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  • Day 97

    Don‘t cry for me Argentina

    May 15, 2023 ⋅ ☀️ 19 °C

    Jetzt wo ich das Kleinstadtleben schon wieder zwei Tage genieße geht es noch einmal hinein in den Moloch von Buenos Aires. Ich bin reichlich froh über meine Entscheidung weiter zu reisen auch wenn es hier noch so viel zu entdecken gibt. Selbst meine ‚must see - Liste‘ habe ich nicht vollständig abgearbeitet. Dafür habe ich jede Menge unbekannte Menschen getroffen und neue Freunde gewonnen. Das ist viel mehr wert.
    Also ab durch die Mitte. Die Bahn fährt ja nicht bis zum Bahnhof und der Bus der mich zum Glück ohne Umsteigen bis zum Fährterminal Colonia bringt braucht durch den Berufsverkehr eben auch nochmal seine Stunde und länger.
    Dann in letzter Minute Ticket kaufen, beim auswandern anstellen und dann verweigert mir der Beamte tatsächlich wieder mal die Ausreise. Ups. Ich hab zwar ein Ticket gekauft aber nicht eingecheckt. Also am Ende zwei Mal durch die ganzen Scanner und Gepäckkontrolle bis ich endlich den nächsten Stempel im Reisepass habe. In Argentinien gibt es ja keine mehr der Pass wird aber hinter der Scheibe zum Nachbarn gereicht. Das beides gleich an einer Stelle abgenommen wird ist sehr löblich, wenn auch selten. In nur etwas mehr als einer Stunde bringt die Fähre mich an das andere Ufer des Rio de la Plata. Richtig - Fluss - und mehr als eine Stunde Überfahrt. Das braune Wasser erinnert noch daran dass es Süßwasser sein könnte. Die Weite, die Gleißende Sonne auf einer sonst stillen Wasseroberfläche ohne jegliche Skyline am Horizont erinnert dann doch eher an das Meer. Das Komplette Gegenteil der Drake-Passage (das letzte Mal Meer) aber irgendwie doch mehr Meer als Fluss.

    Angekommen in Colonia del Sacramento bin ich jetzt in Uruguay. Der weg zum Hostel ist gerade einmal fünf Blocks weit. Ich schaffe es trotzdem mich zu verlaufen denn das Hostel ist umgezogen. Was mir aber sofort auffällt ist die Hilfsbereitschaft hier auf der anderen Seite des Flusses. Kaum habe ich mich um einen halben Block verlaufen und sehe unbeholfen mit Rucksack aus sitzen da drei Rentner am Straßenrand und fragen ob sie mir helfen können oder eine junge Frau hält an und löst meine Probleme. Das bin ich gleich gar nicht mehr gewöhnt.
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