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- Sunday, May 18, 2025
- ⛅ 15 °C
- Altitude: 399 m
RomaniaGroßkopisch46°8’7” N 24°31’17” E
Stichwahl

Ich kann nicht behaupten dass ich einen tiefen Kater hätte. Doch die Lust früh am Morgen wach zu werden, aufzustehen, ausreichend (!) zu Essen und dann auch noch loszulaufen nimmt von Tag zu Tag ab. Derweil gehen die Wahlen in Rumänien bereits um früh um 7 Uhr los und dauern bis 21 Uhr. Für die Wahlhelfer wird es ein langer Tag. Meine Gastmama springt immer zwischen Wahllokal und der Küche hin und her um zu sehen dass es mir gut geht. Und Ob! Es gibt obligatorisch Würstchen, Speck und Rührei und im Anschluss den ersten Rhabarberkuchen der Saison hmmm.
Auf dem Weg nehme ich von hier an wieder jeden Hügel mit. Auf vielen Hängen sind Terrassen angelegt die einst vom Weinbau in Siebenbürgen zeugen. In Reichesdorf ist man geschäftig. Jedes Haus bekommt einen neuen Anstrich und in der Kirche sind Restaurateure gerade am Werk ein altes Wandbild wieder frei zu legen. Das Dorf kauft sich ein. Viele Holländer, Deutsche, Portugiesen, wer es sich leisten kann kauft sich hier ein altes siebenbürgisches Häuschen, baut es wieder auf und genießt den einfachen aber ruhigen Lebensstil.
Bis zur letzten Ecke versteckt sich Bierthelm auf dem nächsten Teilstück vor mir und dann ziehen Gewitter auf. Ab dem ersten Aussichtspunkt wird der Nachmittag ein taktisches Spiel zwischen Sonnenschein und Nässe dass aber bis zuletzt gut aufgeht. Zwei Busse und drei Souvenirverkäufer vor dem Tor machen die ganze Ruhe zunichte. Wir wird dass wohl sein wenn sich die Siebenbürger Sachsen hier zu einem Chorsingen treffen? Dass es das gibt haben die Leute in Medias erzählt. Dann passen über 600 Leute in die Kirche. Sie ist bis auf den Altar nicht besonders reich geschmückt. Das haben sicher alle Kirchen hier seit der Reformation ein Stück verloren. Doch besonders bleiben ihre gleich drei Wehrmauern, ihre fantastische Lage über dem Land und die Tatsache dass sie über Jahrhunderte Bischofssitz war. Das kleine Dorf bekam anstatt Medias nie Stadtrecht, doch da die Gemeinde entschied wer seine Heiligkeit vertritt und nicht allein der Papst konnte das eben auch auf dem Dorf geschehen. Und einmal gefestigt wurde die Kirche wehrhaft ausgebaut. Die Grabsteine im Mausoleumsturm zeugen von vielen die ihr Amt hier inne hatten. Vielleicht auch weil es hier wirklich selbst bei Regenschauer magisch schön ist und der Wein viel kürzere Wege hatte.
Wie jeden Tag stand heute Morgen stand heute Morgen nicht nur die Präsidentschaftswahl an sondern auch die Suche nach der nächsten Unterkunft. Mein Gastvater fragte mich gleich zu Beginn ob ich wüsste worauf ich mich beim Nachtlager einlasse? Als das Projekt eines zweier Engländer denen es bereits nach 26 Jahren in den Mährischen Hügeln der Tschechei zu viel Trubel wurde wanderten weiter östlich nach Copsa-Mare. Beide sind Naturliebhaber und bieten Workshops für Naturmalerei an. Sie erzählen mir unter den Kommunisten war dieImkerei ein beliebtes Hobby da die Gewinne nicht verstaatlicht wurden. Jeder durfte sie behalten. Es entwickelte sich eine regelrechte Industrie LKW-Anhänger in Honigwagen umzubauen. Und die Zwei wiederum bauten ihn ursprünglich für die Kinder wieder um zu einem schlichten aber wunderschön gelegenen Wohnwagen. Zum Abend bekomme ich noch den Hinweis wenn ich kann solle ich nicht im Dunkeln auf die Latrine gehen. Im Tal ist gerade eine Bärenmama mit zwei Jungen unterwegs.Read more
Traveler
Sieht aus wie ein gemaltes Bild 🫶🏻