• Reiseflops auf dem Weg ins Hinterland

    4. december, Dominikanske republik ⋅ ☁️ 30 °C

    Die Hohe Kunst ist es sich selbst zu kennen. Zu wissen wann der Tag nicht zu den Besten gehört. Sei es wegen Übermüdung in der tropischen Dauerhitze, weil nichts so läuft wie man selbst gern wollte und sich selbst das Wetter gegen mich verschworen hat. Tja und dann trotzdem noch etwas tolles unternehmen.

    Am Vorabend fuhr der Bus nach Jarabacoa. Ich war erleichtert als es alleine schon wegen der Höhe 5 Grad weniger warm war. Das schlimmste was mir in der Hitze passieren kann ist dass ich dehydriere und garstig werden kann. Ich glaube dass passiert mir in den Folgetagen noch öfter. Heute einfach nur kein Glück den Zimmerschlüssel zu finden, eine Tour in die Berge wird auf absehbare Zeit auch nicht angeboten und selbst wenn ich nur zu den nahegelegenen Wasserfällen möchte finde ich früh um sieben kein Taxi in der ganzen Stadt nicht. Sonst stehen sie an jeder Ecke!
    So kann das nicht weitergehen und ich beschließe unverrichteter Dinge vorzeitig wieder abzureisen. Wenn ich weiter fleißig Bus fahre, und es gibt in dem Land keine Nachtbusse, dann vergeude ich ziemlich viel Zeit mit nichts tun. Also Mietwagen. Nur ist die Autovermietung gar nicht mehr dort wo sie sein sollte. Umgezogen, ja aber wohin schreibt keiner? Vielleicht war es auch nicht die Beste Idee in der Großstadt ein Auto zu mieten und als erstes drei Stunden in der Rush Hour durch scheinbar rechtsfreien Raum zu navigieren um überhaupt aus Santo Domingo heraus zu finden. Danach ist der Weg frei. Und 7km später weiß ich auch warum. Die eingezeichnete Straße wird zum Feldweg, dann zum Feldweg mit Pfützen. Später dann zum schlammigen Feldweg mit Pfützen und als ich mir die Karte genauer ansehe führt mich das Navi einmal quer durch den Parque nacional „Humedales del Ozama“ - zu deutsch Osamas’ Sumpf. Herzlichen Glückwunsch! Vor 20 km war das Auto gerade erst frisch gewaschen. Ja, das waren noch Zeiten… und ich muss das auch irgendwie wieder sauber abgeben!?

    Durchatmen! Und nen Kaffe trinken. Auch wenn er nicht zu den Besten zählt. Tee gibt es gar keinen hier. Und irgendwie soll die Weihnachtszeit ja auch im Leben eines Reisenden besinnlich sein.
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