• Von Montenegro nach Albanien

    May 30 in Albania ⋅ ☁️ 20 °C

    Der Tag fing eigentlich recht verheißungsfroh an. Heute sollte es von Montenegro gehen. Wir hatten in unmittelbarer Nähe zur Koman-Fähre eine Unterkunft gemietet um am Samstag mit der Fähre durch die Koman-Schlucht zu fahren.

    Da es anfangs noch etwas feucht werden konnte, sind wir in aller Ruhe aufgestanden, haben erneut das üppige Frühstück unserer Vermieter genossen und wollten kurz nach halb zehn starten.

    Der Boden war noch feucht, die Auffahrt steil und geschottert und am Ende der Auffahrt muss man eine spitze Kehre fahren um auf die Straße zu gelangen. Irgendwie war ich wohl noch zu zaghaft, die BMW noch im Regen-Modus eingestellt - sprich, ich war viel zu langsam unterwegs und die BMW kippte nach rechts, was ich nicht mehr halte konnte.

    Abgelegt habe ich sie auf den Sturzbügel und den rechten Koffer, wir haben sie auch schnell wieder aufgerichtet und dann ging es richtig los. Passiert ist außer ein paar Kratzern am Koffer und dem Sturzbügel (dafür ist er ja da!) nichts - außer einem angekratzten Ego und der Tatsache, dass ich doch etliche Spitzkehren brauchte, um wieder in den Tritt zu kommen.

    Wir konnten aber noch ein paar schöne Blicke in die Täler Montenegros werfen, bevor es nach Albanien ging. Der Grenzübertritt war überraschend. Bei der Ausreise wurde einmal kurz geschaut und schon konnten wir uns in die Schlange für die Einreise in Albanien anstellen.

    Wir hatten schon ein wenig Bedenken, dass uns dort eine "Haftpflichversicherung" für die Motorräder aufgeschwatzt wird, sollte an der Grenze unsere ausgedruckte grüne Versicherungsbestätigung nicht akzeptiert werden. Das Gegenteil war der Fall, wir wurden einfach durchgewunken...

    Schon in der ersten größeren Stadt war klar, in Albanien wird anders Auto gefahren! Verkehrsregeln sind maximal Empfehlungen, egal, ob Vorfahrts-, Geschwindigkeits-, Park- oder sonstige Regeln. Ansonsten trifft man auf der Straße Pferde, Kühe, Ziegen, Esel und Schweine als passive Verkehrsteilnehmer.

    Wenn in Montenegro das Benzin mit 1,24 EUR noch sehr günstig ist, kostet in dem noch ärmeren Albanien der Sprit locker 50 Cent mehr!

    Die Fahrt war abwechslungsreich, die letzten 30 Kilometer hatten es aber in sich. Der Belag wechselte von mäßigem Asphalt zu schlechtem mit unzähligen Schlaglöchern, Schotter, Sand und allem anderen. Wir waren froh, dass wir gut durchgekommen sind, allerdings auch mit der Gewissheit, dass wir noch zei Mal die Strecke fahren müssen.

    Unsere Unterkunft ist wieder sehr individuell und schön! Eine Terrasse unter Wein, um uns herum wächst alles Mögliche an Gemüse und unser Vermieter hat sogar eine kleine Self-Service-Bar für die beiden Vermietobjekte errichtet!

    Am abend gab es am einzigen Restaurant noch leckeres Essen, dass sehr gut besucht ist. Kein Wunder, die Koman-Fähre, mit der wir morgen auch los wollen, fährt geplant um 9:00 Uhr ab, 40 Minuten vorher soll man vor Ort sein. Also versuchen alle, die mitwollen, in der Nähe zu übernachten...
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