• Xiaqikong

    August 25 in China ⋅ ☁️ 32 °C

    Nach der Hochzeit ist es an der Zeit die grüne Wiese von Zunyi zu verlassen. Das Wetter hat in den letzten Tagen in schwül warm umgeschlagen. Daher bin ich nicht böse langes Baumwollhemd und Anzug wieder gegen ein luftiges T-Shirt einzutauschen.

    Die Flitterwochen der beiden Glücklichen beschränken sich im Moment auf zwei Tage Ausflug die wir zusammen in Libo verbringen möchten. Dann muss jeder wieder seiner Wege gehen. Emma gibt noch ein paar Nachhilfestunden bevor sie alle nach Deutschland zurück reisen. Beim Ausstieg erwarten uns schwül warme 30 Grad und ein kleines abziehendes Hitzegewitter. Allein schon ohne Buchung ein Hotelzimmer zu finden ist schweißtreibend.

    Rings um Libo gibt es viel Karstlanschaft. Die Schlucht von Xiaoqikong zählt seit 1997 als Weltkulturerbe auch wenn sie in keinem europäischen Reiseführer auftaucht. Weniger Ausländer - außer uns genau 1 weiteres Weißgesicht - bedeutet automatisch umso mehr einheimische Besucher während der großen Ferien. Zum Frühstück schnell zwei Teigtaschen und gleich um Acht wenn die ersten Busse fahren geht es in den Park. Ein guter Start in den Tag sieht für mich eigentlich anders aus. Doch das war schon in Wuhan nie anders. Die meisten Wasserfälle sind am Morgen noch nicht überlaufen bevor die Tagesausflügler kommen. Doch die Herausforderung bleibt dennoch die Gruppe zusammen zu halten.

    Zum Mittag ähnelt die Schlucht mit all den Tagesbesuchern einem reinen Freizeitpark. Wir beschließen dass Paul erstmal eine Abkühlung im Fluss nehmen darf. Nebenan gibt es eine kleine Aufführung der Yaoshan, einem lokalen Volksstamm. Da die Temperaturen unerträglich bleiben und eine Bootsfahrt mindestens mit einer Stunde Anstehen verbunden wäre entschließen wir uns für einen Besuch in der Glockenhöhle. Es ist und bleibt eine asiatische Eigenart dass Höhlen immer so bunt wie möglich anstatt majestätisch ausgeleuchtet werden. Die meisten Tropsteine sind dünn und lang. Die Glocke dagegen lässt ihre wahre Größe auf einem Bild nur erahnen. Tim, der hobbymäßig Fossilien präpariert, hat ein Auge auf auf kleine Seesterne geworfen. Sie offenbaren sich hier auf den Steinplatten die man als Fußweg benutzt. Und er ist immer wieder spät dran wenn er eine Zikade, eine Spinne oder eine Libelle entdeckt. Trotz der vielen Menschen ein sehr abwechslungsreicher erster Tag.
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