Islands of this world

August 2024 – July 2025
  • Robert Fichtner
It has a lot of remote Islands in this world that is worth to visit but hard to access. Join this trip if you like to find out more.
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Es gibt viele sehr abgelegene Inseln in der Welt die schwer zu erreichen sind aber definitiv die Reise lohnen.
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  • Robert Fichtner

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  • Faroe Islands Faroe Islands
  • Denmark Denmark
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Beach, Nature, Solo travel, Tours
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  • Ein ausgiebiges Frühstück darf nicht fehlen.Durch die Heide geht es noch die letzten Preiselbeeren sammeln und dann ans WasserLetzter Zwischenstop in Hirtshals......und zum LeuchtturmDann geht es in den HafenDas Rad ordentlich vertäutWir legen abUnd die unendlichen Weiten der Nordsee liegen vor mir

    Zu neuen Ufern

    August 3, 2024 in Denmark ⋅ ☁️ 20 °C

    Gegen den Wind geht es nach Hirtshals. Ein kurzer Zwischenstop am Wasser und schnell nochmal testen ob die Temperatur angenehm ist. Sagen wir mal es ist frisch und in dem Wind würde ich nachher definitiv erfrieren anstatt trocknen. Meinem Rad gefällt indes der Sand ganz nah am Wasser. Nicht so tief, schön fest. Doch aufgrund der Gefahr dass Muscheln im Sand den Reifen aufschneiden entscheide ich mich wieder für die Straße.

    Ein herrlicher Strandspaziergang am Leuchtturm von Hirtshals ist vorerst der Letzte im Sonnenschein. Jetzt war ich hier in Nordjütland schon fast überall nur noch nicht im Hafen. Also schnell noch einmal „günstig“ Proviant auffüllen und dann schauen wir mal wohin das nächste Schiff fährt. Am Peer steht Faroer Islands. Auf diesen Inseln war ich noch nicht und habe vor zwei Jahren das erste Mal durch einen Podcast ein bisschen Blut geleckt. Na dann, nichts wie hin!

    Das Schiff, die MS Nörrona ist startklar und bei ruhigem Wasser steche ich in See. Volldampf voraus und der Sonne entgegen. Ähh, solange sie denn scheint Denn kaum verlasse ich dänische Gewässer überwiegt das Wolkenmeer. Besonders unter Deck spüre ich die See dennoch ein wenig. Also geht es hier und dann an Deck. Gefühlt als einziger mit Sandalen und kurzen Hosen. Ich dachte halt das wird ein Ausflog so wie Sommerurlaub.
    Meine Mitbewohner in der Kabine stammen aus Österreich, Tschechei und aus Brasilien. Wir sind in guter Gesellschaft. Die ersten Stunden an Bord vergehen im Flug und noch bevor wir hinüber nach Norwegen winken kann ich ein erstes Bad im bordeigenen Schwimmbad nehmen. Jetzt sitze ich zur Dämmerung auf Deck 9. Es weht ein laues Lüftchen und der Leuchtturm von Kristianssund blinkt zu uns herüber. Ganz schön lang diese norwegische Küste, bis sie in der Dunkelheit der Nacht versinkt.
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  • Das Leben an Bord besteht aus Wind, Sonnenschein...
    ...und ganz vielen Treppen um das Schiff zu erkunden.Vorbei geht es an den Shetland InselnWir fahren unter Färöerischer FlaggeVor allem Kinder werden heute Seekrank und wollen nicht mal Pizza zu MittagAnkunft in Torshavn in der AbenddämmerungIm Regen stehe ich mit zwei anderen Radfahrern am Zoll an. Eine Inselgerechte Begrüßung.

    Wo die Wale frühstücken

    August 4, 2024, Nordatlantik ⋅ 🌬 12 °C

    Vorbei ist die Zeit der T Shirts und kurzen Hosen. Einzig die Sandalen habe ich mir bewahrt. Als ich sieben Uhr aufstehe schläft das Schiff noch tief und fest. Sogar das Wasser in den Duschen ist noch nicht angeheizt.
    Der Morgen vergeht auf offener See und es dauert noch einige Stunden bis wir über die Shetlandinseln die Nordsee verlassen. Derweil kreisen neben unserem Schiff mehrere Wale gerade ihr Frühstück ein. Wie an einem runden Tisch stehen die Finnen aus dem Wasser und drehen sich um den vermeintlichen Krillschwarm Ringsum fliegen überall die Vögel und hoffen dass sie auch etwas abbekommen.

