- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Saturday, August 10, 2024
- ⛅ 12 °C
- Altitude: 50 m
Faroe IslandsSkarvastakkur61°25’30” N 6°45’42” W
Südsee flair auf den Färöer Inseln

Der Süden bringt meist schönes Wetter mit sich. Grund genug auch die südlichste Insel des Archipels zu erkunden. Es ist ein voller Kontrast zu gestern. Laut vorhersage wird es wohl der schönste Tag der gesamten Reise. Was bleibt sind die anstrengenden Höhenmeter. So eine Südinsel hat es in sich.
Gleich vor der Haustür beginnt ein schöner Wanderweg über den Berg. So gut es der Matsch der letzten Tage zulässt will ich mich sputen bevor die Wandergruppe ankommt die ich in der Ferne ausmachen kann. Zur Belohnung wartet auf mich ein kleiner im tiefen Talkessel eingebetteter See und eine Fernsicht auf das Meer wie es die die letzte Woche nur selten war. Auf dem Rückweg ereilt es mich dann aber genauso wie andere Wanderer. Eine Rutschpartie und hinterher sehe ich aus wie im Monsun einmal Rugby gespielt. Zum zweiten Frühstück gleich zurück ins Haus und alles wieder sauber machen. Das ist schon ganz praktisch.
Auf dem Weg durch Porkeri finde ich wieder eine nette Kirche. Ganz unverhofft stehe ich vor dem Fenster und lunze hindurch. Da kommt ein Mann daher, großer schwerer Schlüssel in der Hand und öffnet die Pforte. Ich darf mit hinein. Ob er der Pfarrer sei frage ich? Nein, der Hausmeister. Nachher findet hier eine Hochzeit statt. Während er also mit dem Staubwedel alles säubert darf ich mich umschauen. Das finde ich sehr nett. Die Hochzeit erlebe ich diesmal aber nicht mit. Das bringt die Zeit in arge Not denn der Tag ist so noch sehr lang.
Ganz im Süden liegt das Dorf Sumba und der Akraberg. Der südlichste Leuchtturm der Färöer wo heute auch ohne Wind die Wellen ordentlich an die Klippen klatschen. Vielleicht sind das schon Vorboten der nächsten Tage. Ein Jogger erzählt mir dass er früher auch viel Rad gefahren sei und gibt mir noch Tipps wo ich auf dem Rückweg anhalten soll. Er meint vor zwei Wochen war das hier anders und das Thermometer in der Sonne zeigte selbst am nahe am Polarkreis 40 Grad. Da bin ich ob der Höhenmeter doch froh wenn es etwas bewölkter bleibt.
Dann beginnt die Plackerei auf dem Weg zurück. Eine Stunde bergauf und dabei ist dass erst die erste Übung von dreien. Mühe lohnt sich.
Im Wolkendunst hängt die Klippe von Beinisvørd und ragt über 400 m steil aus dem Meer auf. Hier und da lichten sich die Nebel und ziehen wieder zu. Das ist wie bei einem Piratenfilm ein Spektakel in mehreren Szenen. Papagaientaucher bekomme ich heute leider keine mehr zu Gesicht trotz einiger Spots die mir andere Reisende empfohlen habe. Es ist scheinbar wirklich demnächst Nebensaison. Und die große Menge zieht für den Winter um.
Einen Besuch statte ich in Vagareidi ab wo die Boote einst mit Tauen aus der Westbrandung gezogen wurden weil der Fang nun mal im Westen viel reicher war als vom Hafen gen Osten nach. So kraftlos wie ich mich dieser Tage manchmal fühle ist es schwer vorstellbar dass die mit Fang beladenen Boote über die schroffen Klippen an Land gezogen wurden. Und zwar in so großem Stil dass dafür eine Treidelanlage über Jahrzehnte im Betrieb war. Bis sie dann irgendwann durchgerostet war. Salzwasser ist unerbittlich.
Im Supermarkt finde ich neben Restpackungen an Keksen noch etwas feines zum Abendbrot. Dann kann der Abend ja wie in der Südsee ganz gechillt auslaufen.Read more
TravelerThank you Charles - its a pleasure