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- Tuesday, August 13, 2024 at 3:18 PM
- 🌬 13 °C
- Altitude: Sea level
Faroe IslandsRógvukollur62°5’32” N 7°24’46” W
Unter dem Meer

Wo sich Himmel und Wasser berühren dort liegt der Weg ins Paradies. Doch der Weg dort hin ist voller Anstrengung und Gefahr. Klar dass ich dort nicht bleiben kann aber ich kann ja mal gucken. Am Morgen verabschiede ich meine kanadischen Freunde die mich in der letzten Woche immer wieder begleitet haben. Sie fliegen morgen zurück. Für sie geht auf Bootstour zu ein paar Klippen. Der Plan wurde aber aufgrund eines sich nähernden Sturmes auch schon wieder zwei mal geändert. Das ist hier aber keine Schmach.
Für mich geht es gleich auf den ersten Kilometern steil bergauf. Einmal über den Berg wo ich mich frage dass ja sonst überall Tunnel gebaut werden. Ich treffe auf drei Geologen die mir mehr über die Vorgeschichte der Inselgruppe erzählen. Vieles ist hier Vulkanisch entstanden. Zu einer anderen Zeit als z.B Island aber. Als ich wieder unten am Meer bin ist da auch gleich der Nächste. Nur geht der nochmal eine Etage tiefer. Ab heute kann ich mich offiziell rühmen dass ich unterhalb des Meeresspiegel schon einmal Rad gefahren bin! Kaum auf der anderen Insel wartet wieder einer dieser gewöhnlichen, hässlichen Hügel auf mich. Ok - dafür darf ich Mittag schon mein Zelt aufbauen und ohne Gepäck weiter reisen. Über die Insel geht es mit etwas Rückenwind zu einem See der bis ans Meer heran reicht und aufpassen muss das er nicht ausläuft. Der Flughafen der Färöer ist heute ebenfalls sehr betriebsam da gestern wegen dem Sturm kein einziges Flugzeug fliegen durfte und alle die kamen im Landeanflug wieder umkehren mussten. Da lobe ich mir ausnahmsweise die Fähre. Ein paar Minuten weiter öffnet sich der Blick gen Westen. Die letzte Insel - Mykines rückt ins Auge. Nur dass dorthin selbst die Fähre wegen schlecht Wetter aller zwei Tage eingestellt wird. Das Reisen kann schon recht beschwerlich sein.
Ich entscheide mich stattdessen aus dem malerischen Dorf Bour heraus eine Wanderung zu unternehmen. Der alte Postweg führt über die Klippen nach Gasadalur. Abgesehen von den 4-5 Windstärken hat es eine malerische Aussicht auf ein paar unbewohnte vorgelagerte Inseln und ein natürliches Felsentor. Wenn man nicht weiß dass jede Insel aus einer sanft hügeligen Seite und auf der anderen aus einer steilen Vogelklippe besteht dann wären die Färöer nur halb so kontrastreich. Neben zwei neuen Kanadiern die ich hier treffe finde ich auch alte Bekannte aus Torshavn wieder. Am Ende geht doch jeder irgendwo die gleichen Wege. Nachdem ich fast von der Klippe geweht werde geht es in Serpentinen in einen malerischen Talkessel. Und zu allem Überdruss kommt sogar die Sonne am Ende der Insel zum Vorschein. Wenn der Wind nicht gerade wieder mal zu stark weht ergießt sich der Mulafossur von seinen grünen Wiesen über eine Klippe direkt ins Meer. Spielt der Wind doch sein Spiel mit mir bekomme ich alles retour ins Gesicht. Doch ich kann darüber lächeln. Auf einem nahegelegenen Feld wird das erste und einzige Mal Getreide angebaut dass ich hier finden kann. Alles ist mit einem Netz überspannt damit bloß kein Vogel davon stiehlt. Das Dorf ist wunderschön an den Hang gebaut. Hier lässt es sich leben. Nur mit der Versorgung sieht es schlecht aus. Also wieder zurück. Auf der Klippe oben wieder angekommen ereilt mich die Realität wieder. Heuet Abend sollte ja der Wind auffrischen und es war viel Regen angesagt der sich nun am Horizont sichtbar macht. Es dauert auch nicht lang dass ich auf dem Rückweg komplett eingeweicht werde. Da hilft auch keine Regensache mehr. Und die Schuhe brauchen mindestens wieder zwei Tage zum trocknen. Egal. Ein paar Tage müssen sie noch durchhalten. Schön war es zudem einmal im Paradies anzuhalten. Aber das Leben ist so viel vielfältiger als immer nur Schönwetter. Das zeigen sicher auch die nächsten Tage.Read more

Love the pics again [Charles]