    Mit Ankunft auf den Shetland Inseln ist es schon wieder Zeit zum Mittagessen. Die Überfahrt dauerte länger als ich dachte. Wir landen nicht an aber fahren dennoch so nah an ihrer Nordspitze vorüber dass der Leuchtturm bei Tag im schönsten Sonnenschein erstrahlt. Von hier an begleiten uns nur ein paar Seevögel hinaus auf den offenen Nordatlantik.
    Eine Frau die für Vogelkunde auf dem Weg zu den Färöer fährt erspäht mit dem Fernglas die ersten Papageientaucher. Hier und da mache ich einen Spaziergang an Deck und dann sitze ich wieder in der Cafeteria zur Vorbereitung auf die nächsten zwei Wochen. Zugegeben auf der Nordatlantikroute Schiffe am Horizont auszumachen ist einfacher als zu Hause im Wald Pilze zu finden. Den Fitnessraum hier an Bord hätte ich heute problemlos gerne mal zum Workout genutzt wenn ich schon nicht Rad fahre. Doch das kann ich mir sparen. Meine Koje liegt auf Deck 2 und das Panorama auf Deck 7-10. Über den Tag kommen so problemlos 200 Stockwerke Treppenhaus zusammen.
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  • Torshavn

    August 5, 2024 in Faroe Islands ⋅ 🌧 13 °C

    Gebürtig empfängt mich der Atlantik mit Regen. Pünktlich wenn die Fähre anlandet. Es schüttet nicht aus Kannen und dennoch drückt der Wind alles bis auf die Haut durch. Es ist abends halb zwölf als ich am Campingplatz mein Zelt aufbaue. Gerade noch so dass ich es in der Dämmerung schaffen könnte. Zu allem Überfluss gibt meine Luftmatratze in der Nacht an einem geflickten Loch nach und ich finde mich auf dem kaltnassen Fußboden der Tatsachen wieder.

    Ich bin auf den Färöer Inseln angelangt. 400km um mich brausen die Wellen ohne Halt auf die Klippen. Dazu jagt ein Tiefdruckgebiet nach nach dem anderen nördlich vom Golfstrom über die Inseln. Der Regen lässt am Morgen etwas nach, der Wind bleibt. Im Nebel läuft es sich eigentlich recht trocken. Nur wehe dass der Nebel aufsteigt. Noch gleich vor dem Frühstück treffe ich einige von der Fähre wieder. Ein paar Engländer werden gerade von einem Einheimischen Ornithologen empfangen und abgeholt. Der erste Färöer mit dem ich spreche. Und sehr anregend sogar. Ich erfahre so ziemlich alles was ich im Reiseführer hätte lesen können. Habe ich im Voraus aber nicht. Ich weiß jetzt wo die Einheimischen Kaffee und Kuchen essen. Wie die Inseln vom Tourismus gerade ein wenig aus dem Dornröschenschlaf geholt werden und eigentlich erstmal Infrastruktur und Regeln dafür aufbauen müssen.

    Mein Bummel durch die Inselhauptstadt führt sowohl durch die Altstadt wo einst die ersten Siedler anlandeten bis hin zu den ausufernden Wohngebieten in den Hängen. Als ich Leute darauf anspreche warum so viele neue Wohnungen gebaut werden erfahre ich „ich weiß auch nicht wo die ganzen Kinder alle herkommen…“.
    Der Ornithologe meint vom Klimawandel spüren die Meteorologen hier wenig. Die See habe sich nicht verändert. Aber was definitiv ein Kipppunkt für die Färöer sind ist der Regen. Es ist definitiv mehr geworden. Den Bauern fehlt im Sommer oft ein trockenes Fenster um das Heu einzubringen. Und als die Experten meinten sie müssen den Staudamm um eine Stufe ausbauen weil er einfach das Wasser nicht mehr speichern kann war dass ein einschneidender Punkt für die Einheimische Bevölkerung in Bezug auf den Klimawandel.

    Am Nachmittag erfahre ich was es hier heißt „vielleicht, vielleicht auch nicht“. Ein Wanderweg über die grünen Hügel gen Süden. Er soll mit Steinmännchen markiert sein. Ok - die finde ich, Fußspuren auch, den Weg hingegen nicht. Das Land ist so mit Regen aufgesaugt dass die Wege selbst im abgelegensten Patagonien besser ausgetreten sind. Da die Wolken von Süden immer weiter hereinziehen zieht die Sonne leider auch nicht so auf wie erhofft. Der rauhe Wind drückt herein und so genieße ich die steife Brise dennoch bei einem Rundweg den ich lieber etwas verkürze um am Abend noch ein wenig die Stadt und den Sonnenuntergang auf der gegenüberliegenden Insel zu genießen.
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  • Die Klippen si d ein Paradies für SturmschwalbenDie Schafe bekommen so große Hörner dass sie regelmäßig beschnitten werden müssen.Immer an der Kante lang führt der Weg bis zum Campingplatz

