• Surprise of the living sky

    2019年7月18日, カナダ ⋅ ⛅ 12 °C

    Woher kommt eigentlich dieser Ausdruck ‚surprise‘? Hat das was mit unrealistisch/ surrealistisch zu tun? Wie die Prise Salz in der Suppe des Lebens. Meist ist die auch ein wenig komisch oder surreal gewürzt.

    Also eine Überraschung.
    Hm, ich liebe Überraschungen! Und wer mich kennt der weiß dass ich immer für ne Überraschung gut bin. Aber jedes Mal fühle ich mich zugleich überwältigt wenn die Überraschung anderen gelingt. Ihr nicht auch?

    Es war eigentlich der Tag des großen schmerzlichen Abschieds aus Saskatoon. Ich hatte ein paar herrliche Tage in der grünen Lunge der Prärie verbracht. Aber der Weg zur Ostküste ist noch so weit und es gibt noch sooo viel mehr zu sehen denke ich mir. Deshalb sind Abschiedsfotos auch nie unter Tränen. Aber schon mit Wehmut. (Das tolle ist über die Jahre kann man sammeln und früher mit heute vergleichen =] ) Ich verbrachte dann noch gut den halben Tag in Saskatoon bevor ich Kurs nach Norden einschlug. Irgendwann enden alle Straßen oberhalb von Saskatoon in eine Richtung gen Norden. Und ich hatte zum Glück beschrieben welche ich denn nehmen würde. Gut genährt ging es bei Sonnenschein und bissl Rückenwind voran. Nach nicht mal drei Stunden hatte ich über 60 km zusammen. Aber die Wolken zogen sich immer weiter zusammen. Es schien wieder ein Gewitter aufzukommen. Typisch! Ich bin wieder auf der Straße und das Wetter weiß wo es hin muss. Ich setzte mich ins Cafe und wetterte ab. Ist auch nicht ganz unpraktisch nach ner gewissen Radfahrzeit. (3 Stunden = große Pause) Ich ahnte echt nichts schlimmes da stand plötzlich die Frau vor mir die ich vor ein paar Stunden erst auf die nächsten paar Tage/Wochen/Monate/Jahre (?) verabschiedet hatte. Ich war echt sprachlos dass Ashlyn extra den Weg aus Saskatoon auf sich genommen hat, selber schon im Hagel gefahren ist und überglücklich war mich auf Anhieb zu finden. Sie wollte mir vor allem mitteilen das das bissl Gewitter was ich da abwettere nicht so schnell vorüber zieht und eine Tornado Warnung mit sich bringt. Damit ist dann echt nicht zu Spaßen und das hätte ich dem Gewitter auch nicht angesehen...
    Und dann bot sie mir an mein Fahrrad einzuladen und mich auf den nächsten Campingplatz nach dem Unwetter zu fahren. Das waren dann in Summe gleich drei unerwartete Ereignisse. eigentlich unrealistischer als ein Sechser im Lotto. Wir laden also alles fein ein - passte super rein. Ich habe ja zu Hause ab und an geübt. Nun weiß ich einmal mehr wofür Training gut sein kann. Und die Reise steht ja nicht ausschließlich unter dem Motto Rad zu fahren. ...
    Die nächsten Kilometer leidet die Straße ziemlich unter Aquaplaning. Und anstatt weniger wird die Gewitterzelle immer größer und der Regen stärker. Über hundert Kilometer gießt es aus Kannen, blitzt donnert kracht. Dann ist plötzlich ruhe. Wir dachten erst es sei das Auge aber es war dann doch das Ende des Gewitters. Glück gehabt. Die Suche nach nem Campingplatz gestaltet sich derweil schwieriger in der Stadt Prince Albert und die wenigen Motels sind ausgebucht.
    Kanadier haben auch selbst nichts gegen wildcampen aber sie würden niemals einen Freund mitten in der Wildnis aussetzten und wieder heim fahren. Das beste was wir noch finden ist ein Unterstand aufm Messegelände mit Bänken rundrum und vor dem Regen geschützt. Und Ashlyn stellte selbst die Regel auf wenn wir denn sowas in der Art fänden lässt sie mich gehen denn eigentlich müsste sie nach was für die Arbeit tun. Als sie den eigentlich wirklich geräumigen Unterstand sieht, und weil Prince Albert öfter mal von komischen Gestalten heimgesucht würde (gut, das haben einige berichtet) bricht sie ihre zuletzt aufgestellte Regel gleich wieder als erstes und winkt ab. Hier werde ich heute Nacht ganz bestimmt nicht bleiben dürfen. Wir tauschen zum Schluss noch die Sitze dass sie denn schon mal mit arbeiten beginnen kann während ich fahre.
    Und es gießt weiter. ...
    Nach 130 km kommen wir zum Christopher Lake einem schönen See an dem Ashlynn zufällig den Platzwart kennt - und es regnet nicht mehr. Damit ist sie dann zufrieden. Ich kann mich nur in aller Öffentlichkeit bedanken. Ich weiß nicht wo ich anstatt im Badezuber diesen Abend sonst baden gegangen wäre. (Und ganz ohne Radfahren war der Tag ja auch nicht.) =)
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