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  • Day 243

    Sucre

    June 4, 2017 in Bolivia ⋅ ☀️ 6 °C

    Sucre gefällt mir richtig gut, könnt vielleicht auch daran liegen, dass ich endlich mal wieder gutes Essen finde (nicht alles nur frittiert, aber sie lieben definitiv ihre Kohlehydrate, es gibt meistens zumindest Reis und Kartoffeln und gerne auch noch mal Brot dazu).
    Seit einer gefühlten Ewigkeiten ist alles auch mal wieder etwas günstiger - abgesehen von dunkler Schokolade, die ist verhältnismäßig so richtig schön teuer. Man muss sich vorstellen, ein richtig leckeres Mittagsmenü kostest so um die 22-25 Bolivianos (ca. 3,5€) eine 100g Tafel Schokolade mit 75% Kakao kostet 21 Bolivianos (das ist ja sogar mehr als bei uns!!!!)

    In Sucre, der Hauptstadt von Bolivien, nutze ich die Gelegenheit um mein Spanisch wieder etwas aufzufrischen und bleibe insgesamt 2 Wochen. Vormittags helfe ich in einem Krankenhaus und nachmittags habe ich 4h Privatunterricht. Im Krankenhaus bin ich in der sogenannten "Residencia", das ist eine Art Heim für geistige und/oder körperlich behinderte Jugendliche zwischen 12-18 Jahren (danach müssen sie nach Hause oder in die Psychiatrie). Eine gar nicht so leichte Aufgabe, ich helfe sie zu füttern (ich habe nicht nur einmal Teile des Essens ins Gesicht gehustet bekommen 🙈), versuche mich mit ihnen zu unterhalten (und das ganze dann auch noch auf spanisch) oder einfache Schreibübungen (für die leichter behinderten) oder einfach mal blödsinnige Fotos mit dem Handy zu machen.
    Die Krankenschwestern sind teils echt behmüht, aber viel haben die Jugendlichen nicht, die Sofas sind kaputt, die Fensterschreiben im kahlen Aufenthaltsraum sind teile kaputt, es gibt kaum Spielsachen,...
    Da wird einem doch erst so richtig bewusst wie gut es uns in Europa eigentlich geht und das ganze bringt mich zugegeben sehr zum Nachdenken...

    Die Sprachschule bietet 2mal die Woche die Möglichkeit "Wally" mit Einheimischen zu spielen, eine echt lustige Sportart. Ich hab mir unter der Beschreibung davor echt nicht allzu viel vorstellen können oder aber ganz etwas anderes. Es ist eine Kombination aus Volleyball und Squash, dh man spielt Volleyball in einer Squashhalle und darf die Wände mitbenutzen sowie auch die Füße, dadurch wird das Spiel extrem schnell -

    Was mich überrascht, Bolivien ist tatsächlich noch extrem traditionell. Auf der Straße ist ganz normal, dass die Leute vor allem aber die Frauen ganz traditionell gekleidet sind und ihre Babys oder einfach ihre Einkäufe in Tüchern auf den Rücken gebunden haben - so Reisen sie auch (ich stelle mir grad vor, wie ich meine 20kg gekonnt über die Schulter schwinge 😂)

    Auch die zwei Wochen vergehen mal wieder viel zu schnell. Da ich einen echt günstigen Flug finde, entscheide ich mich gegen die 14h Busfahrt und gönne mir einen Flug nach La Paz.
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