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- Sunday, August 11, 2024
- ☁️ 13 °C
- Altitude: 13 m
Faroe IslandsPrestgjógv61°31’32” N 6°52’48” W
Farbe zum Sonntagsspaziergang

Heute ist Sonntag. Auf den Färöer Inseln steht das Leben still. Dann mache ich heute so etwas ähnliches wie Ruhetag. Gehe ich auch mal in die Kirche. So wie das hier üblicherweise auch nicht mehr jeder aber doch sehr viele tun. Allerdings gehe ich nicht in die erstbeste. In Famjin steht eine ganz besondere. Hier im Ort wurden früher immer Räte abgehalten und so kam es dass 1919 Studenten das erste Exemplar der heutigen Färöerischen Flagge präsentierten. Die ist dort ausgestellt und die schaue ich mir heute an. Der Weg dort hin ist bergig. Zum Glück habe ich nachher auf dem Rückweg Rückenwind. Wenn die Wolken nicht so tief hingen wäre das auch ein idealer Ort zum Wandern. So reicht es aber nur für einen Spaziergang entlang der Bootshäuser im Hafen. Auf der anderen Uferseite sehe ich den Bauern beim Heu einholen zu. Um die Ballen zum Lagerhaus zu transportieren kommen sie alle auf einen PickUp, die Kinder auf der Ladefläche oben drauf und los geht die Fahrt. Da lachen die Kinderherzen gar sehr.
Ich habe mir heute ja nicht so viel vorgenommen. Sandvik als nächstes Ausflugsziel und dann ein bisschen ausruhen um für die nächste Woche gewappnet zu sein. Der Weg dorthin ist kurz und finster. Durch einen Tunnel nach Hvlaba, dass heute im Sonnenschein sehr viel einladender erscheint und dann nochmal durch ein ganz finsteres Loch. Die Sicherheit entspricht bei weitem nicht der in Deutschland. Neugebaute Tunnel sind etwas breiter und höher und vor allem beleuchtet. Doch dieser Tunnel ist 54 Jahre alt. 1500m ohne Licht, ohne irgend einer Markierung auf der Straße und die Schilder im Tunnel reflektieren auch nicht. Es ist also eher Glück wenn bei Gegenverkehr gerade eine Haltebucht für mich sichtbar wird. Ansonsten heißt es absteigen und an den Rand quetschen. In Sandvik lockt zuerst einmal der Strand. Zum Bad traue ich mich allein aber nicht. Irgendwie fehlt es allein an der Gruppendynamik.
Wenn ich dort hingehe wo noch ein paar mehr Menschen sind lande ich wieder an einer Klippe. Das Wasser hat an der Westküsste zwei etwa 100m hohe, senkrecht abfallende Klippen eingeschlagen. Durch die Winde in der Schlucht ein idealer Tummelplatz für Möwen und diesmal endlcih auch noch einmal für Papageientaucher. Die Dinger sind so klein, flink und putzig dass es schwer ist sie auszumachen. Hat man sie jedoch einmal entdeckt ist es eine Freude sie zu beobachten.
Dann kann ich ja nach Hause fahren mich ausruhen oder? Nee komm, wenn schon einmal so gutes Wetter ist dann nehme ich jetzt die alte Passstraße anstatt den Tunnel nach Hause… dabei treffe ich auf die einzige Lagerstätte an Kohle, die sich in den Färöer zum Abbau je geeignet hatte. Ein kleiner Schacht erinnert heute noch daran und manchmal werden vielleicht auch Besucher hinein geführt. Heute steht der Schacht offen und es ist keine Menschenseele weit und breit. Ein kurzer Gang hinein doch weit komme ich nicht bevor ich nicht knöcheltief im Wasser stehe. Wie man die nasse Kohle hat anzünden wollen ist mir ein Rätsel. Trotzdem werden schöne Erinnerungen an die Zeit im Silberberg von Potossi wieder wach.Read more