• Kater im blauen Wasser

    20. juli 2018, Mexico ⋅ ☀️ 32 °C

    Der nächste Tag startete dementsprechend mühsam, dennoch schafften wir es immerhin um 12 Uhr mittags, die Hängematte zu verlassen, unser Nachtlager abzubauen und uns zum Frühstückstisch zu schleifen. Der frisch gepresste Saft und das vor Fett und Käse tropfende Frühstück halfen, die Stimmung zumindest insofern zu heben, als dass wir es schafften, uns aufzuraffen und unser Tagesziel anzuvisieren: die Fahrt nach San Cristóbal de las Casas mit Zwischenstopp bei den Wasserfällen Agua Azul. Noch immer unter allergrößtem Aufwand und Vereinen aller Kräfte schleppten wir uns zum colectivo und fuhren in Richtung Wasserfälle. Die kurvenreiche Fahrt durch Berge und Täler über mittelmäßige bis kaum vorhandene Straßen machte das Katern nicht unbedingt leichter, sodass wir nach dem circa 1,5-stündigen Ritt plus kurzer Taxi-Fahrt vom Dorf, in dem uns das colectivo abgesetzt hatte, erleichtert an unserem Zwischenziel ankamen. Von mehreren 30-Meter-Touristenbussen flankiert liefen wir ein paar Meter und standen vor Agua Azul. Die sich über eine beeindruckende Länge erstreckenden Wasserfälle, welche von mit wirklich blauem Wasser gefüllten Becken durchzogen sind, lassen sich eigentlich schwer beschreiben und sind am besten beim Betrachten der Bilder zu begreifen. In einem Becken abseits der Wasserfälle dümpelten auch einige Einheimische, allerdings zog es uns dann doch schnell in Richtung des strömenden Blaus und wir schwammen einige Meter in Richtung großes Becken, bevor Conny, der wie üblich einige Meter voraus geschwommen war, von einem übereifrigen Bademeister in Schwimmweste zurückgepfiffen wurde. Derselbige begriff jedoch bald, dass unsere Schwimmfähigkeiten über die der Mexikaner weit hinaus gehen und ließ uns gewähren und somit als einzige im großen blauen Becken schwimmen.
    Vom kühlen Nass erfrischt und somit schon wieder deutlich fitter begaben wir uns nach einem Sonnenbad und frisch gemachten Empanadas gen San Cristobal. Bei einem Zwischenstopp in Ocosingo fiel uns dann auf, dass wir noch gar keine Unterkunft für Sancris hatten. So war die nächste Stunde überwiegend von Handynetz-Suchen und Hostel-Anrufen im wackelnden colectivo geprägt. Schlussendlich fanden wir endlich ein Hostel, das uns für 100 Pesos (5€) pro Nacht einen Schlafsaal-Platz anbot. So konnten wir die letzten Stunden im Bus noch halbwegs entspannt verbringen und fuhren dann in San Cristobal mit dem Taxi zum Hostel. Dort wurden wir von der Mutter des Besitzers herzlich begrüßt und kurz eingeführt. Anschließend fielen wir erschöpft ins Bett (1€ ins Blog-Phrasenschwein dafür).
    Jan
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