    Der gestrickte Stein

    August 6, 2024 in Faroe Islands ⋅ 🌬 13 °C

    Heute möchte ich ein wenig in die Färöerischen Eigenheiten einführen nachdem ich gestern schon gelernt habe was „vielleicht“ beim Wetter heißt.
    Es ist ein schöner, sonniger Tag angesagt der natürlich bis um elf erstmal mit Nebel beginnt. Wieso man genau in dieser Geisterbucht die Hauptstadt errichtet hat bleibt eine große Frage. Da ich als Radfahrer nicht durch die Unterseetunnel fahren darf nehme ich den Bus nach Sandur auf der Insel Sandoy im Süden. Das praktische ist dass ich mein Gepäck an kleinen Sheltern verstecken kann und so nur die Hälfte der Höhenmeter mit Schwerlast fahren muss. Und so geht es zuerst leichten Fußes zum Hexenfinger an der Westküste. Die Färöer haben sehr viel für Hexen und Trolle übrig. Jeder Zweite Fels im Mehr ist ein Riese der irgendwann mal versucht hat Inseln von A nach B zu ziehen und dabei versteinert wurde als er den Anbruch des Tages übersah. Nicht so der Hexenfinger. Das ist ein spitze Felsnadel für die man ordentlich Mühen in kauf nimmt um sie zu sehen. Doch die lohnen sich.
    Ich komme gar nicht weit da ich schon wieder anhalten will. Da haben die Inselbewohner doch tatsächlich einen großen Findling komplett in Wolle eingestrickt. Sowas kann auch nur den Leuten einfallen die weit abgelegen an irgend einem Ende der Welt wohnen.
    An den Klippen brüten Sturmschwalben. Die Jungen sind noch nicht flügge und müssen noch gefüttert werden. Das gibt im richtigen Wind natürlich ordentlich Zirkus an der Klippe.

    Über eine andere Klippe führt mich am Nachmittag der Weg nach Skalavik. Hier steht eine Kirche mit der ältesten noch betrieben Orgel in ganz Färöer. Nur leider heute geschlossen. Dafür läd ein uriges Kaffee Hafen zu einer Rast ein. Altes Möbel und die Federn so weich als wären sie schon 140 Jahre durchgesessen. Zudem steht an der Wand geschrieben sie hätten zwar Wifi aber man soll sich doch gerne so fühlen wie 1881 und miteinander spielen, stricken und reden. Das Stricken wurde hier durch die Schafwirtschaft echt groß wiederentdeckt.
    Beim stöbern der Landkarten finde ich einen Weg zur westlichen Sturmschwalbenkolonie. Heute Abend soll zudem auch der zweite Teil der Schlechtwetterfront über uns hereinbrechen und ich entscheide mich dass vorher noch zu sehen. Ein sehr selten befahrener Weg führt bis an eine Klippe. Ich sehe auch ein zwei Schwalben, doch was mich mehr fasziniert sind drei Pferde die hier den Sommer über wild auf der Klippe gehalten werden. Ein echtes Färöerisches Pferd hat nicht nur dickes Fell. Es hat zudem entweder Sturmwelle in der Mähne oder Rasterlocken. Beides passt sehr schön kann sich die Natur aber auch wieder nur an irgend einem Ende dieser Welt ausdenken.
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  • Vor lauter Wasserfällen muss ich sehen dass ich auch noch voran komme.Fischer beim AngelnDie Fossa Fälle sind Färöer höchste Wasserfälle

    Fallende Wasser

    August 7, 2024 in Faroe Islands ⋅ ☁️ 12 °C

    Oh je ich habe verschlafen. Mein Wecker hat geklingelt und ich habe seit dem Meeresrauschen gestern Abend nichts mehr mitbekommen. Das kommt davon wenn das Zelt zehn Meter vom Meer aufgebaut ist. Trotz dass es in der Nacht wieder ordentlich geregnet hat wurde mein Zelt vom Wind bereits trocken geföhnt. Nur rings herum steht die Wiese gefühlt knöcheltief im Sumpf. Frühstück und dann zusammenpacken bevor es wieder regnet. Es ist ordentlich was angesagt. Außerdem bin ich mal wieder spät dran um den Bus zu erwischen der in einer Stunde am anderen Ende der Insel abfährt. Am Bushäuschen fragen sie mich woher und wohin. „Wir haben uns schon gedacht dass ein Radfahrer entweder nur ein Deutscher oder ein Franzose sein konnte“. Wasser auf die Mühlen warum das eigentlich der rest der Welt nicht macht?

    Unterdessen regnet es fleißig. Und es hört auch nicht auf als ich in Kirkjobøur anhalte. Also rein ins Museum. Eine alte Pfarrkirche berichtet über die nebenstehende Ruine einer Kathedrale aus 1300 und im anliegenden Pfarrhaus wohnt seit dokumentiert 17 Generationen die gleiche Familie.

    Während es vom Horizont für einen Rundgang auflockert erwischt mich der Regen hinterher noch einmal eiskalt. Ich hatte bereits Schuhe gewechselt damit ich nicht den ganzen Tag in Sandalen bei Wind und Wetter ausgesetzt bin. Nun habe ich ein paar triefend nasse Schuhe dafür. Und nein, hier trocknet nichts so ohne weiteres. Auf dem Notstopp im Campingplatz Torshavn gibt es erstmal einen Tee. An eine Überfahrt über die Panoramastraße in den Bergen brauche ich heute nicht zu denken. Daran hier zu bleiben jedoch auch nicht, Heute Nacht legt die Fähre wieder an. Dann geht es gen Norden weiter. Der nächste Campingplatz ist ja gleich am anderen Ende der Insel.

