• Capilano Suspension Bridge Park

    16 januari, Kanada ⋅ ☁️ 7 °C

    Meine Arbeitskollegin Monti überraschte mich Anfang des Jahres 2025 mit einer ganz besonderen Einladung: Sie hatte zwei Tickets für den Capilano Suspension Bridge Park gewonnen – im Wert von etwa 70 $ pro Person. Ohne zu zögern sagte ich zu, denn dieser Park in North Vancouver stand schon lange auf meiner persönlichen Wunschliste. Wir machten uns am späten Nachmittag auf den Weg, um pünktlich zum Sonnenuntergang dort zu sein.

    Bereits am Eingang spürten wir die Vorfreude. Die Capilano Suspension Bridge ist Vancouvers berühmteste Hängebrücke und eine der Top-Attraktionen der Region. Sie zieht jährlich über eine Million Besucher an – und nun würden wir selbst dazu gehören. Trotz der kühlen Winterluft waren wir voller Spannung, was uns im Park erwarten würde.

    Der Capilano Suspension Bridge Park liegt in einem malerischen Regenwald in North Vancouver, etwa 15 Minuten von der Innenstadt entfernt. Schon beim Betreten des Parks sehen wir die historischen Totempfähle der First Nations und erfahren im Story Centre etwas über die Geschichte der Anlage. Doch das Highlight ist natürlich die große Hängebrücke selbst: Mit 137 Metern Länge und 70 Metern Höhe über dem Capilano River ist die Überquerung nichts für Menschen mit Höhenangst. Ursprünglich wurde die Brücke bereits 1889 aus Hanfseilen und Holzplanken gebaut, heute jedoch ist sie durch Stahlseile und Betonfundamente absolut sicher . Beim Überqueren spüren wir das leichte Schwanken unter unseren Füßen – ein kleiner Nervenkitzel, der uns gleichzeitig lachen und staunen lässt. Die Aussicht von der Mitte der Brücke, hinab in den bewaldeten Canyon und auf den rauschenden Fluss, ist atemberaubend.

    Auf der anderen Seite der Schlucht erkunden wir das Treetops Adventure, einen Baumwipfelpfad hoch oben zwischen uralten Douglasien. Über sieben kleinere Hängebrücken geht es von Baum zu Baum, in bis zu 30 Metern Höhe über dem Waldboden . Von dort oben fühlen wir uns ein bisschen wie Eichhörnchen, die durch die Kronen turnen – ein wirklich besonderes Erlebnis, die Natur aus dieser Perspektive zu erleben. Anschließend führte unser Rundweg uns wieder zurück über die große Brücke. Zurück auf der Eingangsseite wagen wir uns noch auf den Cliffwalk, einen relativ neuen Steg (eröffnet 2011) entlang der Felswand des Canyons . Dieser schmale, freitragende Pfad schlängelt sich an der steilen Felswand entlang, teilweise mit Glasboden unter den Füßen – hier klopft unser Herz noch einmal schneller, während wir durch den Abgrund unter uns blicken. Trotz des leichten Schwindelgefühls genießen wir die Aussicht entlang des Capilano River und machen zur Erinnerung ein paar Fotos von der spektakulären Szenerie.

    Alle Attraktionen – von der Brücke über Treetops bis zum Cliffwalk – sind im Eintrittspreis enthalten. Stand Januar 2025 kostet der Eintritt etwa 72 CAD für Erwachsene (Online-Preis, zzgl. Steuern). Monti und ich mussten dank ihres Gewinns zwar nichts bezahlen, aber wir wussten den Wert dieses Abenteuers nun noch mehr zu schätzen.

    Am Abend verwandelte sich der Park in ein wahres Lichtermeer. Während die Dämmerung einsetzte, gingen überall farbige Lichter an: Die Capilano-Hängebrücke erstrahlte über ihre gesamte Länge in funkelnden Lichtern, die sich an den Seilen entlang über den Canyon spannten. In den umliegenden Bäumen leuchteten Tausende Lämpchen, sodass der Regenwald ringsum wie ein verwunschener Märchenwald wirkte. Selbst die hohen Douglasien am Baumwipfelpfad waren von unten bis oben mit Lichtern geschmückt, und entlang des Cliffwalks glitzerten Lichterketten an der Felswand. Wir fühlten uns, als wären wir in eine andere Welt eingetaucht – so eine festlich-magische Atmosphäre habe ich selten erlebt.

    Doch nicht nur visuell, auch akustisch hatte der Park am Abend etwas zu bieten. Aus versteckten Lautsprechern erklang leise Piano-Musik eine zauberhafte Hintergrunduntermalung, die die Stimmung perfekt abrundete. Um uns ein wenig aufzuwärmen, lud ich Monti auf eine heiße Schokolade ein, genau das Richtige für einen Winterabend. Wir setzten uns mit unseren dampfenden Bechern auf eine Bank, von der aus wir das Lichterspiel überblicken konnten. In dieser gemütlichen Ecke des Parks vertieften wir uns in lange Gespräche. Wir sprachen über Träume, Reisen und das Leben – vielleicht lag es an der besonderen Stimmung, dass wir uns an diesem Abend so nahe und verbunden fühlten.

    Als wir den Park verließen, waren wir überwältigt von den Eindrücken. Der Capilano Suspension Bridge Park hat uns an diesem Abend gezeigt, wie magisch die Kombination aus Natur und Lichtern sein kann. Für mich war es nicht nur ein Touristenausflug, sondern ein unvergessliches Erlebnis, das ich mit einer neuen Freundin teilen durfte. Noch auf der Heimfahrt schwärmten wir von der funkelnden Brücke und dem Gefühl, hoch oben zwischen den Bäumen zu stehen. Dieser Winterabend im Lichterglanz des Regenwaldes wird uns immer in Erinnerung bleiben – als ein Abend voller Abenteuer, Atmosphäre und Anfang einer besonderen Freundschaft.
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