Minderheiten, die sich in den einzelnen Dörfern nochmal unterscheiden!
      Bevor wir unsere erste Nacht in dem Dorf Kyauk Su verbringen sollten, trafen wir auf einen Berg auf eine riesige Truppe junger Männer, die begeistert und ohne jegliche Regeln auf einem eher verzogenem Bereich und zwei Bambustoren Fußball spielten. Es war sehr witzig, ihnen zuzuschauen - man wusste weder, wer zu wem gehört, noch ob sie es selbst wussten aber jeder schien Spaß zu haben und die Kulisse im Hintergrund war wahnsinnig schön! Kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir schließlich unsere Unterkunft und waren von allem absolut begeistert! Es war im Dorf wahnsinnig friedlich, die Leute um uns rum freundlich und entspannt, in jedem Vorgarten stand der Büffel, ein paar Hühner, Hunde und Katzen liefen herum und wir mittendrin! Wir verbrachten die Nacht bei einer Familie - über eine Holztreppe gelangte man im Haus in den zweiten Stock in unseren Schlafsaal, wo sich in einer langen Reihe aneinandergelegt unsere blumigen Matratzen befanden! Man fühlte sich wieder wie auf Klassenfahrt :)
      Es gab keine Steckdosen, zumindest nicht sichtbar und nur wenige Glühbirnen. Die "Dusche" befand sich draußen und bestand aus drei 1,60m hohen Mauerwänden, einem kalten Wasserbecken und zwei Eimern - ein wahres Duscherlebnis! Was für uns aufregend ist, ist für die Einheimischen völlig normal - sich mit Eimern abduschen und 3m weiter die klapprigen Wellblechtüren hinter sich schließen und sich mit den Blicken von 50 Spinnen in ein Keramikloch im Boden zu erleichtern, ist hier völlig normal... :)
      Nachdem sich also jeder leise oder laut quietschend erfrischte (wir bevorzugten die Morgendusche, weil es schon kälter und dunkel war) gönnten wir uns allesamt ein Bier und stießen auf den grandiosen Tag an. Nebenan in der Bambushütte kochte man uns bereits das Abendessen, zu dem wir pünktlich um 19 Uhr gerufen wurden. Über eine klapprige Holzleiter ging es nach oben, gegessen wurde natürlich sitzend auf den ausgelegten Bambusteppichen im Kerzenschein neben der Kochstelle, wo noch das Curry köchelte. Die beiden kleinen runden Tische wurden vollgestellt mit Tellern - Fischcurry, gebratenes Gemüse in allem Variationen, Suppe, Reis - es war wahnsinnig viel und super lecker!
      Den Abend verbrachten wir im Kerzenschein mit schmusenden Katzen auf dem Schoß und reichlich Bier sowie sehr witzigen Sprachkursaustauschen in der kleinen Bambushütte bis wir schließlich gegen 23Uhr müde (der ein oder andere auch betrunken) aber super glücklich in die Matratze fielen.

      Am nächsten Morgen wurden wir durch die offenen Fenster vom Hahn geweckt und genossen 6.45 Uhr erstmal unsere Eimerdusche, während sich noch vor uns der morgentliche Nebel in den Bergen verfing. Zum Frühstück wurde uns wieder in der Bambushütte frisches Obst, Naan Brot und Kaffe serviert, pünktlich um 8 Uhr sollte es schließlich weitergehen!
      An diesem Tag liefen wir nicht mehr so viele Berge rauf und runter sondern eher durch riesige Reisterassen und Felder hindurch, von dem vorher aufgezähltem bis hin zu Mais-, Erdnussfeldern war alles dabei, die Landschaftskulisse wie immer wunderschön!!!
      An einem Feld beobachteten wir Arbeiter, die in der Sonne saßen und aus riesigen Bambusstängeln Körbe flechteten, an einem anderen saßen zwei Jungs und schälten massenhaft Maiskolben und an unzähligen weiteren ragten immer mal die Köpfe von Erntearbeitern heraus, sobald sie sich aus ihrer bückenden Arbeitshaltung aufrichteten.
      An diesem Tag legten wir wieder ca. 24km zurück - nachdem wir eigentlich schon durch waren, erklommen wir nochmal einen Berg, um zu unserem zweiten Schlafplatz, einem Kloster, zu gelangen. Erklimmen trifft es hier am besten, da der Aufstieg so steil war, dass man hier nicht mehr vom Wandern reden kann, ich war an einigen Punkten schon so durch, dass ich nicht mehr stehen bleiben und nur noch ankommen wollte - die Aussicht überzeugte einen natürlich aber trotzdem immer wieder zum Anhalten.
      Eine Stunde später erreichten wir dann in Teetain endlich das alte Kloster, was komplett aus Holz bestand und schon sicher einige hunderte Jahre alt ist. Unser Matratzenlager befand sich mit ein paar Laken abgespannt am Rande der riesen Gebetshalle, überall rannten junge Novizen herum und begrüßten uns freudig.
      Jeder männliche Burmese geht übrigens mindestens zwei Mal in seinem Leben in ein Kloster. Das erste Mal als Novize im Alter zwischen 5 und 15 Jahren und muss hier mindestens sieben Tage im Kloster bleiben. Bleibt er nicht für immer, kehrt er irgendwann nach Vollendung des 20. Lebensjahres als "Mönch auf Zeit" oder sogar dauernd in ein Kloster zurück.