    Am Nachmittag klart es doch ein wenig auf. Von den Hängen stürzt ein Wasserfall nach dem Nächsten. Vor lauter Fotostops komme ich nur auch nicht so recht vorwärts. Fast so wie bei schlechtem Wetter. Bei einem Zwischenstop in Hvalik besuche ich die älteste Holzkirche der Färöer. So viel Teer wie da drauf ist hält die auch nochmal ewig. Aber es passt irgendwie in diese grüne, schroffe Gebirgslandschaft.
    Man glaubt es kaum jetzt kommt sogar die Sonne raus und verzaubert den Abend in eine Wundervolle stimmung über dem Fjord von Eidi. Ich unternehme noch eine kleine Wanderung an den Stausee für einen Blick von oben und auch nach oben. Da zeigt sich der Slættaratindur - mit 880m einer der höchsten Berge auf den Färöer. Ob ich da morgen mal klettern gehen darf wenn mich das Wetter lässt? Natürlich holt mich auch heute Abend noch eine Regenhusche ein. Mit der Sonne ergibt das einen herrlichen Regenbogen über die Berge. Mein Tag ist gerettet! Ich liebe Regenbögen.

    Es ist viertel Elf als ich am Campingplatz mein Zelt aufbaue, zu Abend esse und es ist halb zwölf als ich mich schlafen legen möchte. Am Horizont ist die Dämmerung immer noch im vollen Gange und ich finde den Weg durch den Sumpf auch ohne Taschenlampe.
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  • Die Wasser si d so klar dass die Sicht bis auf den Meeresspiegel reichtDas hübsche Bergdorf ElduvikDue fünfte Kirche am sel en Ort. Die Färöer können sehr zäh sein.Der Kinderspielplatz in GjogvGeschafft - Strassentechnisch auf dem Dach der Färöer

    einsame Bergdörfer auf Meeresspiegel

    August 8, 2024 in Faroe Islands ⋅ ☁️ 11 °C

    Der Wetterbericht weiß heute nur gutes zu vermelden. Entsprechend sollten mir heute ein paar gute Schnappschüsse gelingen. Am Ende des Tages wird dadurch jedoch nur die Bilanz verfälscht. Weil heute ca. 10% des Tages die Sonne scheinen soll gilt das hier als Schönwettertag. - oder anders ich sollte froh sein wenn es heute zum Abschluss nicht noch schneit. Neben den Wetterkapriolen steht heute ein Ausflug in die Bergwelt im Norden der Färöer auf dem Programm. Ein paar weit abgelegene Dörfer. Eidi gehört da eigentlich auch schon dazu.
    Den Anfang macht Elduvik. 2020 lebten hier noch genau zwölf Leute hauptamtlich. Ein paar Kinder sind aber auch hier wieder hinzu gekommen. Elduvik zählt zu den älteren Siedlungen auf den Inseln. Man Erzählt sich hier dass es einst eines der beliebtesten Hobbies von Neptun war Fischerboote zu ärgern. Da scheint etwas wahres dran wenn ich den Wind bedenke.
    Die Gefahr heute nasse Füße zu bekommen scheint mir eher gering und darum geht es außerdem entlang der klippen wandern. Leider stirbt die Hoffnung jäh dass ich hier an den Klippen ein paar Papageientaucher finde. Außer Möwen und Schwalben gibt es derzeit noch viele Gänse. Sonst nicht viel. Dafür ist die Aussicht umso grandioser. Und als das Wetter umschlägt kehre ich zurück und werde anstatt weiter zu radeln auf einen Kaffee eingeladen. Der windgepeitschten Seele tut das Gut am Nachmittag. Doch noch warten zwei der Dörfer auf meinen Besuch und es ist schon wieder spät. Spät dran sein gehört wohl zu meinen Tugenden.
    Funningur, das zweite Dorf liegt eigentlich gleich gegenüber. Wenn da nur der Fjord nicht wäre. Also geht es die Klippen fleißig hoch und wieder runter als wäre das ein Kinderspiel was ich so lange üben muss bis es mich nicht mehr stört. Das Dorf hat ein paar mehr Einwohner und einen fantastischen Blick auf den Fjord. Dort wo heute die Kirche steht standen bereits vier vor ihr. So viel Disziplin im Wiederaufbau zeugt von der Wichtigkeit dieser Orte auch wenn sie noch so weit abseits liegen. Auch weil sich hier irische Mönche mit den Geschichtsschreibern streiten wer denn zuerst angelandet und gesiedelt hat.

