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- понедельник, 19 мая 2025 г.
- 🌬 13 °C
- Высота: 427 м
РумынияMalmkrog46°6’35” N 24°38’56” E
Siebenbürgische Gemeinschaften

Ich muss vom Bienenwagen die Schlüssel zurück ins Dorf bringen. Und da war ich nun den Hügel schon mal oben gewesen… Mein Gastvater will mir gerne Wechselgeld für die Unterkunft geben doch er hat keins. Er reicht mir 100LEU. Ich soll doch bitte ins Magazin gehen und fragen ob sie dort wechseln können. Gesagt, getan. Davor stehen einige Männer und verbreiten den Dorfklatsch. Die Frau hinter dem Tresen zieht ein Gesicht als wäre jemand gestorben als ich mit meinem Anliegen komme. Also kaufe ich etwas was ich hoffentlich irgendwann noch brauche. Aber sie ärgert sich scheinbar immer noch dass sie mir Wechseln muss. Der Rest vorm Laden ist schon am frühen Morgen betrunken. Wahrscheinlich gehört sie zu den wenigen die hier nicht liberal gewählt haben. Der Rest des Dorfes ist mehr oder minder im Freudentaumel und arbeitet heute Morgen deswegen lieber noch nicht.
Auf dem Weg nach Malmkrog finde ich wieder ein paar kleine Bärenspuren. Zumindest ist die Mama mit ihren Kleinen also tatsächlich in der Nähe. Und so hat es auch sein Gutes dass der Boden einer aufgeweichten Lehmgrube ähnelt und das Vorankommen nach dem Regen äußerst mühsam ist. Nach Malmkrog hinein gehe ich durch eine Apfelplantage. Sie wurde wie vieles hier durch den Eminescu Trust aufgebaut und unterhalten. Ein Herzensprojekt seinerzeit noch von Prinz Charles. Eigentlich schreibt auch mein Wanderführer von dem tollen Saft aus der Mosterei. Stattdessen erfahre ich vor Ort dass die Mosterei vor zwei Jahren eingestellt wurde.
Das ist schade. Im Gegenzug umso besser erfahre ich wo man bei privat hier im Ort gut und günstig zu Mittag essen kann. Gleichzeitig haben die den nächsten Wanderstempel. Das passt also doch perfekt! Die siebenbürgische Gemeinde ist hier im Ort noch sehr stark vertreten. Das macht es mir natürlich leichter einiges über Malmkrog zu lernen.
Nach dem Mittag schaue ich mir die kleine Kirche an. Ein „künstlerisches Kleinod inmitten der Pampa“ trifft es sehr gut. Die gesamte Nordseite der Kirche als auch das Innere des Kirchendaches sind mit Fresken aus dem 13. und 14. Jahrhundert verziert. Selten ist ein Wandgemälde so vollständig erhalten geblieben. Due Kirchenführerin spricht gut Deutsch und ist von meinem Interesse ganz begeistert. So gehen eir auch noch ein Stück tiefer in die jüngere Geschichte. Sie erklärt mir dass die Sitzordnung in der Kirche bis heute festen Regeln unterliegt die Kommunisten eins festgelegt haben. So wusste jedes Kind wo es vor bzw. nach der Konfirmation sitzen durfte. Die konfirmierten Jungen sogar vorn rings um den Altar. Die Mädchen wieder an anderer Stelle unter den strengen Blicken der Brigadeführer. Ein Hauch von Organisation wo man es heute in der Gemeinde am Wenigsten erwarten würde.
Am Nachmittag will ich mich beeilen. Ein großes Regengebiet soll heranziehen. Und ich will morgen bis zum Abschluss noch ein paar Kilometer schrumpfen. Leider gestaltet sich die Schlafplatzsuche etwas schwierig. Das eine Gästehaus nimmt nur Reservierungen bis zum Vortag an, das nächste ist schon voll und so lande ich schlussendlich auf dem Campingplatz. Der Platzwart meint nur in gebrochenem Englisch „du siehst nicht so aus als dass du hier bleiben solltest für die Nacht. „Na vielen Dank auch“ Derweilen organisiert er mir von irgendwoher einen Anruf bei einer Dorfbewohnerin. Sie hätte Schlüssel für wo ich denn für die Nacht und den Regen bleiben könnte. Am Ende finde ich mich in einem für Wanderer wie mich wieder hergerichteten Bauernhaus des Eminescu Trust. Es ist einmal mehr das Schönste was mir je passieren konnte.Читать далее