• Robert Fichtner
  • Robert Fichtner

Islands of this world

It has a lot of remote Islands in this world that is worth to visit but hard to access. Join this trip if you like to find out more.
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Es gibt viele sehr abgelegene Inseln in der Welt die schwer zu erreichen sind aber definitiv die Reise lohnen.
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  • Ein Advent wie im Märchen

    30 November, Pulau British Virgin ⋅ 🌬 28 °C

    Schon wieder der letzte Tag auf Tortola. Schnell wird die arbeitende Bevölkerung in der Marina abgegeben und dann nichts wie zum Strand! Ich will noch einmal ganz in den Westen. So früh am Morgen ist Smugglers Cove ideal für einen Drink unter Palmen. Noch stört kein anderer das Rauschen der Wellen. Die sind alle entweder noch zur Sonntagskirche oder auf dem Weg nach Anagada. Das Boot zum Lobsterfestival ist heute angeblich wirklich vollends ausgebucht. Beim Schnorcheln vergeht die Zeit unter Palmen im Flug. Ich kann noch einmal tief durchatmen denn die kommenden Tage werden stressig und auch ich habe heute Sonntag.

    Auf dem Rückweg mache ich einen Abstecher zum Muschelmann. Rin Fischer sammelt alles was er als Beifang findet an seinem Verkaufsstand. Doch die Zeiten sind ruhig. Auch er wartet sehnlichst auf die Touristensaison. Und die ist noch nicht so gut angelaufen. Die Entfernungen auf der Insel sind eigentlich unerheblich. Dennoch bin ich wieder spät dran. Schnell noch Nala auf einen Spaziergang ausgeführt und schon miss ich zurück in die Stadt.

    Heute zum Ersten Advent beginnt auch auf den BVI die Weihnachtszeit. Auf der Mainstreet wurden die Schneemänner wieder aufgestellt und die örtliche Laientheatergruppe führt im Kino heute das Weihnachtsmärchen um Cinderella auf. Mit viel Witz und Humor futtern wir uns durch die Lebkuchen und selbst gemachten Glühwein. Wohl Bekommens. Uns allen wünsche ich eine schöne Vorweihnachtszeit.
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  • Santo Domingo

    1 Disember, Republik Dominika ⋅ ☀️ 29 °C

    Zurück auf den großen Antillen empfängt mich Santo Domingo mit Regen. So etwas gab es schon lange nicht mehr. Nun hat die Dominikanische Republik weniger Einwohner als das Bundesland Bayern doch allein auf dem Weg in die Innenstadt kommt es mir so vor als wären die ungleich verteilt. Es staut sich, gerne auch fünfspurig allein weil es keine Regeln für Linksabbieger gibt. Der Größere hat immer Recht und der Fußgänger ist das Kanonenfutter für die Geier. Wer wirklich zu Fuß endlich die zona colonial erreicht fühlt sich wie in einer anderen Welt.

    Schön aufgehübschte Straßenzüge verbinden auf einem Schachbrett unzählige Kirchen, Plätze, Museen und Restaurants. Es gilt heute als die älteste europäische Stadt der neuen Welt. Hier wurde die erste Basilica errichtet, ebenso das Kolumbus im Gefängnis einsaß. Zu meiner Überraschung ist die Altstadt tatsächlich noch von Einheimischem bewohnt auch wenn das einige Hoteliers lieber anders sehen würden.

    Apropos Duarte! Die Dominikaner haben seit ihrer Staatsgründung ein Faible für das Heroische. Eine Zeit lang ließ sich das leider auch nicht aus der Architektur verdrängen so dass heute immer noch viele Stalinistische Gebäude das Stadtbild außerhalb des Zentrums prägen. Im Gegensatz dazu sind die Dominikaner heute ein sehr farbenfrohes Land was sich selbst an den Häuserwänden der Baracken zeigt. Einzig was ich nach wie vor vermisse ist guter Kaffee und ein schönes Stück Kuchen am Nachmittag.
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  • Kolumbus‘ bessere Hälfte

    2 Disember, Republik Dominika ⋅ ☀️ 30 °C

    Ein Bummel durch die Altstadt ist sehr entspannt. Besonders am Morgen wenn vor um Neun die Straßenhändler noch fehlen. Doch ein Tagesausflug reicht auch fast. Was hat den Santo Domingo auswärts noch zu bieten? Die Stadt ist sehr eng mit der Geschichte Kolumbus verwoben. Nach der Ankunft auf seiner zweiten Amerika-Reise im Norden der Insel entwickelten sich erste Siedlungen. Das ruhigere Fahrwasser bot jedoch die Südseite von Hispañola. Hier gründete man ein Fort rings um einen Naturhafen und wollte es als Handelshafen ausbauen um noch weiter in den Westen vorzudringen. Darum gilt Columbus als Gründungsvater wenn auch eigentlich nur sein Sohn von der Spanischen Krone hier als Stadthalter eingesetzt wurde.

    Am Morgen laufe ich gen Osten. Der Plan ist am Abend im Westen wieder raus zu kommen. Denn so habe ich Gelegenheit mir die Stadt von der Geschichte bis in die Neuzeit ringsherum anzuschauen. Nach etwas mehr als einer halben Stunde erreiche ich den Faro de Colon zu Fuß. Ein überaus hässlicher Bau. Armer Kolumbus. Gilt es doch als sein Mausoleum. Zumindest in der neuen Welt denn in Sevilla in Spanien behauptet man ebenfalls seine Gebeine zu verwahren. Wer hat Recht? Die Wissenschaft hat einmal mehr gezeigt dass zumindest sein Kopf wieder den Weg nach Spanien gefunden hat während der größere Teil an restlichen Gebeinen in Santo Domingo ebenfalls von ihm stammen könnten. So verbindet er auch nach seinem Tod noch immer zwei Welten.