    Das dritte Dorf ist Gjogv. Um dort hin zu gelangen heißt es erstmal Serpentinen den Berg hoch um sie drüben wieder runter zu fahren. Und später natürlich auch wieder zurück denn ein Dorf ist für gewöhnlich das Ende der Straße. Gjogv ist ausnahmsweise mal nicht für seine Kirche bekannt sondern für seinen Naturhafen. Eine 200 lange Schlucht. Als ich hinabsteige ist das Wasser so kristallklar dass ich die gesamten Wasserpflanzen wie in einem Aquarium bestaunen kann. Und man hat durch die Schlucht einen spektakulären Blick auf die Insel Kalsoy. Wer sie nicht kennt ist zuletzt nicht mehr den Geschichten von James Bond gefolgt. Doch dazu später mehr. Soweit ich über den Tag den Blick schweifen lasse ragen über dem Fjord hunderte Meter hohe Klippen auf und die höchsten Berge der Färöer verstecken sich im Nebel.

    Ein letzter Gruß vom Dach der Inseln auf dem Pass zum Slættaratindur dann holt mich der Regen ein und gibt dort wo die Sonne noch scheint den Blick auf den versteinerten Riesen und die Hexe preis, von denen gesagt wird, dass auch sie des Nachts die Inseln versetzten wollten und bei Tageslicht überrascht wurden. Die Sagenwelt der Färöer ist ziemlich groß. Nur gut dass nicht auch jeder Troll noch einen Namen bekommen hat.
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  • Fotografen im RegenAlte WalfangstationDass bei dem Wetter jemand kommt, da gucken die SchafeEin Haus der Pfadfinder ist mein Domizil für die nächsten Tage

    Das Bootshaus am Meer

    August 9, 2024 in Faroe Islands ⋅ ☁️ 10 °C

    Was kann ich denn heute mal unternehmen wenn schlechtes Wetter angesagt ist? Es gibt ja davon trotzdem zweierlei. Einmal wenn der angesagte Regen denn auch tatsächlich lange und ausgiebig kommt und einmal wenn man den Wetterbericht nur zur Hälfte liest und nachher der Wind noch eine große Rolle spielt oder es fängt zu schneien an. Gestern Abend war ich nicht weit davon entfernt.
    Am Besten kann ich bei schlechtem Wetter Rad fahren! Darum ist heute der Plan die Sandalen anzuziehen und früh aufzubrechen um am anderen Ende der Insel die Fähre nach Suderoy zu erwischen. Das sind in vier Stunden schlappe 60km einmal über das Gebirge. Aber es regnet ja eh. Die einzigen Zwischenstopps sind daher zum Essen und zum Besuch einer alten Walfangstation die freiwillige hier wieder restauriert haben. Der Walfang hat in Island heute noch Tradition, auf den Färöer nicht mehr. Doch früher waren solche Stationen über die ganze Welt bis in die Antarktis alle gleich aufgebaut und das kann man hier in Vid Aīr noch richtig gut nachempfinden. Die Kilometer purzeln aber die Höhenmeter zehren doch sehr. Schnell noch einkaufen. Auf der Fähre treffe ich meine Zeltnachbarn der letzten zwei Tage wieder. Die Insel ist klein. Auf dem Schiff gibt es Mittagessen vom Feinsten. Kartoffeln mit Mischgemüse und Lamm. Naja, wenigstens das Lamm können sie richtig richtig gut!

    Runter von der Fähre und plötzlich habe ich den zweiten Fall von schlechtem Wetter. Suderoy, die südlichste der Färöer Inseln ist von drei Seiten ungeschützt dem Atlantik ausgeliefert. Der Wind weht so stark dass ich auf dem Weg zum Zeltplatz sogar mit dem vollgepackten Rad einfach mal in den Gegenverkehr getrieben werde. Zum Glück besteht der nur aus einer leeren Straße, bestenfalls mit drei Schafen. Aber es ist nicht zu verachten weil ich mich auf meinem „Sofa“ sonst immer so sicher bei Seitenwind fühle. Der Zeltplatz ist eine verlassene Asphaltpiste auf der vielleicht 10 Caravan passen und daneben ein Schotterfeld fürs Zelt. Dazu dieser Orkanartige Wind. Hier Zelte ich nicht! Aber zum zurück fahren bin ich viel zu durchnässt und kraftlos.

    Zum Aufwärmen eignen sich die örtlichen öffentlichen Toiletten mit Heizung und Warmwasser. Dazu noch ein Stück Schokolade. Perfekt! Wenn ich jetzt aber schon mal hier bin will ich mir auch die peitschenden Wellenberge an der Küste anschauen. Stattdessen finde ich am Wegesrand ein Bootshaus oben auf den Klippen dass mich interessiert.
    Es ist regelrecht Ingenieurleistung wie man bei Wind und Wellen das Boot ohne Kran vom Bootshaus die Klippen hinunter und auch wieder hinauf bekommt. Das branden bei Westwind die Wasser bis auf die Klippen hoch. Das muss herrlich sein!

