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  • Day 475

    Rucu Pichincha

    March 24, 2022 in Ecuador ⋅ ⛅ 12 °C

    Am letzten Tag in Quito nehmen wir uns die Wanderung zum Hausvulkan "Pichincha" der Stadt vor. Unser Ziel ist der 4.696m Gipfel des Rucu Pichincha. Dazu fahren wir mit der Seilbahn zur Bergstation, die der Ausgangspunkt für unsere Wanderung ist. Das Wetter ist der Jahreszeit entsprechend mittelmäßig. Es regnet zwar noch nicht, jedoch versperren uns die Wolken die Sicht über die Stadt und in die Ferne. Von der Bergstation soll es eigentlich möglich sein, die meisten Vulkane Ecuadors zu sehen. Heute ist das nicht der Fall. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen ist, dass wir heute alle Jahreszeiten an einem Tag durchleben werden.

    Wir starten die Wanderung am späten Vormittag. Der Weg führt uns bei herbstlichem Wetter stetig bergauf bis zur "Bärenhöhle", die als Zwischenstopp dient, um den kurzzeitig heftigen Regen vorbeiziehen zu lassen. Danach beginnt allmählich der schwierige Teil der Strecke, denn der Gipfel ist nur über ein steiles Vulkangeröllfeld und mit einigen Klettereinlagen zu erreichen. Als in der Ferne Donnergrollen zu hören ist, denken wir kurz übers Umkehren nach. Da andere Wanderer ihre Tour aber unbeirrt fortsetzen, setzten auch wir den Aufstieg fort. Mit zunehmender Höhe wird es immer kälter und kurzzeitig fängt es an zu schneien, bevor auf einmal die Sonne leicht durch die Wolken kommt.

    Endlich kommen wir am Gipfel an, doch inzwischen ist die Wolkendecke wieder komplett undurchsichtig. Stattdessen erfreuen wir uns an der Zutraulichkeit eines Streifencaracaras, auf den wir am Gipfel treffen. Allzu lange verharren wir hier oben nicht, denn der kalte Wind bläst uns ordentlich um die Ohren. Während des Abstiegs zieht eine neue Wolkenfront in rasendem Tempo herein. Und die bringt einen heftigen Hagelschauer mit sich. Trotz Kapuze spüren wir die Hagelkörner am Kopf, weshalb wir unser Lauftempo nochmal deutlich erhöhen. Weiter unten dann die große Überraschung. Die Wolkendecke öffnet sich, die Sonne kommt heraus und der Blick über Quito ist hervorragend! Damit hatten wir wahrhaftig nicht mehr gerechnet. Jetzt sehen wir auch, wie riesig Quito tatsächlich ist - ein gebührender Abschluss unseres Aufenthaltes hier.
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