Satellite
Show on map
  • Day 28

    Tagua Tagua

    March 7, 2023 in Chile ⋅ ⛅ 19 °C

    Mein erster Eindruck von Puerto Montt? Gut dass ich derzeit in Puerto Varras wohne und hier nur für einen Tagesausflug durchfahre. Morgen habe ich das Chaos dann wohl live. Die Stadt erstickt in ihrem Verkehrschaos. Für mich geht es indes heute erstmals auf die Carretera Austral. Das ist diese Landstraße von der jeder schwärmt wenn es gen Süden geht. Sind wir mal ehrlich, es ist eine Landstraße….Links und rechts mal eine Farm, Kühe, ganz viel Nebelwald und - immer noch Stau von der großen Stadt nebenan. Es ist nicht nur Chiles längste Landstraße, es ist wohl auch die langsamste von allen Nebenwegen. Es ist jedoch auch die einzige Straße die in das nördliche Patagonien hinein führt das sonst für für Reisende und erst recht für die Einheimischen eher einer Terra Incognita gleicht.

    Später geht es erstmals auf eine Fähre und dann biegt die Tour ab. ES geht ins gebirgige Hinterland. Das ist gut so, denn so lassen wir den heutigen Nebel auf Exkursion hinter uns. Über eine Stunde schüttelt der Micro (Kleinbus) so ordentlich auf der Schotterstraße durch. Rechts von mir hoch aufragende Berge und ein Vulkan. Links von mir auf über 50km der Fjord, Wasser und Lachsfarmen. Ich könnte gut und gerne auch in Norwegen sein. Doch ich bin in Puelo. Ein kleines Dorf am Rande der Zivilisation und es geht noch weiter zu einem Außenposten. Von dort geht ein Feldweg rüber nach Argentinien. Zuerst muss mann jedoch mehrere Fähren über den Lago Tagua Tagua und die anschließenden Flüsse nehmen. Und das ist heute das Ziel. Auf mich warten Wasserfälle die aus den Wolken zu kommen scheinen. Es warten glasklares smaragdgrünes Wasser im Rio Puelo und es wartet eine Familie die hier Bootstouren auf den See hinaus anbietet.
    Der See selbst ist kaum breiter als ein Kilometer und schneidet sich über 8 km lang durch eine Schlucht zwischen den umliegenden Bergen.
    Es ist Chiles jüngstes Naturschutzgebiet das die Universität von Santiago hier ins Leben gerufen hat und nun zu konservieren versucht. Als die ersten Siedler in den 80er Jahren hier ankamen gab es riesige Brandrodungen von denen sich die Hänge bis heute noch nicht wieder erholt haben. Sicher, sie sind grün, doch der Wald wächst nur spärlich.
    Ich fühle mich irgendwo zwischen einer einsamen Bergidylle mit Regenwald und See und andererseits dem karibischen Flair des Wassers.

    Der Tag war ja eigentlich gar nicht eingeplant jedoch empfinde ich ich habe alles richtig gemacht. So kann es weiter gehen.
    Read more