    Ich schaue mir noch einmal die Zeltplatz Alternativen an und fahre zurück. Vor dem Tunnel gabelt mich ein freundlicher Puck up Fahrer auf. Ob mir das Spaß mache bei Wind und Wetter draußen unterwegs zu sein? Er jedenfalls findet das cool und hat Respekt. Er hilft mir sogar für die Schutzhütte am Campingplatz die Schlüssel zu organisieren. Zuversichtlich begebe ich mich auf die letzten Kilometer. Doch er hat mich schon vorgewarnt. „Bis zum Krankenhaus und dann den Berg links hoch, hoch, hoch und noch weiter hoch“ Und er hatte Recht. Der Hang ist so steil dass ich schieben muss. Ein neugieriger Hausbesitzer bekommt das mit und hält mich auf halben weg auf um zu plaudern. Seine Frau kommt dazu und fragt mich „Ach wie kann man denn mbei diesem Wetter nur draußen unterwegs sein?“ - jetzt bin ich einmal nass, das macht keinen Unterschied mehr. Ein Bier auf den Weg und dann ist da endlich diese Schutzhütte. Sehr hübsch, auch gegen die wolkenverhangenen Berge. Und innen erst! Warme Dusche, Warmes Abendbrot, Bettenlager und genügend Platz meine Sachen zu trocknen. Morgen kann kommen
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  • Südsee flair auf den Färöer Inseln

    August 10, 2024 in Faroe Islands ⋅ ⛅ 12 °C

    Der Süden bringt meist schönes Wetter mit sich. Grund genug auch die südlichste Insel des Archipels zu erkunden. Es ist ein voller Kontrast zu gestern. Laut vorhersage wird es wohl der schönste Tag der gesamten Reise. Was bleibt sind die anstrengenden Höhenmeter. So eine Südinsel hat es in sich.

    Gleich vor der Haustür beginnt ein schöner Wanderweg über den Berg. So gut es der Matsch der letzten Tage zulässt will ich mich sputen bevor die Wandergruppe ankommt die ich in der Ferne ausmachen kann. Zur Belohnung wartet auf mich ein kleiner im tiefen Talkessel eingebetteter See und eine Fernsicht auf das Meer wie es die die letzte Woche nur selten war. Auf dem Rückweg ereilt es mich dann aber genauso wie andere Wanderer. Eine Rutschpartie und hinterher sehe ich aus wie im Monsun einmal Rugby gespielt. Zum zweiten Frühstück gleich zurück ins Haus und alles wieder sauber machen. Das ist schon ganz praktisch.

    Auf dem Weg durch Porkeri finde ich wieder eine nette Kirche. Ganz unverhofft stehe ich vor dem Fenster und lunze hindurch. Da kommt ein Mann daher, großer schwerer Schlüssel in der Hand und öffnet die Pforte. Ich darf mit hinein. Ob er der Pfarrer sei frage ich? Nein, der Hausmeister. Nachher findet hier eine Hochzeit statt. Während er also mit dem Staubwedel alles säubert darf ich mich umschauen. Das finde ich sehr nett. Die Hochzeit erlebe ich diesmal aber nicht mit. Das bringt die Zeit in arge Not denn der Tag ist so noch sehr lang.

    Ganz im Süden liegt das Dorf Sumba und der Akraberg. Der südlichste Leuchtturm der Färöer wo heute auch ohne Wind die Wellen ordentlich an die Klippen klatschen. Vielleicht sind das schon Vorboten der nächsten Tage. Ein Jogger erzählt mir dass er früher auch viel Rad gefahren sei und gibt mir noch Tipps wo ich auf dem Rückweg anhalten soll. Er meint vor zwei Wochen war das hier anders und das Thermometer in der Sonne zeigte selbst am nahe am Polarkreis 40 Grad. Da bin ich ob der Höhenmeter doch froh wenn es etwas bewölkter bleibt.

    Dann beginnt die Plackerei auf dem Weg zurück. Eine Stunde bergauf und dabei ist dass erst die erste Übung von dreien. Mühe lohnt sich.
    Im Wolkendunst hängt die Klippe von Beinisvørd und ragt über 400 m steil aus dem Meer auf. Hier und da lichten sich die Nebel und ziehen wieder zu. Das ist wie bei einem Piratenfilm ein Spektakel in mehreren Szenen. Papagaientaucher bekomme ich heute leider keine mehr zu Gesicht trotz einiger Spots die mir andere Reisende empfohlen habe. Es ist scheinbar wirklich demnächst Nebensaison. Und die große Menge zieht für den Winter um.

    Einen Besuch statte ich in Vagareidi ab wo die Boote einst mit Tauen aus der Westbrandung gezogen wurden weil der Fang nun mal im Westen viel reicher war als vom Hafen gen Osten nach. So kraftlos wie ich mich dieser Tage manchmal fühle ist es schwer vorstellbar dass die mit Fang beladenen Boote über die schroffen Klippen an Land gezogen wurden. Und zwar in so großem Stil dass dafür eine Treidelanlage über Jahrzehnte im Betrieb war. Bis sie dann irgendwann durchgerostet war. Salzwasser ist unerbittlich.