    Die Polizei rings um den Faro de Colon ist hilfsbereit und aufmerksam. Sie wollen um keinen Preis das Touristen etwas passiert. Das heißt auch dass man nicht mal den Rasen betreten darf weil die Straße dahinter und erst recht das Stadtviertel als gefährlich gelten. Na gut dass mir das vorneweg niemand erzählt hat denn die Menschen waren alle überaus freundlich auf dem Fußweg hier her. Ich habe tatsächlich nicht den Eindruck dass Kriminalität hier eine sehr große Rolle spielt. Vielmehr die Müllberge, das Verkehrschaos und die Strukturellen Probleme der Stadt die ihre Bevölkerung binnen 50 Jahren verzehnfacht hat. Ich kann gut verstehen dass man das lieber verbergen möchte.

    Für mich ist das Ansporn und die ideale Gelegenheit die neue Seilbahn in Santo Domingo auszuprobieren. Sie führt über die Dächer der Slums und Vororte die zum Teil nur aus Wellblechhütten und zum Teil aus Müllbergen bestehen. Der Bauboom wird auch in den kommenden Jahren keine Grenzen kennen. Dabei hatte bereits Kolumbus ein Vorbild. Denn er war mit Nichten der Erste. Die Ureinwohner der Taino, einst ja auch in den BVI, lebten im Einklang mit der Natur bis die Spanier sie durch Krankheiten und Ausbeutung gänzlich ausrotteten. Ihre Geschichte zeigt das Museum für präkolumbianische Geschichte sehr schön. Von da aus bietet sich noch ein Bummel durch die Neustadt vorbei an Staatsoper und Parlament. Und schon wird es wieder finster. Es ist erschreckend wie schnell das im Winter jeden Tag gehen kann. Zum Sonnenuntergang geht es auf ein Eis an die Strandpromenade. Das ist zumindest kurzfristig ein wehmütiger Ersatz für guten Kuchen. Während ich beim Bummeln wenigsten ein verstecktes nettes Cafe gefunden habe. Ein Kleinod, geschützt von den Mauern des ersten Klosters in der Neuen Welt vor Lärm und Hektik in einer der mittlerweile vielleicht auch modernsten Metropolen der Karibik.
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  • Reiseflops auf dem Weg ins Hinterland

    4 Disember, Republik Dominika ⋅ ☁️ 30 °C

    Die Hohe Kunst ist es sich selbst zu kennen. Zu wissen wann der Tag nicht zu den Besten gehört. Sei es wegen Übermüdung in der tropischen Dauerhitze, weil nichts so läuft wie man selbst gern wollte und sich selbst das Wetter gegen mich verschworen hat. Tja und dann trotzdem noch etwas tolles unternehmen.

    Am Vorabend fuhr der Bus nach Jarabacoa. Ich war erleichtert als es alleine schon wegen der Höhe 5 Grad weniger warm war. Das schlimmste was mir in der Hitze passieren kann ist dass ich dehydriere und garstig werden kann. Ich glaube dass passiert mir in den Folgetagen noch öfter. Heute einfach nur kein Glück den Zimmerschlüssel zu finden, eine Tour in die Berge wird auf absehbare Zeit auch nicht angeboten und selbst wenn ich nur zu den nahegelegenen Wasserfällen möchte finde ich früh um sieben kein Taxi in der ganzen Stadt nicht. Sonst stehen sie an jeder Ecke!
    So kann das nicht weitergehen und ich beschließe unverrichteter Dinge vorzeitig wieder abzureisen. Wenn ich weiter fleißig Bus fahre, und es gibt in dem Land keine Nachtbusse, dann vergeude ich ziemlich viel Zeit mit nichts tun. Also Mietwagen. Nur ist die Autovermietung gar nicht mehr dort wo sie sein sollte. Umgezogen, ja aber wohin schreibt keiner? Vielleicht war es auch nicht die Beste Idee in der Großstadt ein Auto zu mieten und als erstes drei Stunden in der Rush Hour durch scheinbar rechtsfreien Raum zu navigieren um überhaupt aus Santo Domingo heraus zu finden. Danach ist der Weg frei. Und 7km später weiß ich auch warum. Die eingezeichnete Straße wird zum Feldweg, dann zum Feldweg mit Pfützen. Später dann zum schlammigen Feldweg mit Pfützen und als ich mir die Karte genauer ansehe führt mich das Navi einmal quer durch den Parque nacional „Humedales del Ozama“ - zu deutsch Osamas’ Sumpf. Herzlichen Glückwunsch! Vor 20 km war das Auto gerade erst frisch gewaschen. Ja, das waren noch Zeiten… und ich muss das auch irgendwie wieder sauber abgeben!?

    Durchatmen! Und nen Kaffe trinken. Auch wenn er nicht zu den Besten zählt. Tee gibt es gar keinen hier. Und irgendwie soll die Weihnachtszeit ja auch im Leben eines Reisenden besinnlich sein.
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