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  • Day 64

    Die Cerro Torres

    April 12, 2023 in Argentina ⋅ ☀️ 6 °C

    Das Wetter ist einfach zu gut als dass ich mir einen Ruhetag gönnen könnte. Mein Körper wird mir schon frühzeitig noch die Rechnung präsentieren. Aber dem Kopf ist dass egal. Außerdem schmeißt mich der Campingplatz raus weil er Saisonschluss hat. Da bleibt ohnehin nur Rucksack satteln. Wenigstens kann ich ausschlafen auch wenn meine Matratze immer noch ein kleines Leck hat. Zum Mittag gibt es erstmal noch beim Cafe meiner Wahl ein Stück Käsekuchen mit Brombeeren und nen Cappuccino. Erst dann geht es auf Tour. Aber ich hätte mich geärgert wenn ich nicht losgelaufen wäre. Ich kenn mich doch.
    Die Route bin ich zu großen Teilen schon einmal gelaufen. Da hing jedoch eine dicke fette Wolke im Gebirge. Leider hat der Frost der letzten Tage schon sehr viele Farben aus dem Herbstlaub gewaschen. Aber beim Blick nach oben tut das keinen Abbruch.
    Am späten Nachmittag bin ich auf den letzten Kilometern zum Zeltplatz als ich zwei Spechte beim Abendessen beobachte. Und dann bin ich von der lautstarken Brabbelei zweier Wanderer erst genervt und nachher positiv überrascht. Treffe ich doch zwei Franzosen wieder die mit mir in Santiago die allerersten Tage im Hostelzimmer verbracht haben. Man trifft sich wirklich immer zweimal im Leben. Zusammen bestreiten wir den Weg. Mit der Ankunft herrscht emsiges Gewusel. Ich bin überrascht. Aber scheinbar ist das in jedem Basislager das gleiche. Egal ob am Aconcagua oder am Fitz Roy. Mein Zeltnachbar ist ein junger Chilene der in seinem Urlaub heute die erste Nacht draußen im Zelt schläft. Ich weihe ihn erstmal in die blutrünstigen Gepflogenheiten der ansässigen Mäusepopulation ein. Und als ich ihm die Löcher auch noch als Beweismittel vorzeigen kann klappert er mit den Zähnen. Schauen wir einfach mal. Vielleicht hat die Lottofee für die Mäuse heute ein anderes Zelt auserkoren.
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