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  • Dag 249

    La Paz & "Death Road"

    10. juni 2017, Bolivia ⋅ ⛅ 12 °C

    Wie gesagt, ich hab mir ein bisschen Luxus gegönnt und bin nach La Paz geflogen. Da man über die Stadt ja doch so einige Horrorgeschichten hört, hab ich mir zur Sicherheit vom Hostel ein Taxi organisieren lassen, das mich vom Flughafen abholt. (Im Nachhinein fand ich die Stadt nicht wirklich so gefährlich wie ich es mir davor vorgestellt hatte).

    Kaum im Taxi werde fast tot gequatschte und es wird eins der lustigsten Gespräche die ich je mit einem Taxifahrer hatte. Ah ja und er ist einfach davon ausgegangen, dass ich ihn schon verstehe und er sich nicht mal bemühen muss etwas langsamer zu sprechen. Er fragt mich doch tatsächlich was es mit den Touristen und dem Wasser auf sich hätte. Ihm sei nämlich aufgefallen, dass alle Touristen immer Wasserflaschen dabei hätten und so viel trinken würden. Ich hab ihm dann nur erklärt, dass es zum einen an der Höhe liegen würde und natürlich gesund und wichtig wäre. Er meinte dann er hätte sich das ja schon fast gedacht und würde jetzt auch eine kleine Flasche Wasser am Tag trinken, bisher hat er ja immer nur Cola getrunken 😂😂😂
    Die Fahrt geht spannend weiter, als wir ins Stadtzentrum kommen, erklärt er mir, dass er nicht ganz sicher ist, wie und ob er überhaupt zum Hostel fahren kann, da heute "Dia De Gran Poder" ist und die ganze Innenstadt für Umzüge abgesperrt ist.
    An der ersten Polizei Absperrung kommen wir ohne Probleme vorbei, bei der zweiten wird es schon spannender, mein Fahrer geht davon aus, dass er sich den Weg frei "kaufen" muss. Er kommt überaus glücklich und sehr überrascht zurück zum Taxi, da er den Polizisten tatsächlich nicht bestechen musste, er meinte mit mir als Touristin dürfte er natürlich durch...er wollte nicht mal die 5 Bolivianos für ein Getränk annehmen, der Fahrer kanns gar nicht glauben...

    Wie immer erkunde ich die Stadt mit einer Walking Tour. Was sich leider aufgrund der Fiesta als keine allzu gute Idee herausstellt, der Guide war nicht gerade sehr motiviert und meinte immer nur, das können wir heute leider nicht machen, etc. - aber so habe ich dann mehr Zeit mir die Umzüge in aller Ruhe anzuschauen, ist ein bisschen wie an Karneval...sie sind allerdings um Mitternacht noch am Feiern und kaum ist es dunkel funktionieren die Männer die Straßen zu öffentlichen Toiletten um 😱

    Am nächsten Tag gebe ich der Stadt noch mal eine Chance und probier es noch einmal mit einer Walking Tour, diesmal von einem anderen Unternehmen. Die Tour wird auf jeden Fall viel besser. La Paz ist definitiv ein spannender Ort, aber es wird ganz sicher nicht eine meiner Lieblingsstädte.

    Die Death Road:
    In der näheren Umgebung von La Paz ist die berüchtigte "Death Road" und es gibt einige Anbieter bei denen man eine Tour buchen kann und sich die Straße mit Mountainbikes runter stürzen kann. Irgendwie reizt es mich und ich gönne mir an meinen letzten Tag in La Paz den Trip. Das ganze wird zu einem recht speziellen Erlebnis, da die Straßen aus La Paz alle aufgrund eines Streiks gesperrt werden. Obwohl wir extra eine Stunde früher starten, kommen wir nicht durch. Da unser bzw. alle Anbieter das Geld nicht zurück erstatten wollen, geben sie nicht so schnell auf und versuchen irgendwie an der Absperrung vorbei zu kommen. Der erste Versuch das ganze zu umfahren klappt schon mal nicht, dann versuchen sie es mal wieder mit Bestechung, aber klappt leider auch nicht. Als letzte Möglichkeit kennt einer der Fahrer noch einen anderen ganz speziellen Schleichweg, den wir dann auch nutzen. Um 1 (!) km zu umfahren, fahren wir 2,5h durch die Berge auf einer extrem schmalen, unbefestigten Straße, die sicher nicht für so große Minibusse ausgelegt ist - für mich hat es sich so angefühlt als wären wir schon auf der Death Road unterwegs 🙈. Ich habe gerne meinen Fensterplatz am Abgrund an unsere "Fotografen" im Bus abgeben 😱

    Aber irgendwann kommen wir dann tatsächlich an und schwingen uns auf die Mountainbikes - so unbequeme Dinger, mir hat mein Hintern noch die nächsten Tage weh getan 😂. Auf dem Asphalt Einführungsstück hatte ich so viel Schiss und dachte immer ich steige gleich wieder in unseren Bus ein (der die ganze Zeit hinter einem her fährt, falls man nicht mehr kann oder irgendwas passiert,...). Ich war an Anfang also die langsamste, auf der eigentlichen Death Road war davon nichts mehr zu spüren meine Angst wie weg geblasen. Ich war plötzlich hinter 2 richtig verrückten, erfahrenen Bikern immer die schnellste Frau 💪🏼 (da war mein Ehrgeiz plötzlich wieder da - Augen zu und durch...Angst beginnt im Kopf 😉)

    Durch den etwas langsamen Start in der Früh, kommen wir super müde (aber auch Stolz) erst gegen halb elf zurück ins kalte La Paz. Nach einer schwer verdienten Dusche muss ich auch schon wieder meinen Rucksack packen (man würde ja eigentlich meinen, dass es nach so langer Zeit Routine ist und wie im schlaf geht). Der Bus am nächsten Morgen startet wegen der Straßenblockaden nämlich auch schon 1h früher um 05.30 - the early bird catches the worm - ich hasse Würmer 😜
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