    Im Supermarkt finde ich neben Restpackungen an Keksen noch etwas feines zum Abendbrot. Dann kann der Abend ja wie in der Südsee ganz gechillt auslaufen.
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  • Die erste Flagge der FäröerDie Heuerbte ist in vollem GangAn den Strand, aber das Wasser lädt nicht zum Baden einStattdessen Vögel beobachten an den Klippen...Der Weg dorthin und zurück kann manchmal finster und eng sein. Einer der schlechteren StraßentunnelDann hat man im Kohlebergwerk auch keine Platzabgst mehr

    Farbe zum Sonntagsspaziergang

    August 11, 2024 in Faroe Islands ⋅ ☁️ 13 °C

    Heute ist Sonntag. Auf den Färöer Inseln steht das Leben still. Dann mache ich heute so etwas ähnliches wie Ruhetag. Gehe ich auch mal in die Kirche. So wie das hier üblicherweise auch nicht mehr jeder aber doch sehr viele tun. Allerdings gehe ich nicht in die erstbeste. In Famjin steht eine ganz besondere. Hier im Ort wurden früher immer Räte abgehalten und so kam es dass 1919 Studenten das erste Exemplar der heutigen Färöerischen Flagge präsentierten. Die ist dort ausgestellt und die schaue ich mir heute an. Der Weg dort hin ist bergig. Zum Glück habe ich nachher auf dem Rückweg Rückenwind. Wenn die Wolken nicht so tief hingen wäre das auch ein idealer Ort zum Wandern. So reicht es aber nur für einen Spaziergang entlang der Bootshäuser im Hafen. Auf der anderen Uferseite sehe ich den Bauern beim Heu einholen zu. Um die Ballen zum Lagerhaus zu transportieren kommen sie alle auf einen PickUp, die Kinder auf der Ladefläche oben drauf und los geht die Fahrt. Da lachen die Kinderherzen gar sehr.

    Ich habe mir heute ja nicht so viel vorgenommen. Sandvik als nächstes Ausflugsziel und dann ein bisschen ausruhen um für die nächste Woche gewappnet zu sein. Der Weg dorthin ist kurz und finster. Durch einen Tunnel nach Hvlaba, dass heute im Sonnenschein sehr viel einladender erscheint und dann nochmal durch ein ganz finsteres Loch. Die Sicherheit entspricht bei weitem nicht der in Deutschland. Neugebaute Tunnel sind etwas breiter und höher und vor allem beleuchtet. Doch dieser Tunnel ist 54 Jahre alt. 1500m ohne Licht, ohne irgend einer Markierung auf der Straße und die Schilder im Tunnel reflektieren auch nicht. Es ist also eher Glück wenn bei Gegenverkehr gerade eine Haltebucht für mich sichtbar wird. Ansonsten heißt es absteigen und an den Rand quetschen. In Sandvik lockt zuerst einmal der Strand. Zum Bad traue ich mich allein aber nicht. Irgendwie fehlt es allein an der Gruppendynamik.

    Wenn ich dort hingehe wo noch ein paar mehr Menschen sind lande ich wieder an einer Klippe. Das Wasser hat an der Westküsste zwei etwa 100m hohe, senkrecht abfallende Klippen eingeschlagen. Durch die Winde in der Schlucht ein idealer Tummelplatz für Möwen und diesmal endlcih auch noch einmal für Papageientaucher. Die Dinger sind so klein, flink und putzig dass es schwer ist sie auszumachen. Hat man sie jedoch einmal entdeckt ist es eine Freude sie zu beobachten.

    Dann kann ich ja nach Hause fahren mich ausruhen oder? Nee komm, wenn schon einmal so gutes Wetter ist dann nehme ich jetzt die alte Passstraße anstatt den Tunnel nach Hause… dabei treffe ich auf die einzige Lagerstätte an Kohle, die sich in den Färöer zum Abbau je geeignet hatte. Ein kleiner Schacht erinnert heute noch daran und manchmal werden vielleicht auch Besucher hinein geführt. Heute steht der Schacht offen und es ist keine Menschenseele weit und breit. Ein kurzer Gang hinein doch weit komme ich nicht bevor ich nicht knöcheltief im Wasser stehe. Wie man die nasse Kohle hat anzünden wollen ist mir ein Rätsel. Trotzdem werden schöne Erinnerungen an die Zeit im Silberberg von Potossi wieder wach.
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  • Der Fischer ist scheinbar der einzige der schon arbeitet
    Das erste Färöerische Parlament ist heute Sitz diverser MinisterienDahinter schmiegt sich die Altstadt TinganesErst sehe ich in einer ganzen Woche nur 2 Radfahrer und jetzt gleich 3 auf einmal. Ab zum aufwärmen!Das Lagerhaus der Distille gewährt mir einen kurz Blick nur verkosten darf ich leider nicht.In Vestmanna stehen die Bootshaus dicht an dichtem sich vor dem kommenden Sturm zu schützen.Die Wachsfiguren erzählen unterdessen die Geschichte der Färöer seit der Besiedlung durch Mönche.Wasser dass nach oben fließt - das scheint hier ganz normal...

