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  • Day 33

    Affenpapa Señor Thomas

    February 14, 2023 in Colombia ⋅ ☁️ 31 °C

    Für heute habe ich eine Tour für den kompletten Tag und werde mit dem Boot um 09.30 Uhr an unserer Anlegestelle abgeholt.

    Vorher habe ich mein neues Buch, Harry Potter und der Orden des Phönix, auf spanisch angefangen zu lesen.

    Das Resort ist komplett leer bis am Samstag. Nur ich und eine englische vier-köpfige Familie mit ihrem Privat-Guide Claudio. Ich würd mir ja echt bissl mehr Ramba-Zamba wünschen, aber manchmal kann man es sich nicht aussuchen.

    Mein Boot-Taxi trifft pünktlich ein und wir schippern auf dem Amazonas entlang zur Isla de los Micos, zur Affeninsel.

    Dort leben mehrere tausend kleine Totenkopf-Äffchen, welche sich an Menschen gewöhnt haben und flink von Kopf zu Kopf, von Schulter zu Schulter hüpfen.

    Sie sauen mich mit Banane voll und haben ihren Spass daran, über meinen Kopf von der einen zur anderen Seite zu spazieren.

    Später entdecke ich ein Mico auf einem Palm-Wedel-Dach, der eine tote Fledermaus in der Hand hat und emsig drauf herumknabbert.
    Ist ja echt eklig!

    Nach dem Halt auf der Insel besuchen wir Macedonien, wo ein indigenes Volk lebt und mit uns tanzt. Dazu haben sie traditionelle Gewänder an und setzen uns lustige Hüte mit Federn auf.

    Sie machen Musik, die Trommel wurde beispielsweise aus einer alten Wasserschildkröte gefertigt.

    Bereits gestern bei meiner Tour durch das Dorf der Arara hatte mir Juan eine seltsame Geschichte erzählt. Ich hatte geglaubt, ich hätte einfach nicht richtig zugehört oder sein spanisch nicht optimal verstanden. Doch als uns heute der Dorfälteste eines weiteren indigenen Dorfes wieder die gleiche Geschichte erzählt hat, traute ich meinen Ohren nicht.

    Wenn ein Mädchen im Dorf das erste Mal ihre Blutung hat, wird ein traditionsreiches, drei-tägiges Fest gefeiert. Um den Leser nicht mit  dem kompletten Inhalt der drei-tägigen Tradition zu langweilen kürze ich etwas ab: Nach langem Tanzen und Singen und Anmalen wird dem Mädchen zum Schluss von allen Anwesenden das komplette Kopfhaar aus dem Kopf gerupft. Und erst wenn sie kahl ist, wird sie zur richtigen Frau.

    Ich hoffe immer noch, dass ich meinen nicht optimalen Spanisch geschuldet, die Worte "das haben wir früher so gemacht und jetzt nicht mehr" einfach zwei Mal überhört habe.

    Zum Schluss besuchten wir einen kleinen imposanten Küstenort namens Puerto Nariño.

    Das Zentrum des Dorfs ist ein riesiger Fussball-Platz. Dort Leben etwa 4000 Personen, eine tolle Durchmischung zwischen indigener Bevölkerung und zugezogenen Menschen.
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