• Das Bus-Fiasko

    20 mars 2024, Vietnam ⋅ ⛅ 21 °C

    Der Nachtbus fuhr pünktlich am Abend um 21 Uhr ab und war tatsächlich sehr gemütlich. Leider hatte ich am Vortag einen Fehler gemacht. Mein ursprünglicher Plan war es, ins Dorf Tam Coc nahe der Stadt Ninh Binh zu fahren. Ich ging davon aus, dass der Bus, wie üblich, in der Stadt halten würde, und buchte meine Unterkunft entsprechend dort.

    Als ich dann meine Gastgeberin, die den Bus für mich gebucht hatte, nach dem genauen Absetzpunkt fragte, erklärte sie mir, dass der Bus im Dorf Tam Coc halten würde, nicht in der Stadt. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. In letzter Minute buchte ich eine neue Unterkunft im Dorf und vereinbarte, dass sie den Schlüssel unter die Fußmatte legen würden, falls ich zu früh ankäme.

    Doch während ich im Bus war, schrieb mir die neue Unterkunft, dass es nicht möglich sei, den Schlüssel zu hinterlegen, da mein Bungalow noch von anderen Gästen belegt sei. Sie boten an, dass ich ab 7 Uhr morgens einchecken könnte, wenn die ersten Angestellten vor Ort wären.

    Im Bus konnte ich etwas schlafen, bis mich der Fahrer gegen kurz vor 3 Uhr nachts weckte. Innerhalb von fünf Minuten musste ich mein Gepäck zusammenpacken und aussteigen. Draußen standen bereits mein Rucksack und drei andere Reisende – ein Backpacker und zwei Mädels – neben mir. Der Bus fuhr davon, und da standen wir mitten in der Nacht auf einem leeren Parkplatz.

    Natürlich war auch ein Taxifahrer zur Stelle, der uns seinen überteuerten Service anbot. Wir handelten ihn etwas herunter und teilten uns die Kosten für die Fahrt ins Dorf. Als ich an meiner Unterkunft ankam, war alles still – nur das Quaken der Frösche im Teich nebenan war zu hören.

    Da ich nicht in mein Zimmer konnte, suchte ich mir eine dunkle Ecke im Restaurantbereich, legte mich auf eine Bank und versuchte, ein wenig zu schlafen. Es war jedoch ziemlich kalt wegen des Gewässers in der Nähe.

    Als gegen Morgen die ersten Mitarbeiter zu arbeiten begannen, wurde ich zunächst ignoriert. Schließlich checkte die britische Familie aus, die in meinem Bungalow übernachtet hatte. Die Mutter bemerkte mich, kam ins Gespräch mit mir und hörte von meiner Situation. Sofort sprach sie mit den Angestellten und bat darum, das Zimmer schnell für mich herzurichten.

    Ich war ihr unglaublich dankbar. Die Mitarbeiter reinigten das Zimmer, und ich konnte endlich einchecken. Nach einer dringend benötigten Dusche fiel ich erschöpft in das große Bett meines Bungalows und schlief bis 15 Uhr nachmittags durch.
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