    Wasser? - kann auch eine Rolle rückwärts

    August 12, 2024 in Faroe Islands ⋅ 🌬 12 °C

    Wasser ist auf den Färöer das all umfassende Element. Heute morgen trennt es mich von der Hauptstadt weswegen ich um sechs Uhr bereits die Fähre erreichen muss damit der Tag ein Erfolg wird. Für mich heißt das um 4.30 Uhr aufstehen. Rad packen etwas kleines Frühstücken, denn ohne etwas zu Essen geht es nie aufs Fahrrad und dann noch einmal um den Fjord radeln. Geschafft!

    Bei der Ankunft in Torshavn schläft die Stadt noch. Kein Cafe hat geöffnet, kein Bäcker bietet Frühstück an. Dabei ist es schon halb neun. Naja - eben Montag Morgen. Die Zeit nutze ich und entdecke die Altstadt noch einmal gänzlich neu. Ganz ohne Touristen. Nebenan am alten Hafen preist ein Fischer seinen heutigen Fang an, im Finanzamt werden die Arme auf die Tastatur gelegt sodass es nach Arbeit aussieht und das ganz schlechte Wetter lässt auch auf sich warten.

    Nach einem Einkaufsbummel und einem Kaffee zum zweiten Frühstück mache ich noch einen Umweg über das Postamt. Dort ist eine Ausstellung über die Post von Früher zu sehen. Sie stand dem im Rest von Europa in nichts nach und wurde akribisch gepflegt.

    Nun will ich aber mal los, der halbe Tag ist schon wieder um und ich habe immer noch die ganze Strecke vor mir. Dabei entscheide ich mich bewusst für den Weg über den Berg anstatt durch den Tunnel. Die Sicht ist zwar schlecht aber man wird weniger nass als unter den Wolken. Es beginnt nicht nur zu regnen. Auf dem Atlantik kündigt sich ein Sturm mit aktuell 6-7m hohen Wellen an. Der Orkan kommt denn auch bis auf die Berggipfel. Besonders bei den Abfahrten muss ich die volle Konzentration zusammen nehmen sonst schlingert es mich aus dem Sattel.

    Wie es das Bauchgefühl so wollte treffe ich oben am Pass drei andere Radfahrer. Die ganze Woche konnte ich drei an einer Hand abzählen und jetzt gleich auf einmal. Die drei haben sich während der Tour gefunden und solange es regnet sind wir zu viert. Bei der nächsten Tankstelle kehren wir denn auch gleich erst einmal ein. Der Regen ist wieder nicht das Schlimme. Doch der starke Wind kühlt die Luft ungemein herunter. Ich wechsle heute dann auch lieber wieder von Sandalen zu festen Schuhen. Am Abzweig zu einer anderen Insel trennen sich unsere Wege. Mit Rückenwind geht es den Berg für mich hinauf und für die anderen hinab. Ich weiß auch nicht warum ich mir immer einbilde dass das der richtige Weg sei. Auf halben Weg komme ich an der ersten hier in Färöer stattgefundenen Ausgrabung einer alten Wikinger Siedlung vorbei. Es ist bekannt das die Insel wohl erst seit dem 10.Jh wirklich besiedelt wurde und für die Wikinger eine feste Größe war mit der mindestens einmal im Jahr Handel getrieben wurde.

    Die ganze Geschichte erzählt nachher in Vestmanna das Wachsfigurenkabinet. Färöers Geschichte mit Eroberung, Mistrauen und Christianisierung verlief denn sehr blutig. Auch für kleinste Vergehen wie Diebstahl von Lebensmitteln wurde man gerne mal gehängt oder ertränkt. Zurück zum Wasser aus deren Ursuppe der liebe Gott die Welt erschaffen hat.
    Mit dem Abend kann ich scheinbar nicht mehr so viel anfangen. Das Cafe im Ort hat zu und die Destille auch. Keine Guten Vorzeichen und ein Grund die Physik auf den Kopf zu stellen! Grrr…

    Mir bleibt nichts übrig als denn den Rucksack zu satteln und auf dem nächstgelegenen Hügel mach dem Sonnenuntergang zu schauen. Mit etwas Glückt lugt er durch die Wolkendecke. Doch weit gefehlt habe ich plötzlich wieder mit dem Schlechtwetter der zweiten Art zu kämpfen. Der Orkan holt mich hier am Berg ein und gegenüber dem Hafen, wo selbst dort heute Schaumkämme stehen, bin ich dem Sturm hier oben schutzlos ausgeliefert. Und mit mir die Wolken, das Wasser, ja selbst der Wasserfall! Der Orkan bläst so stark dass das Wasser eine Rolle Rückwärts macht und anstatt nach unten zu fallen steigt es auf. In dem Umfang habe ich das auch noch nicht gesehen. Das Erlebnis ist es allemal wert. Jedoch auch arg grenzwertig hin zu nicht mehr lustig mit dem Wind.
    Was soll‘s bin ich hier um Urlaub zu machen oder um die geballte Kraft der Natur zu erleben?
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