      Neben dem Kloster gab es außerdem eine "Dining Hall", was so viel wie ein dunkler, überdachter und zur Seite offener Außenbereich bedeutet, in dem wir später essen und uns aufhalten konnten. Nachdem wir alle ankamen, uns einrichteten und uns wieder mit ein paar Eimern kalten Wasser erfrischten, gab es auch schon Abendessen! Da auch hier kein Strom fließt, wurden ein paar Minikerzen aufgestellt und der Tisch mit zahlreichen Tellern vollgestellt. Das Essen war ähnlich wie am Vorabend aber auch wieder sehr lecker!
      Wir unterhielten uns noch eine Weile bis die letzte Kerze erlosch und begaben uns dann gegen 21 Uhr alle auf unsere Matratzen. Die Nacht war eher nicht so erholsam, da der Untergrund recht hart war, die Mücken überall rumsurrten und um 5 Uhr die ersten Novizen durchs Kloster rannten, so dass der Boden unter uns bebte! Als dann 6Uhr lautstark das Morgengebet angestimmt wurde, war es mit dem Schlaf endgültig vorbei!
      Also schleppten wir uns müde zum Frühstück nach draußen, bekamen Pancakes und Obst serviert und bereiteten uns mental auf den letzten Tag vor!
      Pünktlich um 8 Uhr ging es auch hier weiter, heute sollte es angeblich nur noch runterzus gehen und "nur" nochmal 14km - zum Glück! Wir liefen durch nebliche Wälder, durch einige Dörfer und viele Felder immer mehr Richtung Inle Lake. Die Sonne brannte und ich hatte mir durch die kühlen Nächte wahrscheinlich eine Erkältung eingeholt - dadurch war das Laufen ein wenig anstrengender aber die Landschaften immernoch atemberaubend! Nachdem wir den letzten Abstieg auf abenteuerlichen Wegen, über einen kleinen Bach springend und zum Glück ohne Ausrutschen gemeistert hatten, kamen wir schließlich in einem Dorf am Inle Lake an. Hier liefen wir nochmal einige Zeit bis wir endlich unsere Stelle fürs Mittagessen erreichten. Ich glaube, so jeder von uns war einfach nur noch froh, sitzen zu können und es geschafft zu haben! Die Landschaft, die sich uns aber hier bot, war schon absolut beeindruckend!
      Der Inle Lake ist mit 120 qm der zweitgrößte See Myanmars und liegt in Mitten der Shan Berge. Der See ist bekannt für seine Eimbeinruderer, schwimmenden Dörfer und Gärten, wobei das Leben der Menschen vollkommen auf den See ausgerichtet ist.

      Nach dem Mittagessen durften wir dann zusammen in ein Longboat steigen, welches uns zur größten Stadt am See, Nyaung Shwe, brachte, wo unsere Backpacks und saubere Klamotten auf uns warteten. Die Fahrt dauerte insgesamt 1,5 h und wir hielten währendessen auch nochmal bei einer Silberschmiede an und bekamen den Prozess der Silberverarbeitung erklärt! An diesem Punkt des Tages war ich nicht mehr aufnahmefähig und stellte mir, während die nette Dame redete, nur noch mein sauberes Bett, eine warme Dusche und ganz viel Entspannung vor :)

      Nachdem wir schließlich in der Stadt anlegten, verabschiedeten wir unseren Guide, zeigten unsere Zufriedenheit mit einem ordentlichen Trinkgeld und strömten in verschiedene Richtungen in unsere Unterkünfte! Wir buchten das gleiche Hostel wie bereits in Mandalay und Bagan und wussten, dass wir uns daher auf ein sauberes Zimmer freuen konnten.
      Da die Truppe für uns super gepasst hatte, verabredeten wir uns alle für später zum Bingo, Burger&Beer Abend auf der Dachterrasse unseres Hostel aber erstmal hieß es ganz lang und heiß duschen und definitiv Zeit für ein kurzes Nickerchen!!!!!

      Der Abend hielt dann für uns noch eine lustige Überraschung bereit - ca. 40 Leute spielten auf dem Dach zusammen Bingo und ich und Saufi brachten es fertig, jeder jeweils eine von fünf Runden zu gewinnen, Saufi die Diagonale und ich das gesamte Sheet - wir schrien laut Bingoooo und schlürften 3min später zufrieden unseren kostenlosen Drink! Besser hätte dieser Abend doch nicht enden können....
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    You might also know this place by the following names:

    Khlong Ko Kaeo, คลองเกาะแก้ว

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