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  • Day 48

    Im Inland unterwegs

    April 23, 2023 in Portugal ⋅ ☀️ 26 °C

    Nachdem ich die Küste verlassen habe bin ich ja jetzt im Inland unterwegs. Gestern hatte ich ja schon die Vermutung, dass hier die Uhren anders gehen. Das hat sich heute bestätigt. Durch die Zeitumstellung bin ich eh früher aufgewacht und als ich gegen 9 h als erster den Stellplatz verließ, hatte sich sonst noch nichts in der Umgebung gerührt. Mein erstes Ziel heute ist Mértola, kleine Stadt am Fluss im Hang gebaut mit ganz vielen Ausgrabungsstätten, denn hier wurde alle paar Hundert Jahre auf den Trümmern der vorherigen Gebäude was neues gebaut. Die Strecke dorthin führt durch leeres Land. Ein paar Korkeichen, ein paar Eukalyptusbäume , Olivenbäume, sonst nix. Kein Haus, kein Dorf, man kann hier stundenlang herumfahren ohne zu merken, dass man im Kreis fährt. Als ich um 10 ankomme, ist auch hier noch sonntägliche Ruhe angesagt. Ich schaue mir das Dorf an, gehe zur Kirche, zur Burg usw. Mit der Zeit kommen auch Leute auf die Straße. Ein Teil geht zur Kirche, ein Teil ins nächste Café usw. Also bin ich nicht ganz alleine, gut zu wissen.
    Weiter geht es dann nach Mina de Sāo Domingos. Sobald man Mértola verlassen hat, ist man wieder im Nichts. Gleiche leere Landschaft, mal rechts, mal links, mal hoch, mal runter. Ein ehemaliger Kupfer und Erzabbauort erwartet mich, an dem bis in die 60 er 6.000 Leute gewohnt haben. In einfachen Reihenhäusern, die größtenteils erhalten sind und dank eines Architekturprojektes jetzt als Ferienwohnungen dienen, denn es wohnen nur noch 600 Menschen hier. Ein größerer Badesee und ein paar Bergbaukrater mit Wasser sorgen für Urlaubsfeeling. Am Badesee kann man nicht parken, ich laufe ein Stück am Kratersee, aber die Wege sind schlecht. Auch hier ist es so ruhig, dass ich hier nicht allzu lange bleibe.
    Danach fahre ich nach Serpa, kleine Stadt mit historischer Altstadt, Und wieder fahre ich durch diese Landschaft. Schön zu fahren mit Auto, Motorrad, Camper, aber im Vergleich zur Küste ganz anders...Mal schauen. Leider ist auch in Serpa eher ruhiges Wochenende angesagt. Ein paar Cafés und Bars haben auf und ein paar Gäste sitzen da und vertrödeln den Tag. Auch hier drehe ich meine Runde, schaue hier, schaue da, aber es hält mich nichts.
    Also ziehe ich nochmal weiter bis zur Alqueva Staumauer. Der hier angelegte Stausee ist erst 20 Jahre alt, ist aber, soweit ich weiß, der größte in Europa. Mit knapp 1.200 km Ufer kann das gut sein
    Am Staudamm selber bleibe ich natürlich nicht, sondern fahre noch nebenan zum Hafen. Da wird gerade gebaut, aber es gibt einen netten Parkplatz, an dem ich heute bleiben werde. Immerhin halten hier Ausflugsboote und es sind auch Gäste unterwegs.
    Aber ich kann jetzt schon sagen, dass mir das Meer fehlt. Kein Wind bei Temperaturen um die 25°C ist unangenehm warm. Und so entschleunigen, dass ich mich hier alleine wohlfühle, mag ich nicht. Man mag es kaum glauben, es ist bald Abend und ich habe heute noch nicht ein Wort gesprochen... Vielleicht kommt ja noch jemand und übernachtet auch hier. Dann kann man ja mal grüßen oder gar plauschen. Und tatsächlich kommt ein polnischer Camper auf den Platz, Rentner, er Deutscher, sie Polin und wir plauschen ein wenig. Doch kein sprachloser Tag 😀
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