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  • Day 15

    Damit habe ich nicht gerechnet

    March 21, 2023 in France ⋅ 🌙 11 °C

    Gestern Abend wurde es bei zunehmender Dämmerung immer lauter in der Umgebung. Erst dachte ich an Maschinen, aber das Geräusch passte nicht und war zu gleichmäßig. Ich bin also nochmal raus und habe gelauscht. Und es waren ganz ganz viele Frösche, Kröten, die auf der anderen Seite der Straße in dem Wiesen saßen und quackten. Schön anzuhören und als es Nacht wurde hörten sie auf.
    Habe also gut geschlafen und entspannt gefrühstückt, es war bewölkt und so trödelte ich ein wenig herum, bis ich wieder auf Tour ging.
    Zunächst auf die Ile d'Oléron, raus bis zur Nordspitze zum Leuchtturm. Dort kam sogar die Sonne raus und ich konnte einen schönen Weg um die Spitze und den Leuchtturm nehmen. Danach noch einen Kaffee auf einer Bank am abbröckelnden Ufer genossen und weiter Richtung Süden. Blick auf die Karte sagt, schön an der Küste entlang bis Royan dann mit der Fähre auf die andere Seite und weiter Richtung Arcachon.
    Schöne Idee und für eine Tagesetappe machbar. Ich fahre also runter von der Insel und halte mich möglichst nah an der Küste.
    Da entdecke ich ein Schild "Côte Sauvage"... Moment, da war ich doch schon auf der Halbinsel Quiberon. Offensichtlich ist der Begriff Wilde Küste nicht geschützt und so muss ich dem Hinweis natürlich folgen.
    Über eine schöne, etwas schmalere Straße geht es durch einen wunderschönen Pinienwald. Am Ende parallel zum Meer tauchen ein paar Parkplätze auf, teilweise ohne Höhenbeschränkungen 👍.
    Einladung angenommen geparkt und ab Richtung Meer.
    Nach 200 Metern stand ich vor einer Wanderdüne, nach deren Überquerung ich alleine am Meer stand. Rechts bis zum Horizont nichts, links ein Leuchtturm, vor mit der Atlantik. Wow, unerwartet und so schön...😍
    Ich habe Raum und Zeit vergessen, bin ein Stück Richtung Leuchtturm gegangen, habe mich irgendwann in den Sand gesetzt und es einfach nur genossen. Das Rauschen des Meeres, der leichte Wind und die Sonne...
    Irgendwann kamen Wolken vorbei und ermöglichten es mir, den Rückweg anzutreten. Wieder am Bus, kam die Sonne wieder raus, aber ich bin dann doch weiter gefahren. 5 km bis zum Leuchtturm, dann nochmal 2 km und nochmal 2 km usw. Ein sehr schöner Küstenabschnitt nach dem anderen und das ganze Gebiet ist mit asphaltierten Radwegen durch den Wald ausgestattet. Nein, ich habe dann nicht auch noch eine Radtour gemacht, aber fast...
    Irgendwann wurde es dann touristischer, Ferienanlagen, dann ein Golfclub zum Schluss der Club Med, ich bin also an der Côte Beauté angekommen und muss nicht mehr anhalten 👍
    Ab nach Royan, kurz vor Royan ein Blick auf die Uhr 16:45h die letzte Fähre im Winter fährt lt. Internet um 16:30h. Tja, hat sich dann erledigt. Ok, nutzen wir die Gelegenheit und fahren noch etwas die Gironde entlang. Kann ja nicht sein, dass ich gestern Strecke mache und heute kein 50 km schaffe 🥴.
    Erster Ort, St Georges des Didonne, sehr schöne Strandpromenade, nächster Ort, Meschers sur Gironde, auch schön. Bis Arcachon sind es noch 175 km, das gibt nichts mehr, ich bleibe ja ständig stehen 🥳, also schauen wir mal nach Stellplätzen. Es gibt ein paar in der Gegend, und ich fahre sie an. Schlechte Lage, voll und relativ teuer. Gefällt mir nicht, wenn schon teuer, dann bitte in schön. Also weiter, werde schon was finden. Ein paar Kreisverkehre und Bodenschwellen später, und es sind unendlich viele auf den Nebenstraßen, ist dann wieder mal die Straße gesperrt und ich muss eine Umleitung nehmen, aber da steht ein Schild Stellplatz... Nix wie hin und nachsehen. Ok, der Platz liegt auf einem riesig großen Parkplatz, kostet 8€, ist leer und die Schranke ist auf...
    Also aussteigen und den Automaten befragen. Der begrüßt mich mit einem Schild, Ausfahrt ohne Ticket, kein Parkticket erforderlich.
    Perfekt, meinen Platz habe ich gefunden. Wo bin ich denn jetzt? Ah, Talmont sur Gironde, ein Dorf aus dem Mittelalter mit 100 Einwohnern direkt am Wasser. Der Parkplatz ist größer als der Ort, der im Sommer überlaufen ist. Jetzt ist, bis auf die Kirche, alles zu. Trotzdem ein sehr schöner Ort und ein toller Rundgang zum Abschluss des Tages war mir auch noch vergönnt
    Fazit, so viele so schöne Orte an einem Tag bringen Dich nicht weiter, aber sie machen glücklich. Und das ist gut so.
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