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  • Day 5

    Porquoi pas? - warum sollte man nicht?

    March 24, 2023, South Atlantic Ocean

    6.45 Uhr. Eine Unzeit für Südamerika und so recht ist der Kopf in der Antarktis noch nicht angekommen. Aufstehen, Katzenfrühstück und dann anziehen wie ein Pinguin. Heute steht nach zwei Fehlversuchen endlich unser erster Landgang bevor. Die Crew hat sich dazu Peterman-Island heraus gesucht. Ein geschichtsträchtiger ‚Hafen‘ mit jeder Menge Pinguinen, einem Eisbergfriedhof und Gletscher in allen Farben. Warum sollte man es nicht versuchen. Der Wind flacht sowieso nicht ab und das Schlauchboot fahren bos an Land wird zu einer großen Spritztour. Hinter kann och gleich erstmal die Handschuhe wechseln. Für den Moment fühlen sich die +2Grad Antarktischer Ozean tolerabel an, doch die Hände frieren schnell durch.

    Zuerst denkt man ja an Blaue Gletscher. Oh die Farbe liebe ich gar sehr. Und ja, die überwiegt hier auch. Auf der Insel gibt es jedoch auch rote und grüne Gletscher. Davon sehen wir heute nicht all zu viele denn über Nacht gab es einige Zentimeter Neuschnee. Das sind in der Regel die Gletscherbereiche in denen die Pinguinkolonien brüten. Je nach Nahrungsangebot voll Algen oder Krill ist der Kot dann grün oder rot. Glaubt mir die Vögel scheißen alles zu! Die Gletscher sind nachher wirklich grün oder rot.
    Dabei ergibt sich die Frage warum die Pinguine überhaupt so weit hoch klettern? Und die Crew erklärt uns dass die Pinguine ungern einen kalten Hintern bekommen. Wenn hier die Gentoo-Pinguine brüten dann bauen sie die Nester nicht auf dem Eis sondern immer auf dem nackten Fels denn dieser erwärmt sich durch die Sonne schneller und hält das Ei zusätzlich warm. Trotzdem brauchen sie bis zu 37 Tage Brutzeit und noch einmal 100 Tage Fütterung bis die Jungen ihr wasserfestes Federkleid haben und über den Winter hinaus auf das offene Meer können. Denn Pinguine kommen nur an Land zu Brüten. Sie zählen sonst zu den Seevögeln und leben ausschließlich im Wasser. Für den kurzen Antarktischen Sommer ist das eine immens lange Fütterungszeit. Andere Arten die weiter im Süden leben (z.B. Adelaide Pinguine) haben durch die Evolution nur 60 Tage Fütterung bis die Jungtiere schon flügge sind.

    Spektakuläres Licht verleiht auch den Tauchern auf unserer Expedition einen ersten Tauchgang. Bis hatte jeder den Eindruck die putzen und checken ihr Equipment viel öfter als dass sie es jemals benutzen. Ich bin selbst noch auf die Aufnahmen gespannt, doch nach den Berichten gab es jede Menge schwimmender Pinguine, einen Anker, eine Gabel und ein bisschen Metall zu sehen. Wie kommt dass denn da hin?
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