Leuchttürme anstatt Berge versetzen
August 1, 2024 in Denmark ⋅ ⛅ 17 °C
Es hat sich gelohnt. Als ich an meinem Nachtplatz ankomme sind bereits zwei Frauen da und vier Ponys. Die beiden sind 3 Tage mit dem Karren quer durch Jütland unterwegs und wollen zwei der Ponys neu in das Gespann einlernen. Die vier haben natürlich nichts besseres im Sinn als den ganzen Tag zu fressen. Aber die sehen dennoch so süß aus!
Die beiden Frauen schätzen ebenso wie andere vor ihnen das kleine Örtchen Nibe sehr. Insbesondere die ansässige Eisdiele im Hafen. Eis in Dänemark ist zwar außerordentlich teuer dich die Dänen scheinen es zu lieben. Im Sommer sieht man kaum jemanden ohne ein Eis in der Hand laufen. Handgemachtes Milcheis ist nun mal aber auch etwas anderes als Softeis und Geschmacksverstärker. Ich fahre heute also erst recht spät weiter und genieße mit den beiden lieber noch einen Kaffee am Morgen. So zeitig steht hier in Dänemark nämlich niemand auf wenn er nicht ins Büro muss. Als die Eisdiele dann endlich öffnet dauert es tatsächlich keine zehn Minuten und die ersten zwanzig Mann sitzen mit einer großen Tüte Eis ringsum an den Tischen. Die Sorten sind nicht außergewöhnlich aber auch ich muss zugeben dass sich der Hafenbummel und der Weg bis dorthin gelohnt haben.
In Aalborg überquere ich den „Lindwurm“. Das Meer teilt hier Dänemark komplett in zwei Hälften auch wenn es nur aussieht wie ein Fluss. Aalborg selbst ist wieder mal eine Großstadt wie jede andere. Ich habe aber auch zum Ersten Mal dieses Jahr eine richtig schöne Kunstgalerie gefunden! Und jetzt zieht sich der Weg noch endlose 50km bis zum Supermarkt. Ich habe ja immer so gewisse Vorstellungen was ich gerne Essen möchte und dass es abwechslungsreich ist. Aber umgekehrt möchte ich jetzt auch nicht Tonnenweise mitschleppen auch wenn der Fahrradparkplatz selbst dafür ausgelegt wäre.
Grund für diese weite Strecke ist jedoch eine Wanderdüne die bereits ganze Dörfer aufgefressen hat. Die Nordsee frisst sich hier unentwegt in das Land hinein dabei überrollt sie Wälder, Häuser, ja sogar Kirchen, Friedhöfe und Leuchttürme. Rubjerg Knude ist so einer. Während die umliegenden Häuser binnen 30 Jahren von einer Wanderdüne vollends verschluckt wurden grub man den Leuchtturm wieder aus und versetzte ihn 70m ins Landesinnere weil sein Leuchtfeuer durch die Düne nicht mehr zu sehen war. Das ist fünf Jahre her und heute hat man schon wieder Angst dass das nicht ewig so hält. Man hat den Leuchtturm daher außer dienst gestellt. Bleibt die Frage: ist das Kunst oder kann das weg? Entscheidet selbst!Read more









