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- Friday, November 21, 2025
- ⛅ 29 °C
- Altitude: 47 m
Dominican RepublicSan Rafael del Yuma18°19’58” N 68°47’38” W
Robert und die Fledermäuse
November 21 in Dominican Republic ⋅ ⛅ 29 °C
Mein Sitznachbar im Flieger war gerade einmal 19 Jahre alt und hat auf einem Kreuzfahrtschiff als Tourenbegleiter angeheuert. Leider war die Idee alsbald gescheitert dass ich gestern Abend vom Flughafen noch günstig weg komme, über ihn oder ohne ihn. Die Entfernungen sind gar nicht mal weit doch es dauert alles Stunden! Und so ist es nicht verwunderlich dass der letzte Bus am „Abend“ bereits um 17 Uhr fährt auch wenn ich erst 20 Uhr meinen Rucksack habe. Also wird auch nichts aus einer entspannten Anreise. 90$ für ein Taxi wären auch nicht gerade preisgünstig. Darum plane ich meine Nacht kurzfristig um und reise mit dem Bus am Morgen weiter.
Jetzt fuhr der Direktbus doch schon eine Stunde zeitiger als mir am Abend zuvor gesagt wurde! Einmal mehr bleibt nur die Ruhe zu bewahren und den Bummelbus mit zweimal umsteigen zu nehmen. Irgendwie wird es schon bei Ach und Krach mit 30km/h durch die Zuckerrohrplantagen des Landes.
Und nun bin ich da! Am türkisblauen Wasser, Palmen, … nur den Sandstrand muss ich noch finden. Schnell mal die Hände reingehalten? Badewannentemperatur! In der Bucht ankern die Katamarane und ihre Lautsprecher dröhnen ans Ufer. Meinen zweiten Erfolg kann ich bereits zum Mittag verbuchen als ich dank der Nebensaison ohne großartig vorher zu buchen wieder eine schöne Unterkunft habe. Für den dritten Erfolg muss ich nachher umso härter arbeiten. Ein Spaziergang führt mich entlang dem Strand zum nächsten Dorf. Hier reiht sich ein All-inklusive Hotel an das Nächste und plötzlich hört eine Stunde später am Letzen unvermittelt die Strasse auf. Stacheldraht und ein Schwarz-Gelb gestreiftes Tor. Wenn nicht dran stünde dass hier der Nationalpark beginnt hätte ich mich nicht rein getraut. Und außer mir hat sich an diesem Nachmittag auch nur der Park Ranger durch das Tor getraut.
Der Weg wird schmal, rutschig und stachelig. Keine fünfhundert Meter und ich bin im Moskitoverseuchten Dickicht. Über Wurzeln und abgestorbene Korallenbänke geht es eine halbe Stunde ins Landesinnere. Die Schutzhütten hatten auch schon einmal bessere Zeiten. Dann stehe ich vor einem kleinen Höhleneingang. Von innen kann ich nur das Fiepen einiger Frösche vernehmen. Als ich eintrete kommen plötzlich kratz und brumm-Geräusche dazu. Es hätte genauso gut ein Jaguar aus seinem Mittagsschlaf geweckt worden sein. Doch es stellt sich am Ende als unzählige Fledermäuse heraus die hier in der Höhle wohnen. Die Bacardi-Distille auf der Nachbarinsel ist ja nicht weit - die tun mir nichts. Und so gehe ich tiefer und tiefer in die Höhle hinein. Irgendwann kommt mir sogar der Gedanke dass ich hier wieder einmal komplett auf mich allein gestellt bin, egal ob mir was zustößt, die Batterie von der Lampe leer ist oder ich einfach nur ein mulmiges Gefühl im Bauch habe. Heute käme keiner mehr um mir zu helfen! Ein paar alte Tropfsteine faszinieren mich und am Ende des Tunnels kommt nach zwanzig Minuten Licht. Hier ist die Höhlendecke der Cueva de los Puentes eingebrochen. Bäume und Lianen sind bereits hinein gewachsen und ergeben ein echtes Urwaldfeeling. Doch dann ist Sackgasse und ich muss den ganzen Weg wieder zurück. In der Zwischenzeit ist die Sonne am untergehen. Glattes Wasser, ein Segelboot am Horizont… das alles ist doch mal Karibikfeeling pur!Read more













