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  • Das Sauertal

    June 12, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 25 °C

    Trotz vieler Höhen und tiefen geht es in Luxemburg schlag auf Schlag mit den Highlights. Aus den Ardennen grüßt ein letztes Mal die Burg Vianden. Ein paar Esel gesellen sich zum Abend noch zu mir. Neugierig bis ins Letzte! Und dann geht es hinab ins Tal der Sauer. Was ein schönes Tal gleichzeitig die Grenze zurück ins heutige Deutschland. Woran man das auch als Nicht-Radfahrer merkt? In jedem deutschen Dorf stehen entlang der Grenze überall Parkautomaten, außerhalb Deutschlands nicht.

    Ich komme mit einem älteren Radfahrer ins Gespräch. Er ist Luxemburger, schon leicht wackelig auf den Beinen, nicht mehr das neueste Carbonrad (anders als die vielen Rennradfahrer auf den Flussradwegen.) doch auf dem Rad macht er eine überaus stabile Figur.
    Mit seinen 86 Jahren meint er: „Ich fahre nicht mehr so viel wie du. Aber ich möchte dieses Jahr noch ca. 2000km schaffen dann habe ich mindestens einmal 150.000km zusammen“. Das möchte er schaffen. Und so fährt er immer mal die Sauer hoch und runter und freut sich genau so dass er auch mal jemand zum reden hat. Guter Mann! Gefällt mir.

    An der Mosel trennen sich unsere Wege. Er fährt nach Luxemburg, ich nach Deutschland die Mosel weiter. Doch der Moselradweg ist dermaßen touristisch, dass er mir bereits nach 10km nicht mehr gefällt. Mir scheint ich bin verwöhnt. Überall wieder diese Salzstöcke auf dem Fahrrad wie schon an der Nordsee. Wortkarg aber energisch warum man soviel Platz auf dem Radweg beansprucht. Jetzt weiß ich warum mein Fahrradladen es als mutig bezeichnete sich mit dem Rad auf deutsche Radwege zu wagen. Mit der Idylle ist es jedenfalls aus.

    Erst recht als ich in Trier angekommen bin. Trier gilt als die älteste Stadt Deutschlands. Alexander der Große hat sie zur Blüte gebracht indem er öffentliche römische Bäder und ein Amphibtheater erbauen ließ. Außerdem ist Trier in hoher Hand der Katholischen Kirche die hier eine riesige Basilika Minor betreibt und Trier ist wohl überall bekannt für sein Stadttor, die Porta Nigra. Aber ich muss sagen, das war es denn auch. Der Stadt fehlt einfach das Flair. Selbst im Eisladen muss der Kellner zweimal nachfragen weil er seine Kreation nicht unter deutschem Namen kennt (Ich wollte gern ganz was schweres —> einen Butterkeks-Eisbecher) :) Wenn man nur als Tagestourist kommt sind die Eintrittspreise ebenfalls unverschämt teuer. Also sollte mal jemand im vorbeifahren sein, fahrt einfach weiter. (Es sei denn ihr braucht ein Selfie vor der Porta Nigra - und dann fahrt ihr weiter...)
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